Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

Vorschläge zur Behandlung der Oberstufe. 297 
tionsprozeß vollzieht sich auch in der Natur. Da die meisten Silikate 
das Eisen in Form von Ferrosalzen enthalten sind sie grün bis schwarzgrün 
zefärbt; als Beispiel dienen die schwarzen Glimmer in Gneis und Granit. 
Beim Verwitterungsprozeß werden aber die Ferroverbindungen oxydiert 
ınd wandeln sich in gelbbraune Ferrisalze um; an Handstücken ist dieser 
Verwitterungsprozeß vorzuzeigen. 
Das Zink läßt sich durch Schulversuche nicht darstellen. Da seine 
Hauptverwendung in dem starken Lösungsdruck des Metalls begründet 
st, so bleibt auch für die rein chemische Untersuchung des Metalls wenig 
Material übrig. Es empfiehlt sich eine kurze Zusammenfassung der mit 
Zink im Laufe des Untersuchungsganges ausgeführten Versuche, wobei 
der eine oder andere in abgeänderter Form wiederholt werden kann. Als 
neu kommt hierzu eine Beschreibung der technischen Erzverhüttung und 
das Vorzeigen der wichtigsten Zinkmineralien. 
Das Quecksilber scheidet jeder Schüler aus gepulvertem Zinnober 
durch Erhitzen mit Eisenpulver ab. Das natürliche Schwefelquecksilber 
wird bei dieser Gelegenheit vorgezeigt. Je ein Tropfen Quecksilber wird 
mit Stanniol und Kupferpulver (unter Benützung von Schwefelsäure) 
amalgamiert. Kupferamalgam wird beim mehrtägigen Liegen fest (Hinweis 
auf die Zahnplomben). Auf ein Streifchen Zinkblech wird ein kleiner 
Tropfen Quecksilber gelegt. Eine Benetzung tritt erst ein, nachdem die 
Oberfläche des Zinks blank geschabt oder mit Salzsäure angeätzt ist. Das 
amalgamierte Blech ist brüchig. Es wird in ein Glühröhrchen geschoben 
ınd dieses erhitzt: Quecksilber läßt sich destillieren. Unter den Eigen- 
schaften der Quecksilberverbindungen ist die für die Biologie wichtige 
Tatsache nachzuweisen, daß Sublimat antiseptisch wirkt. Dies geschieht 
am einfachsten mittels eines Gärungsversuches, bei welchem die eine 
Hälfte der Zuckerlösung mit Sublimat sterilisiert wird, die andere nicht. 
Vorschläge zur Behandlung der Oberstufe. 
Der Wasserstoff. 
Mit Wasserstoff den Kursus der Oberstufe zu beginnen, bietet gewisse 
praktische Vorteile. Zunächst ist dabei die bestmögliche Gelegenheit ge- 
geben, in Zeit von wenigen Minuten durch Wiederholungsfragen die theo- 
retischen Ergebnisse der früher vorgenommenen wägenden und messenden 
Untersuchungen wieder in Erinnerung zu bringen: Äquivalentgewicht, 
Verbindungs- und Molargewicht, Molekel und Atom. Die experimentelle 
Grundlage, welche die Folgerung gestattete, daß die Molekeln nicht die 
kleinsten Teile eines Gases sind, sondern noch Teilbarkeit besitzen (S. 277), 
werden zweckmäßig durch einen Demonstrationsversuch über die volume- 
trische Wassersynthese nochmals aufgefrischt. Außerhalb der Unter-
	        
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