Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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. Besonderer. Teil. 0. 
in die Flamme gehalten und, färbt .diese sofort. Die Flammenfärbung 
kommt lediglich durch den Gehalt an Natriumdampf zustande, nicht 
durch irgendwelche sonstigen Umstände. Um dies unzweifelhaft nach- 
zuweisen, verbrennt. der Lehrer am Schluß der Stünde ein Stückchen 
Natrium im eisernen Löffel; durch den entstehenden Dampf färben sich 
sämtliche Flammen. des Zimmers. 
AFür.die Behandlung des Kaliums und seiner Salze werden die natür- 
lichen, der Industrie zugänglichen. Quellen des Metalls als Anschauungs- 
mittel aufgestellt: Sylvin, Sylvinit, Karnallit, Kainit usw. Ferner kommt 
gegebenenfalls Pflanzenasche (Holzasche, Weinsteinasche) für einen Ver- 
such zur Verteilung... Durch Auslaugen mit Wasser ist die alkalisch rea- 
gierende Flüssigkeit zu gewinnen, welche mit Salzsäure aufschäumt. Das 
reine, in. Wasserstoff eingeschmolzene Metall wird vorgezeigt; von dem 
in. Petroleum. aufbewahrten wird, sofern eine Wiederholung nützlich er- 
scheint, ein Stück abgeschnitten und auf Wasser gebracht. 
Von den Kaliumsalzen wird nur das Nitrat besprochen, da die übrigen 
keine auffallenden neuen Merkmale verraten. Seine Verwendung in der 
Feuerwerkerei und in der Haushaltung wird genannt. Die Darstellung 
aus Pottasche und Calciumnitrat hat nur noch geschichtliches Interesse; 
immerhin:aber ist sie eine ganz interessante Fällungsreaktion, welche Ge- 
legenheit gibt, zur Abwechslung wieder einmal die ‚Verträglichkeit‘ der 
sich begegnenden Ionen zu beobachten und auf Grund der Reaktions- 
gleichung .eine quantitative Ausfällung vorzunehmen. Auch ist. darauf 
aufmerksam zu ‚machen, daß die Pottasche früher ausschließlich, heute 
aur noch für besondere Zwecke in der Glasindustrie Verwendung findet; die 
Entstehung der älteren Glashütten in großen Wäldern (Böhmerwald, 
Schwarzwald, Thüringen) ist kulturgeschichtlich recht interessant. . Wichtig 
ist ferner eine Umsetzung des Chlorkaliums mit Natriumnitrat; die Schüler 
berechnen auch hier zuerst die Mengenverhältnisse, worauf die Agentien 
auf der Handwage abgewogen, jeweils in der anderthalbfachen Menge des 
Chlorkaliums an kochendem Wasser aufgelöst und siedend zusammenge- 
gossen werden. Auch das chlorsaure Kalium kann in entsprechender Weise 
aus dem Natriumchlorat dargestellt werden. Unter den sonstigen Kalium- 
salzen wird das schwerlösliche saure Salz der Weinsäure hervorgehoben; 
seine Verwendung als Reagens wird mit Chlorkalium gezeigt. Als Demon- 
strationsversuch kann hierzu noch die Fällung mit Platinchlorwasserstoff- 
säure kommen; der Niederschlag eignet sich zur Betrachtung mit der Lupe. 
Die Bedeutung der Kaliumsalze für die Pflanzenwelt sowie die 
die sonstige Verwendung der Kaliumsalze ist zu besprechen. Die Pflan- 
zen erhalten das Kalium aus: dem Ackerboden: also muß es im Fels- 
gestein enthalten sein. Als typische Kalium enthaltende Mineralien 
werden Orthoklas und Kaliumglimmer vorgezeigt.
	        
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