Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Besonderer Teil. 
aber nicht über ein gewisses Maß mit Magnesiumionen an, sondern diese 
werden durch die Hydroxylionen des Wassers immer wieder als Magnesium- 
hydroxyd ausgefällt. Die hierbei übrigwerdende äquivalente Menge 
Wasserstoff scheidet sich als Gas an der Kohle ab. 
Ebenso wie das Magnesium verhält sich auch chemisch reines oder 
(bequemer für den Versuch zugänglich) amalgamiertes Zink in Stabform. 
Mit diesem wird der Vorgang jetzt noch deutlicher geprüft, weil Zink 
weniger reaktionsfähig ist. Man kann es darum in eine noch besser leitende 
Flüssigkeit stellen, in verdünnte Schwefelsäure. Die Zinkionen bleiben 
zwar bei diesem Versuch in Lösung, aber die Wasserstoffionen werden 
dafür in sehr großer Menge entladen. Die ganze Anordnung ist ein gal- 
vanisches Element. Die Größe des Zeigerausschlages, von den Phy- 
sikern als Spannung bezeichnet und in Volt gemessen, ist abhängig 
von der Lösungstension; sie ist also ein bequemes Maß, welches die Energie 
der Metalle untereinander vergleichen läßt. 
Hierauf tauchen die Schüler einen Magnesiumstreifen in Chlorzink- 
lösung; auch jetzt muß sich die Lösungstension geltend machen. Jetzt 
wird aber nicht Wasserstoff entladen, sondern Zinkionen: damit ist ein 
zweites Verfahren gefunden, welches die verschiedene Lösungstension 
der Metalle zeigt, das Ausfällen eines Metalles mittels eines zweiten, 
leichter ionisierbaren. Die Schüler prüfen das Verfahren mit Magnesium 
gegen Zink, Zink gegen Blei, Blei gegen Kupfer, Kupfer gegen Queck- 
silber, Quecksilber gegen Silber, Silber gegen Platin; Zink gegen Kupfer, 
Kupfer gegen Silber. Damit ist die Spannungsreihe der Gebrauchsmetalle 
in ihren Grundzügen festgelegt. Jedes links stehende Metall kann ein weiter 
rechts befindliches ausfällen. 
Zum Vorteil einer Vertiefung dieser den Schülern theoretischen An- 
Sschauung dürfte es sich empfehlen, die angebahnten Untersuchungen über 
den Lösungsdruck vorläufig zum Stillstand zu bringen und bei der nun 
folgenden Behandlung der ‚„Gebrauchsmetalle‘“ zunächst ein wenig ein- 
zuüben. Die Technik verwendet ja zum Bau galvanischer Elemente oder 
zum Ausfällen von Metallen durch andere ebenfalls nicht das Magnesium, 
sondern eben die „Gebrauchsmetalle‘“‘ des täglichen Lebens. 
b) Zink. 
Als Demonstrationsmaterial sind zum Zwecke der Einführung auf- 
zustellen: Zinkblech mit seiner oberflächlichen dünnen Oxydhaut; ein 
Zinkstab, welcher im Schraubstock abgebrochen wird und damit Kristall- 
bildung und geringe Festigkeit zeigt; ein Werkstück aus Messing; ange- 
ätztes Messingblech, welches das kristalline Gefüge erkennen läßt; ein 
Messingdraht, um die Biegsamkeit zu zeigen; verzinkter Eisendraht; ver- 
zinktes Eisenblech. Die Eigenschaften des metallischen Zinks werden teils
	        
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