Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Allgemeiner Teil. 
schließlich zu allgemeinen Abstraktionen. Die Untersuchungsreihen sind 
vergleichbar den Übungs- und Musterbeispielen des sprachlichen Unter- 
richts; ihre genaue Zergliederung führt auf die Grundgesetze, die „Gram- 
matik‘‘ der Naturwissenschaften. 
Die Auswahl der als Anfangspunkt gewählten Vorkommnisse bestimmt 
wesentlich, in welcher Richtung sich die Untersuchungen bewegen. Sie 
beeinflußt aber auch das Endziel, welches dabei erreichbar ist. Anderer- 
seits ist aber gerade diese Auswahl selbst wieder festgelegt durch das 
Können und das Leistungsvermögen der Schüler. Sie kann darum nur 
durch sorgfältige Erwägungen und Überlegungen getroffen werden. Sie 
ist methodisch und prägt dem ganzen Unterricht der Mittelklassen 
ainen methodischen Charakter auf. Erst in den Oberklassen kommt der- 
selbe wieder zum Verschwinden und gibt dort einer ausgesprochenen 
Systematik Raum. Der methodischen Unterstufe steht so eine 
systematische Oberstufe gegenüber. Diese Trennung des Unterrichts 
in zwei Stufen ist in allen neuen Lehrplänen ausdrücklich anerkannt und 
auch für andere naturwissenschaftliche Disziplinen (Physik, Biologie) 
bereits vielfach durchgeführt. 
Auch die Unterrichtskommission der Gesellschaft deutscher Natur- 
torscher und Ärzte stellt sich auf den Standpunkt, der im Vorstehenden 
vertreten ist, daß nämlich der chemische Unterricht zweistufig zu erteilen 
sei. Im Anschluß an die bereits bestehenden Lehrpläne einzelner deutschen 
Bundesstaaten will sie, daß der mineralogische Unterricht vollkommen 
in den chemischen verwebt ‚wird. Sie empfiehlt für die Verteilung des 
Stoffes in Chemie nebst Mineralogie einen vorbereitenden Kursus in Unter- 
sekunda, durch welchen die Schüler einen Einblick erhalten in die Methoden 
zur Ermittlung der chemischen Zusammensetzung und in welchem sie die 
wichtigsten allgemeinen Gesetzmäßigkeiten auf Grundlage zweckmäßig 
angestellter Versuche kennen lernen sollen. Ihr Vorschlag für den vor- 
bereitenden Kursus ist der folgende: 
„Der propädeutische Kursus in der Untersekunda hat das Ziel, an 
zweckmäßig ausgewählten Beispielen einen Einblick in den chemischen 
Aufbau einiger allgemein bekannter Naturprodukte zu geben. Ebenso 
sollen die wichtigsten allgemeinen Gesetzmäßigkeiten aus den Erschei- 
nungen hergeleitet und auch die zu ihrer Erklärung aufgestellten Theorien 
(Atome und Moleküle) unter Benutzung der üblichen Zeichensprache in 
einer der Fassungskraft dieser Stufe angemessenen Form zum Verständnis 
gebracht werden. 
„Den Ausgangspunkt bildet die Betrachtung von Naturkörpern und 
Naturvorgängen. An die bereits in den biologischen Unterricht ein- 
geflochtenen Betrachtungen über die Bedeutung der atmosphärischen 
Luft für den Stoff- und Kraftwechsel der lebenden Wesen knüpfen 
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