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Besonderer Teil.
Schüler erhalten das Material fein gesiebt, um Holz und Kohlestückchen
tunlichst fernzuhalten, und laugen es mit kochendem Wasser aus. Dann
wird abfiltriert und das gelbliche Filtrat eingedampft. Auch hier wird die
alkalische Reaktion festgestellt. Je 2—3 Schüler glühen den Verdunstungs-
rückstand in eisernen Schalen und bereiten sich daraus nahezu farblose
Pottasche. Der Lehrer erzählt von der früher allgemein verbreiteten
Aschenlaugerei, welche einen Ersatz für die heute billigere Soda oder Seife
bot. Die Pottasche des Handels wird jetzt vorgezeigt. Gleich der Soda-
lösung reagiert sie alkalisch und schäumt mit Säuren auf. Das als salz-
saures Salz hinterbleibende Produkt schmeckt anders als Kochsalz. Der
Name Chlorkalium wird genannt und im Zusammenhang mit dem arabi-
schen Namen für Asche erklärt. Ferner wird jetzt gleich das auf um-
ständlichem Wege daraus darstellbare Kalium vorgezeigt. Aus einem
Stückchen Kalium stellt der Lehrer durch Einwirkung auf Wasser eine
Kalilauge her. Die Schüler bereiten sich dieselbe aus der Lösung des
Karbonates durch Anrühren mit dünner Kalkmilch. Jetzt wird auch das
teste Ätzkalium des Handels vorgezeigt. Seine Wirkung gegen Fette kann
von den Schülern in gleicher Weise geprüft werden, wie oben die der Natron-
lauge.
Zur Eröffnung einer neuen Versuchsreihe wird Natriumbikarbonat
gewonnen: Jeder Schüler leitet im 10 ccm einer konzentrierten Sodalösung
durch ein zugespitztes Glasrohr Kohlendioxyd ein. Inzwischen führt der
Lehrer am besten einen Demonstrationsversuch aus: In einen Sparkled-
apparat werden 150 ccm gesättigte Sodalösung gegeben und der Inhalt
eines kleinen Stahlfläschchens Kohlendioxyd hineingepreßt; das Bikarbonat
fällt sehr bald aus und wird dann abfiltriert. Der Schülerversuch zeigt
leicht Übersättigung. Das jetzt zur Untersuchung kommende zweifach-
kohlensaure Natrium ist den Schülern aus der Hausapotheke, von der Be-
reitung des Brausepulvers usw. her bekannt. Im vorliegenden Fall kann
es nur entstanden sein aus Natriumkarbonat + Kohlensäure. Eine Messer-
spitze voll wird im Probierglas mit Säure übergossen, worauf sehr starkes
Schäumen eintritt; das entweichende Gas wird leicht als Kohlendioxyd
erkannt. Eine weitere geringe Menge wird in kaltem Wasser gelöst und
dieses zum Sieden erhitzt; das entweichende Gas wird in Kalkwasser ge-
leitet. Darauf wird ein wenig festes Salz im Probierglas geglüht und das
Gas ebenfalls wieder in Kalkwasser geschickt; neben Kohlendioxyd tritt
auch reichlich Wasserdampf auf. Zur quantitativen Untersuchung wird
in 5—10 Gruppen jeweils 1 g trockenes Bikarbonat vorsichtig durch Hitze
zerlegt, das entweichende Gas über Wasser aufgefangen und sein Volumen
bestimmt (normal 211 ccm). Das Gewicht des Glührückstandes wird zu-
gleich, um Zeit zu sparen, in 1—2 Versuchen im Platintiegel bestimmt
(0,63 g) und bekannt gegeben. Der Glührückstand wird darauf in den