Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Vorschläge zur Behandlung der Unterstufe. 
225 
das Gasvolumen noch vermehrt. Hierauf legt man das erkaltete Röhrchen 
wieder auf die Wage und zeigt die Gewichtsabnahme um 0,44 g. Die 
reichliche Abscheidung (225 ccm normal) von Gas kann die Schüler nicht 
wundern; denn Kkohlensaurer Kalk entsteht ja aus einem gasförmigen 
Bestandteil der Atemluft unter Mitwirkung des Kalkwassers. Der Aus- 
ıritt des Gases aus dem Marmor bewirkte naturgemäß jenen Gewichts- 
verlust beim Glühen. 
Der Gewichtsverlust des Marmors beim Glühen erhält dadurch eine 
besondere Bedeutung, daß er sich als eine für die Marmorsubstanz kon- 
stante Zahl erkennen läßt. Der Glühversuch muß darum wiederholt 
werden. Der im Platinröhrchen befindliche Glührückstand wird in ein 
trockenes Probierglas entleert, das Röhrchen wieder frisch tariert und jetzt 
mit 2 g trockenem Kalksteinpulver beschickt. Auch jetzt fängt man das 
beim Glühen entstehende Gas wieder auf und sammelt in kurzer Zeit etwa 
450 ccm. Die Gewichtsabnahme beträgt jetzt 0,88 g. Hieraus folgt: 
wenn Marmor oder Kalkstein gebrannt wird, erleidet er immer einen 
Gewichtsverlust von 44%. Dieser quantitative Versuch beseitigt jetzt 
auch den letzten Zweifel an der chemischen Identität der beiden mit- 
aäjinander verglichenen Mineralsubstanzen. 
Das angesammelte Gas wird einer kurzen Untersuchung seitens der 
Schüler unterzogen. Es sollen dabei nur diejenigen Reaktionen ausgeführt 
werden, welche eine spätere Identifizierung mit Kohlendioxyd ermöglichen. 
Für jeden Schüler — oder auch für je zwei zusammen — füllt der Lehrer 
schon vor der Stunde einen am Rande abgeschliffenen 300 ccm-Stand- 
zylinder mit Kohlendioxyd und deckt mit einer Glasplatte zu. Ohne 
weiteres lassen sich zum Füllen in Gegenwart der Schüler auch die im 
Unterricht erhaltenen 600 ccm verwenden, so daß jeder etwaige Einwurf 
gegen dieses Verfahren abgelehnt werden kann. Die Schüler das Gas 
selber in schwerschmelzbaren Probiergläsern aus Magnesit herstellen zu 
lassen, würde den methodischen Gang stören und zu Verwirrungen 
Anlaß geben. Im Unterricht senkt jeder Schüler ein empfindliches 
feuchtes Lakmuspapier mit Hilfe eines Drahtes ein und beobachtet die 
Rötung. Ferner senkt jeder eine brennende Kerze am Draht ein. Daß 
das Gas schwerer als Luft ist, erkennen die Schüler auch ohne besonderen 
Versuch. In den Zylinder werden 20 ccm Wasser gegossen, mit der Glas- 
platte zugedeckt und geschüttelt. Jeder Schüler sieht, daß die Deck- 
„Jatte angesaugt wird, daß also das Gas sich in Wasser löst. Endlich 
werden noch 100 ccm Kalkwasser zugegeben, wodurch die eigentliche 
Kohlensäurereaktion eintritt. 
Bestehen nun solche quantitative Beziehungen auch anderweitig, z. B. 
zwischen gebranntem und gelöschtem Kalk? Auch diese Frage beantwortet 
ain wohlvorbereiteter Demonstrationsversuch. Frisch ausgeglühter ge- 
Scheid, Methodik des chemischen Unterrichts. ‘5
	        
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