Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

Umfang und Verteilung des Lehrstoffes. 
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Umfang und Verteilung des Lehrstoffes. 
Wenn im vorstehenden die Berechtigung und zugleich die Notwendig- 
keit des chemischen Unterrichtes zugestanden wird — sie ist tatsächlich 
zugestanden, nicht bloß theoretisch, sondern auch von staatlicher Seite 
durch die Aufnahme in die Lehrpläne — so haben wir uns über den Um- 
fang des chemischen Unterrichts klar zu werden. Auch dieser folgt 
unmittelbar aus dem Wesen der chemischen Wissenschaft selber. Er läßt 
sich kurzerhand umgrenzen mit der Angabe: schon möglichst frühzeitig, 
bis in die obersten Schulklassen hinauf und mit sachgemäßer Auswahl 
möglichst gründlich. Nicht die Vorliebe des Fachlehrers für sein Unter- 
richtsgebiet diktiert die Anforderung „frühzeitig“. [Schon im Jahre 1862 
verlangte der berufenste Pädagoge und zweifellose Nichtchemiker Diester- 
weg die Einführung der Chemie in den Volksschulen. Als Beispiele zur 
Begründung seines Verlangens, wie auch als Themata zur Behandlung im 
Unterricht nennt er: „Wie scheuert man messingene und kupferne Gefäße? 
Wie beugt man der Vergiftung in kupfernen Gefäßen vor? Wie beseitigt 
man den Kesselstein in den Teekesseln? Wie reinigt man Wasserkaraffen? 
Wie macht man sauer gewordene Fleischbrühe oder Milch wieder genieß- 
bar, schmackhaft und gesund? Wie entfernt man Fett und andere Flecken 
von den Kleidungsstücken? Wie entsteht der Rost, wie verhindert man 
Ihn? Was für eine Bewandtnis hat es mit dem Brausepulver, mit dem 
Schäumen des Bieres, mit dem Schießpulver, mit dem Kohlendunst, mit 
der Kohlensäure, mit der Spiritusflamme, dem Gaslicht, mit den Chlor- 
räucherungen, mit. der Wirkung des harten und weichen Wassers auf die 
Seife, auf Erbsen und Linsen? Wie hat man den Ofen zu heizen? Was 
nützen hermetisch schließende Ofenröhren, wie entsteht Lebensgefahr 
durch unzeitiges Schließen der Klappen? Warum ist es unnütze Ver- 
schwendung des Holzes, wenn mehr als zum Sieden des Wassers verwandt 
wird? Wie beugt man dem Springen der Gläser vor? Was ist Verbrennung, 
Verwitterung, Verwesung? Welche Veränderungen erleidet die Luft durch 
das Atmen der Menschen und Tiere? Was ist Luftreinigung und wie wird 
sie hervorgebracht?‘*) Was hier für die Volksschulen verlangt wird, gilt 
auch für die unteren Klassen aller höheren Lehranstalten, gilt als Bedürfnis 
für alle Schüler, die nach beendeter Schulpflicht in einen praktischen 
Beruf übergehen. Die Beispiele lassen sich leicht um hunderte vermehren. 
Den Standpunkt Diesterwegs nehmen nicht bloß alle Theoretiker der 
modernen Schule, sondern auch die bedeutendsten Vertreter aller Natur- 
wissenschaften ein, wie Humboldt, Faraday, Liebig. Und wenn als Angabe 
des Umfangs vorhin „nach sachgemäßer Auswahl möglichst gründlich“‘ 
verlangt war, so entspricht dies ebenfalls nur dem eingangs geschilderten 
Begriff vom Wesen der Chemie. Ob das Eisen zwei- oder dreiwertig ist,
	        
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