Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Allgemeiner Teil. 
Die Chemie, ein Lehrgegenstand unserer Schulen, 
Soll die Chemie ein Lehrgegenstand unserer Schulen sein? 
Diese Frage steht und fällt mit der allgemeinen Untersuchung, ob wir die 
Naturwissenschaften als Unterrichtsfächer verwenden können. Die unbe- 
dingte Bejahung ergibt sich für die Chemie nach dem Gesagten von selber. 
Nachdem alle Fachzeitschriften des naturwissenschaftlichen Unterrichts, 
alle Handbücher der Erziehungslehre und der theoretischen Pädagogik 
die formale, die Sinne schärfende, die ethische, die gemütbildende, die 
soziale, die ideale, die künstlerische, die erziehliche Bedeutung der Natur- 
wissenschaften in jeder Hinsicht so erschöpfend durchgesprochen haben, 
kann dieser Abschnitt in einem nur auf das Praktische gerichteten Hand- 
buch füglich unterbleiben. Die Anzahl der Gemeinplätze in der päda- 
gogischen Literatur würde durch eine weitere Ausführung über die Be- 
deutung der Naturwissenschaften als Lehrgegenstand nur noch unliebsam 
vermehrt werden, Nur das wenige mag hier ausgeführt sein, was die 
Chemie selber betrifft und Richtlinien für die Tätigkeit des Lehrers im 
Unterricht abzugeben vermag. 
Unterricht in chemischen Dingen gehört nicht bloß in die Ober- 
klassen höherer Schulen, sondern mit Auswahl schon in die alleruntersten, 
ja sogar schon in die Volksschule. Nicht nur aus dem praktischen Grunde, 
weil gerade die chemischen Vorgänge uns im täglichen Leben auf Schritt und 
Tritt begegnen und gebieterisch ihre Erklärung verlangen. Die sozialen und 
»thischen Momente, zur richtigen Zeit den Schülern vor Augen geführt, 
wirken hervorragend erzieherisch auf das Gemüt und helfen die werdende 
Weltanschauung gestalten. Ein weiterer Grund, welcher die Einführung 
der Chemie als Lehrgegenstand fordert, liegt im Wesen der Wissenschaft 
selber. Chemie ist ein Zweig der Naturwissenschaften und damit ein Teil 
eines größeren und lebendigen Ganzen. So wenig sich aus einem lebenden 
Organismus ein Glied herauslösen läßt, ohne daß auch der übrige Körper 
in Mitleidenschaft gezogen wird, ebensowenig können die Naturwissen- 
schaften als Ganzes die willkürliche Abtrennung einer der stützenden 
Wurzeln ertragen.
	        
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