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leicht für die Industrie andere, derzeit noch unbekannte Produkte er-
wünschter wären.
Damit erweist sich das Arbeitsfeld der Chemie vielleicht noch
ausgedehnter als das der Physik.
Die chemischen Prozesse werden durch physikalische Vorgänge, wie
Wärmezufuhr, Destillation, Sublimation, durch Verwendung elektrischer
Kräfte, Einwirkung des Lichtes eingeleitet. Andererseits erkennen wir das
Eintreten chemischer Vorgänge erst an dem Freiwerden oder Verschwinden
von Wärme, an Lichterscheinungen, an elektrischen Zustandsänderungen.
Zum Beobachten bedienen ‘wir uns in Physik und Chemie vielfach der
gleichen kalorischen, elektrischen und optischen Apparate. Denn es fehlt
uns ein Sinnesorgan zum unmittelbaren Wahrnehmen chemischer Vorgänge.
Sind aber die Forschungswerkzeuge für beide Stämme der Naturwissen-
schaft gleich: Die Methoden der Forschung und deren Ergebnisse sind
grundverschieden. Ihr innerer Unterschied beruht auf der Verschiedenheit
der beiden Wissenschaften selbst. Während der Physiker vielfach auf
rechnerischem Wege oder durch Zeichnen von Kurven seine Versuchs-
ergebnisse auswerten und vervollständigen kann, muß der Chemiker das
Resultat seiner Forschungen stets mit demjenigen anderer Untersuchungs-
reihen vergleichen und kann daran erst seine theoretischen Folgerungen
anknüpfen. Die Untersuchung des Chemikers steht also von Anfang an
schon auf breiterer Basis. Sie ist in ihren Einzelheiten schwieriger zu über-
sehen, liefert aber ausgedehntere Folgerungen: Wo z. B. der Physiker
kein verbindendes Glied hat zwischen den mechanischen Eigenschaften
des Eisens einerseits, seiner Magnetisierbarkeit, Leitfähigkeit für den
Strom, seinem Schmelzpunkt andererseits, kann der Chemiker auf Grund
der Spannungsreihe vom Eisen aussagen, daß es langsamer gegen alle
Agentien wirkt als beispielsweise Zink, daß es dagegen reaktionsfähiger ist
als Kupfer; aus dem periodischen System der Elemente würde sich, wenn
man das Eisen noch nicht als Metall kennen würde, das ungefähre Atom-
gewicht ergeben, ebenso das spezifische Gewicht, die Wertigkeit, die Basi-
zität des Hydroxydes und damit die Beständigkeit der Salze, sein sauer-
stoffreichstes Oxyd, die schwach sauren Eigenschaften dieser Verbindung
und deren geringe Beständigkeit. Wenn auch der modernen Physik in der
Wellenlehre ein vermittelndes Band zwischen den Erscheinungen der
Optik, Akustik und Elektrizität entstanden ist, so ist sie doch gegenwärtig
noch weit entfernt von der Sicherheit, mit welcher sich chemische Eigen-
schaften eines Elementes aus denen der übrigen folgern lassen.
Die chemische Wissenschaft ist auf das innigste mit jeder Art von
Erwerbsleben verwachsen. Die Landwirtschaft kann ihrer ebensowenig
entraten, wie die Industrie, die Malerei so wenig wie die Kriegstechnik.
Damit gewinnt die Chemie eine ganz ungeheuere sozialpolitische Bedeutung.