Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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leicht für die Industrie andere, derzeit noch unbekannte Produkte er- 
wünschter wären. 
Damit erweist sich das Arbeitsfeld der Chemie vielleicht noch 
ausgedehnter als das der Physik. 
Die chemischen Prozesse werden durch physikalische Vorgänge, wie 
Wärmezufuhr, Destillation, Sublimation, durch Verwendung elektrischer 
Kräfte, Einwirkung des Lichtes eingeleitet. Andererseits erkennen wir das 
Eintreten chemischer Vorgänge erst an dem Freiwerden oder Verschwinden 
von Wärme, an Lichterscheinungen, an elektrischen Zustandsänderungen. 
Zum Beobachten bedienen ‘wir uns in Physik und Chemie vielfach der 
gleichen kalorischen, elektrischen und optischen Apparate. Denn es fehlt 
uns ein Sinnesorgan zum unmittelbaren Wahrnehmen chemischer Vorgänge. 
Sind aber die Forschungswerkzeuge für beide Stämme der Naturwissen- 
schaft gleich: Die Methoden der Forschung und deren Ergebnisse sind 
grundverschieden. Ihr innerer Unterschied beruht auf der Verschiedenheit 
der beiden Wissenschaften selbst. Während der Physiker vielfach auf 
rechnerischem Wege oder durch Zeichnen von Kurven seine Versuchs- 
ergebnisse auswerten und vervollständigen kann, muß der Chemiker das 
Resultat seiner Forschungen stets mit demjenigen anderer Untersuchungs- 
reihen vergleichen und kann daran erst seine theoretischen Folgerungen 
anknüpfen. Die Untersuchung des Chemikers steht also von Anfang an 
schon auf breiterer Basis. Sie ist in ihren Einzelheiten schwieriger zu über- 
sehen, liefert aber ausgedehntere Folgerungen: Wo z. B. der Physiker 
kein verbindendes Glied hat zwischen den mechanischen Eigenschaften 
des Eisens einerseits, seiner Magnetisierbarkeit, Leitfähigkeit für den 
Strom, seinem Schmelzpunkt andererseits, kann der Chemiker auf Grund 
der Spannungsreihe vom Eisen aussagen, daß es langsamer gegen alle 
Agentien wirkt als beispielsweise Zink, daß es dagegen reaktionsfähiger ist 
als Kupfer; aus dem periodischen System der Elemente würde sich, wenn 
man das Eisen noch nicht als Metall kennen würde, das ungefähre Atom- 
gewicht ergeben, ebenso das spezifische Gewicht, die Wertigkeit, die Basi- 
zität des Hydroxydes und damit die Beständigkeit der Salze, sein sauer- 
stoffreichstes Oxyd, die schwach sauren Eigenschaften dieser Verbindung 
und deren geringe Beständigkeit. Wenn auch der modernen Physik in der 
Wellenlehre ein vermittelndes Band zwischen den Erscheinungen der 
Optik, Akustik und Elektrizität entstanden ist, so ist sie doch gegenwärtig 
noch weit entfernt von der Sicherheit, mit welcher sich chemische Eigen- 
schaften eines Elementes aus denen der übrigen folgern lassen. 
Die chemische Wissenschaft ist auf das innigste mit jeder Art von 
Erwerbsleben verwachsen. Die Landwirtschaft kann ihrer ebensowenig 
entraten, wie die Industrie, die Malerei so wenig wie die Kriegstechnik. 
Damit gewinnt die Chemie eine ganz ungeheuere sozialpolitische Bedeutung.
	        
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