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Besonderer Teil.
wurde. Während aber die Ferroionen durch Oxydation eine höhere Wertig-
keit erlangen, wurde das Ferrocyanion aus dem vierwertigen in den drei-
wertigen Zustand zurückgeführt. Auch hieraus läßt sich die Folgerung
ziehen, daß eben das Eisen nicht als Kation, sondern als Komplexbestand-
teil des Anions in den Salzen enthalten ist.
b) Nickel und Kobalt.
Als Anschauungsmaterial werden aufgestellt: Nickel in Würfelform,
als Draht und Blech, Stücke einer nickelreichen und nickelarmen Legie-
rung (25-Pfennigstück und 10-Pfennigstück), dazu die wichtigsten Nickel-
erze (Nickelkies, Arsennickel, Nickelglanz, Weißnickelkies, Garnierit).
Als Salze stehen außerdem bereit Nickelsulfat, Nickelammoniumsulfat
und Nickelkarbonat. ‘Als erste Frage ist zu entscheiden, ob das Nickel
gleich dem Eisen mehrere Arten von Ionen zu bilden vermag.
Die Schüler erhalten dünnen Draht. Die Farbe wird beobachtet, ebenso
die Beeinflussung der Magnetnadel. Der Draht wird im Probierglas mit
Schwefelsäure erwärmt, wobei langsam aber deutlich die Entwicklung von
Wasserstoff einsetzt. Hierauf wird die Schwefelsäure durch Salzsäure
ersetzt mit dem gleichen Ergebnis, Ebenso kommt danach Salpetersäure
zur Verwendung; hier löst sich das Metall schnell auf. Der Lehrer berichtet
über die Darstellung der Nickelsalze aus dem Nitrat. Jetzt wird Nickel-
zulfat verteilt. Weder beim Auflösen, noch beim Erhitzen der Flüssig-
keit ändert sich die Farbe: wenn zweierlei Ionen vorkommen, ist offen-
bar das grüne Nickelion die beständigere Form. An das Ferrosulfat er-
innert dagegen die Bildung eines Doppelsalzes mit den Alkalisulfaten;
für einen Schulversuch eignet sich allerdings die Darstellung dieses Salzes
weniger, sondern das käufliche Produkt ist vorzuzeigen. Aus der Nickel-
sulfatlösung wird mit Lauge das Hydroxydul, mit Sodalösung das Karbonat
ausgefällt. Auch hier sind die grünen Nickelionen augenscheinlich die be-
ständigere Form. Während Ferrohydrat kaum ohne freiwillige Oxydation
sich aufbewahren läßt, muß man das Nickelion geradezu gewaltsam 0xy-
dieren, um Nickelihydrat daraus zu erhalten. Die Schüler versetzen die
Lösung mit Bromwasser und geben jetzt erst Lauge zu; nun fällt schwarzes
Nickelihydrat. Der Niederschlag wird auf dem Filter gesammelt und nach
wiederholtem Auswaschen mit Salzsäure übergossen: der sofort ent-
stehende Geruch nach Chlor beweist, daß sich das zuerst entstandene
Nickelichlorid gleich wieder in Nickelchlorür und freies Chlor’ spaltet.
Die Nickeloionen sind also die beständigeren. Die grüne Farbe der Nickelo-
ionen teilt sich: auch dem Karbonat mit, welches die Schüler mit Soda-
lösung ausfällen. Aus dem Karbonat stellen hierauf die Schüler metallisches
Nickel dar, indem sie das Salz auf Kohle unter Sodaschmelze reduzieren.
Die weißen Metallsplitter werden mit der magnetischen Messerklinge aus