Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Besonderer Teil. 
in verdünnter Salzsäure auf: Die Cuproionen sind farblos. Die Flüssigkeit 
wird mit Wasser gefällt: Cuprochlorid ist wasserunlöslich. Jetzt 
wiederholen die Schüler den S. 258 bereits genannten Versuch, metallisches 
Kupfer. in Form von Schablonenblech in Cuprichlorid zu erwärmen. Das 
Cupriion verwandelt sich unter Ionisation des Metalls in das Cuproion, Das 
Reaktionsprodukt wird bis zur folgenden Stunde in einer flachen Schale 
der Einwirkung der Luft ausgesetzt: Unter Oxydation wird die Flüssig- 
keit wieder grün. Das bei diesem Versuch noch übrig gebliebene Stück 
Schablonenblech ist mit ungelöstem Cuprochlorid bedeckt. Es wird zur 
Hälfte zwischen zwei Stücke Karton geschoben und .dem Sonnenlicht 
ausgesetzt; auf Grund der Veränderung ist der Begriff eines photo- 
>hemischen Vorganges zu definieren. 
Das Cuprochlorid eignet sich vorzüglich dazu, die verschieden- 
wertigen Ionen eines Metalls in ihrem Verhalten zum Fara- 
dayschen Gesetz zu prüfen. Wenn das Cupriion einen Teil seiner Ladung 
an metallisches Kupfer weiter geben kann, um dieses zu ionisieren und 
selbst zu Cuproion zu werden, so muß die Lösung eines Cuprisalzes unter 
Einwirkung eines elektrischen Stromes nur die Hälfte metallisches Kupfer 
abscheiden als die Lösung eines Cuprosalzes unter Wirkung des gleichen 
Stromes liefert. Der Lehrer führt diese Untersuchung durch einen Demon- 
strationsversuch aus, bei welchem als Cuprisalz eine Lösung von Kupfer- 
vitriol, als Cuprosalz Cuprochlorid Verwendung findet. 
Die Schüler erhalten eine Lösung von Cuprichlorid, etwa den Überrest 
von dem früher ausgeführten Versuch mit Schablonenkupfer. Die grüne 
Flüssigkeit wird mit kleiner Flamme eingedampft, wobei ein brauner 
Rückstand hinterbleibt. Ein Teil desselben wird auf einem Blatt Filtrier- 
papier beiseite gelegt, wo er bald grün wird; ein zweiter Teil wird in 
Weingeist mit gelber Farbe gelöst. Der Rest wird mit möglichst wenig 
Wasser aufgenommen und liefert damit eine gelbgrüne Flüssigkeit; beim 
Verdünnen wird dieselbe zunächst grün, später blau: das undissoziierte 
Cuprichlorid ist gelb; da aber die Cupriionen blau gefärbt sind,. so 
zeigt die konzentrierte Lösung die Mischfarbe, die verdünnte dagegen 
die reine Farbe der Cupriionen. Die Erscheinung erinnert also an die 
gleiche Beobachtung bei den Kobaltsalzen. 
Aus dem Cuprichlorid wird durch Lauge das. Hydroxyd ausgefällt. 
In einem Überschuß löst es sich nicht auf. Nun wird die Flüssigkeit erwärmt: 
Das flockige Hydroxyd verwandelt sich in schwarzbraunes, sich rasch 
zu Boden setzendes Cuprioxyd. Die entsprechenden Versuche werden 
sofort mit Cuprochlorid ausgeführt; hier fällt zuerst das lehmgelbe Hydrat, 
welches sich beim Erhitzen in das rote Cuprooxyd umwandelt. 
Die Hydroxyde und Oxyde des Kupfers lassen sich auch auf Grund 
folgender Überlegung elektrolytisch erhalten. Wird ein Stück Kupfer
	        
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