Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

Vorschläge zur Behandlung der Oberstufe. 341 
gemischt, der Teig gekörnt und im Hempelofen erhitzt. Ein Teil‘.des 
trockenen Reduktionsgemisches wird den Schülern vorgezeigt, darauf 
der schon erkaltete Tiegel herausgenommen und der „Regulus‘“ heraus- 
geklopft. Glanz, Sprödigkeit und Leitfähigkeit werden geprüft. Das 
Trioxyd löst man. in starker Salzsäure und fällt durch Wasser das Oxy- 
chlorid aus; die Entstehung des letzteren durch Hydrolyse beweist, daß 
auch das Antimonchlorid ein richtiges Salz gewesen ist. Endlich wird aus 
der Schulsammlung das Antimonpentoxyd vorgezeigt und von Seiner 
Darstellung berichtet. Im Marshschen Apparat wird Antimonwasser- 
stoff dargestellt und seine Zersetzbarkeit durch Hitze nachgewiesen. Der 
Lehrer erzählt außerdem von den explosiven Eigenschaften des unver- 
dünnten Gases. Daß das Antimon ebenfalls Schwefelverbindungen zu 
bilden vermag, beweist schon sein Vorkommen als Grauspießglanz. Außer- 
dem aber wird noch eine Antimonchloridlösung durch Schwefelwasserstoff 
gefällt. Die technische Verwendung des Goldschwefels in der Kautschuk- 
industrie wird hierbei genannt. 
Als Abschluß für Arsen und Antimon wird die technische Ver- 
arbeitung der gediegenen Elemente genannt und in entsprechen- 
den Stücken vorgezeigt: beide bilden richtige Legierungen und erteilen 
denselben ihre spezifischen Eigenschaften. Die Härte des Hartbleies 
wird mit dem Messer nachgewiesen, ein Stück Britanniametall vorgezeigt. 
Die medizinische Verwendung zur Hautpflege und die Gewinnung von 
Brechweinstein können erzählt werden. 
Nun folgt eine Zusammenstellung der Elemente der Stick- 
stoffgruppe nach steigendem Verbindungsgewicht. Eine Tabelle in 
dieser Reihenfolge wird im Unterricht angefertigt. Sie zeigt, daß damit 
zugleich der Schmelzpunkt, der Siedepunkt, das spezifische Gewicht, 
der ganze metallische Charakter in aufsteigender Folge ausgesprochen 
ist, also genau wie bei der. Schwefel- und Chlorgruppe. 
Als letztes hierher. gehöriges Element kann jetzt noch das Wismut 
behandelt werden. Sein Vorkommen entspricht dem der beiden vorigen, 
aur daß es noch häufiger als jene gediegen auftritt. Die Punkte, welche 
es von der Stickstoffgruppe trennen (weil es nicht mehr so spröde ist wie 
die übrigen, weil sein Schmelzpunkt und Siedepunkt aus dem der auf- 
gestellten Reihe einigermaßen herausfällt, weil es schwerer oxydierbar 
ist), werden soweit möglich durch Versuch gezeigt. Das Wismut ist noch 
metallischer als Arsen und Antimon. Durch Salpetersäure wird es nicht 
bloß oxydiert, sondern es bildet sogar ein Nitrat, welches allerdings 
sehr leicht durch Hydrolyse zersetzt wird. Eine Wasserstoffverbindung 
besteht nicht mehr. Zum Schluß wird die Verwendung des Wismuts 
als Metall für leichtflüssige Legierungen genannt und ein Versuch mit 
Woodschem Metall ausgeführt. Seine geringe Giftigkeit gestattet die
	        
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