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Allgemeiner Teil.
wöhnlichem Fensterglas von 50 cm Höhe passen. Die Ecken der Fuß-
bretter sind unter 45° abgeschnitten, so daß die Scheiben bei Bedarf dicht
aneinandergeschoben oder in einem Winkel gegeneinander aufgestellt werden
können. Diese Vorrichtung 1äßt sich zugleich auch als eine bewegliche Wand
benutzen, hinter welcher sich Versuchsanordnungen für eine folgende Stunde
aufbauen lassen, ohne daß ihr Vorhandensein die Aufmerksamkeit der
Schüler stört. Zu diesem Zweck hat man bloß ein Stück braunes Pack-
yapier zwischen die beiden Glasplatten einzuschieben.
Für den modernen Unterricht eine der wichtigsten Einrichtungen ist
der Tischabzug. Lassen sich auch im Schülerpraktikum eine ganze An-
zahl Versuche mit übelriechenden Gasen (Ammoniak, Chlorwasserstoff)
ohne die Benutzung des Abzugsschrankes ausführen, sofern die Menge der
Reagentien richtig ausgewählt wurde, so sind eben doch nicht alle diese
Versuche dem Schüler zugänglich. Chlor wird man beispielsweise von den
Schülern auf die verschiedenste Art im Probierglas darstellen lassen: eigent-
liche Chlorversuche mit Metallverbrennung usw. sind dagegen derzeit nur
als Demonstrationsversuche denkbar. Wenn sie nur im Unterrichtszimmer
vorgeführt werden, so ist zweifellos ihre erste Aufgabe, von den Schülern genau
gesehen zu werden. Hier versagt die bekannte und althergebrachte Abzugs-
nische vollständig. Wohl wird man sie auch fernerhin nicht missen können,
wenn es gilt, übelriechende Stoffe für die kommende Unterrichtsstunde
jereitzustellen oder einen übelriechenden Versuch vorläufig in Gang zu
ringen usw. Das Unterrichtsexperiment als solches aber muß sich auf dem
Zxperimentiertisch selber vollziehen, unter den Augen der Schüler, nicht
verdeckt durch die seitlichen Wände der Nische oder die Gestalt des am
Apparat hantierenden Lehrers. Der Tischabzug setzt sich zusammen aus
dem eigentlichen Abzugsrohr, welches in den Abzugsschacht der Nische
hineinmündet und aus einer Sammelvorrichtung für die Gase in Form
aines Blechrohrs oder eines Glasaufsatzes. Das Abzugsrohr ist ein gla-
siertes Rohr aus Steinzeug von 12 cm lichter Weite. Es führt senkrecht von
der Tischplatte unter den Stubenboden und geht von da auf dem kürzesten
Wege in den Abzugsschacht. Bei Nichtgebrauch ist es oben durch eine
Eisenplatte verschlossen, welche möglichst dicht in einer Eisenfassung der
Tischplatte ruht. Damit feste Gegenstände nicht in die Öffnung hinein-
fallen, wird zweckmäßig in das eigentliche Rohr eine Art weitmaschiges
Sieb aus starkem Eisenguß eingesenkt, auf welches man bei Bedarf auch
zin Absorptionsgefäß für abfließende Gase stellen kann. Um das Abzugs-
rohr in Tätigkeit zu setzen, wird der Deckel abgenommen; hierauf wird je
nach der Einrichtung die Lockflamme des Schachtes angezündet oder der
Ventilator des Abzugs in Tätigkeit gesetzt, während zugleich die Verbindung
zwischen den sonstigen Abzugsnischen und dem Schacht durch einen
Schieber abgesperrt ist. Die aus dem Versuchsapparat ausströmenden