Vorschläge zur Behandlung der Oberstufe. 389
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ursprüngliche Kupferlegierung — in der Technik Schwarzkupfer, im
Versuchsbeispiel Messing — auch Gold in geringer Menge enthielte. Die
der Anode zugeführte geringe Menge positiver Elektrizität würde dann
zunächst den unedlen Metallen die Möglichkeit zur. Auflösung gewähren,
während für das Gold keine Ladungen mehr übrig bleiben würden: es
müßte als feines Pulver an der Anode herabsinken. Jetzt erzählt der Lehrer
von der technischen Abscheidung des Metalls und der Verarbeitung des
Anodenschlammes.
Bei der leichten Möglichkeit, das Metall aus seinen Salzen zu gewinnen,
war es für die Industrie naheliegend, die natürlichen Erze oder deren
Röstgut mit Lösungsmitteln auszulaugen und aus den so erhaltenen
Flüssigkeiten das Metall auf irgendeine Art zur Abscheidung zu bringen.
Die Schüler führen das einfachste Verfahren der Technik aus: gepulverter
Kupferkies wird mit Ferrichlorid erwärmt und aus der graugrünen Flüssig-
keit durch Eintauchen eines KEisenstabes rotes Kupfer ausgefällt.
Hierzu berichtet der Lehrer in Kürze über die wichtigsten technischen
Methoden.
Die Schüler erhalten einen schmalen Streifen metallisches Kupfer.
Mit der Messerklinge wird die Härte beobachtet, durch Betupfen mit
verdünnter Schwefelsäure die rosarote Farbe sichtbar gemacht; als
Ergebnis des letzten Versuchs wird ausgesprochen, daß das Kupfer durch
zinen dünnen Überzug von Oxyd vor vollständiger Oxydation geschützt
ist, ähnlich wie Zink, Magnesium oder Aluminium. Wie leicht diese Oxyd-
haut beim Glühen entsteht, konnte bereits im Anfang des chemischen
Unterrichtes wahrgenommen werden; trotzdem wird man im Unterricht
stets die Erfahrung machen, daß die Schüler das zur Verteilung gekommene
Stückchen Metall unaufgefordert in die Flamme halten, die schwarze
Oxydhaut beobachten und ihr Losbröckeln beim Erkalten bemerken.
Aus diesem Grunde läßt man den Versuch allgemein ausführen und das
zlühende Metall in Wasser tauchen; hierbei blättert die schwarze Kruste
ab, und rotviolettes Cuprooxyd kommt zum Vorschein. Die Formel
desselben wird genannt. Der Lehrer stellt zum Vergleich das schwarze
Cuprioxyd und das käufliche rote Cuprooxyd auf.
Aus Kupferoxyd konnte das grüne Cuprichlorid durch Auflösen in
Salzsäure erhalten werden, ebenso aus Kupfersulfat und Kochsalz. Das
Salz steht zum Anschauen bereit. Entsprechend behandeln jetzt die
Schüler das Cuprooxyd mit Salzsäure und erhalten dabei die weißen
Kristalle von Cuprochlorid. Das gleiche Salz wird ferner dargestellt
durch Kochen von Kupferpulver in Salzsäure, wobei Wasserstoffentwick-
lung wahrnehmbar wird. Das rein weiße Salz bereitet gleichzeitig der
Lehrer selbst durch Einleiten von Schwefeldioxyd in ein Gemisch von
Kupfersulfat und Kochsalz. Die Schüler lösen die selbstbereiteten Kristalle