396
Besonderer Teil.
natron gestellt. Während hier das noch unveränderte Bromsilber gelöst
wird, läßt sich die weitere Arbeit zur Herstellung eines Positivabzuges
besprechen. Ein bereits fertiges Negativ wird vorgezeigt, unter Um-
ständen mit Hilfe des Projektionsapparates. Sobald das im Unterricht
aufgenommene Bild fixiert ist, wird es vorgezeigt und im Wässertrog aus-
gewaschen. Inzwischen wird ein Papierabzug von den schon vorrätigen
Negativen gemacht. Am bequemsten ist ein solcher auf sog. Gaslichtpapier,
weil er sich auf ganz kurzes Exponieren, Entwickeln in der schon vorher
gebrauchten Flüssigkeit und nachheriges Fixieren beschränkt. Lehrreicher
ist allerdings das Kopieren auf Chlorsilberpapier, welches noch in einem
Goldbad getont werden muß. Nun kann noch ein geschichtlicher Über-
olick über die Herstellung von Photographien folgen, bei welchem auch
die Daguerrotypie durch Schulversuch vorgeführt wird.
Den. Abschluß der Behandlung des Silbers bildet ein Vergleich mit
den Cuprosalzen und den Alkalimetallen.
Quecksilber.
Die wichtigsten physikalischen Eigenschaften des Quecksilbers dürfen
als bekannt vorausgesetzt werden. Die Erze des Quecksilbers, der Zin-
nober und das Quecksilberfahlerz werden aus der Sammlung vorgezeigt,
ebenso das natürliche gediegene Quecksilber: bei den edlen Eigenschaften
des Metalls ist es nicht zu verwundern, daß auch die Natur dieses Element
gediegen liefert.
Die Schüler oder die Gruppen erhalten ein Stückchen natürlichen
Zinnober; derselbe wird gepulvert und dient zur Abscheidung von Queck-
silbertröpfchen durch Erhitzen mit Eisenpulver im Probierglas. Hierauf
wird über die technische Darstellung berichtet, womöglich unter Be-
nützung von Bildern. Als Beispiel für die leichte Möglichkeit, Legierungen
zu bilden, ist das Zinkamalgam bereits früher hergestellt worden. Durch
Zusammenkneten eines kleinen Tropfens Quecksilber mit Stanniol machen
die Schüler Zinnamalgam. Das überschüssig vorhandene Quecksilber
wird zwischen den Fingern abgepreßt und der Rückstand im Arbeits-
schrank liegen gelassen, wo er im Zeitraum von einigen Tagen erhärtet.
Ferner erhalten die Schülergruppen Kupferpulver, welches sie in der
Reibschale mit einem Tropfen Quecksilber unter Verwendung von Schwefel-
säure zu Kupferamalgam zusammenkneten. Auch dieses erhärtet nach
einiger Zeit und wird beim Erwärmen wieder knetbar; bekanntlich macht
man davon Gebrauch zur Herstellung von Zahnplomben.
Als Demonstrationsversuch erhitzt der Lehrer einige Tropfen Quecksilber
ım Probierglas und zeigt die Verdampfbarkeit. Ebenso als Demonstrations-
versuch wird in ein Pulverglas ein Tropfen Quecksilber gegeben und ein
Stück echtes Blattgold an einem Draht darüber befestigt; nach einigen