Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

Vorschläge zur Behandlung der Unterstufe. 
..s 
Cas(PO„J)2 + 2HCI = CaCl, + 2CaHPO, 
Ca;(PO,)z + 4HCI = 2CaCl, + CaH,(PO,),. 
Also bildet die Phosphorsäure mit Calcium ein unlösliches tertiäres, ein 
schwerlösliches sekundäres und ein leichtlösliches primäres Salz. Die Salz- 
säure hat dabei gewirkt, als wenn sie dem tertiären Salz Calcium entziehen 
würde. So wie die Salzsäure müssen sich auch andere Säuren verhalten: 
das aus Knochenasche und Schwefelsäure als Handelsprodukt bereitete 
Superphosphat wird aus der Schulsammlung vorgezeigt. Die Pflanzen 
bringen das natürliche, im Gestein und Ackerboden enthaltene Calcium- 
phosphat mit Hilfe von abgeschiedenen Säuren in Lösung, um Phosphor 
für ihren Lebensbedarf zu gewinnen. 
Auf die Meta- und Pyrophosphorsäure, auf Phosphorwasserstoffe oder 
Phosphormetalle jetzt schon einzugehen, hat keinen Zweck. Für die 
Schüler wäre es nur Gedächtnisballast, zumal wenn es aus dem Zusammen- 
hang mit den übrigen Elementen der Stickstoffgruppe herausgerissen wird. 
Dagegen muß jetzt, nachdem die Eigenschaften des Phosphors bekannt- 
geworden sind, über seine natürliche Verbreitung in Mineralien und Ge- 
steinen, über sein Vorkommen in Pflanzen und im Tierkörper gesprochen 
werden. 
Silicium. 
Die Behandlung des Siliciums gehört am besten nicht nach der U. II, 
sondern dahin, wo der chemische Unterricht Anschluß an eine geologische 
Betrachtung der Erdrinde sucht bzw. in das Pensum des geologischen 
Unterrichts selber. Da es aber nach den Lehrplänen als Nichtmetall der 
Unterstufe zugeteilt ist, so ist an dieser Stelle schon der Lehrgang zu- 
sammengestellt; mit geringen Abweichungen könnte er also auch 1—2 Jahre 
später erledigt werden. 
Bei der hervorragend geologischen Bedeutung des Kiesels beginnt 
die Untersuchung mit einer Betrachtung des Sandes. Feinster Quarzsand 
wird unter der Lupe als ein Gemenge durchscheinender oder durchsichtiger 
Körnchen erkannt. Dieselben Körnchen werden auch in der Ackererde 
gesehen. Wird Sand mit der Fingerspitze auf einem Glasstreifen gerieben, so 
verletzt er das Glas; also ist er härter als dieses. Beim Glühen von trockenem 
Quarzsand im Röhrchen tritt keinerlei Veränderung ein. Daß Sand im 
Wasser unlöslich ist, geht aus seinem Vorkommen hervor; aber auch Salz- 
säure verändert ihn nicht. Nun wird feinster Sand mit einem Stückchen 
Ätzkali und wenig Wasser zusammen im Probierglas erhitzt und einige Zeit 
im Kochen erhalten. Die dicke Lösung wird ein wenig verdünnt. Auf 
Zusatz von Säuren scheidet sie einen gallertartigen Niederschlag ab; also 
war der Sand in der Lauge gelöst unter Bildung eines Kaliumsalzes, Die käuf- 
liche Lösung von Kaliwasserglas wird vorgezeigt; ihr Name ist kiesel- 
Scheid, Methodik des chemischen Unterrichts. 19
	        
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