Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Besonderer Teil. 
natron gestellt. Während hier das noch unveränderte Bromsilber gelöst 
wird, läßt sich die weitere Arbeit zur Herstellung eines Positivabzuges 
besprechen. Ein bereits fertiges Negativ wird vorgezeigt, unter Um- 
ständen mit Hilfe des Projektionsapparates. Sobald das im Unterricht 
aufgenommene Bild fixiert ist, wird es vorgezeigt und im Wässertrog aus- 
gewaschen. Inzwischen wird ein Papierabzug von den schon vorrätigen 
Negativen gemacht. Am bequemsten ist ein solcher auf sog. Gaslichtpapier, 
weil er sich auf ganz kurzes Exponieren, Entwickeln in der schon vorher 
gebrauchten Flüssigkeit und nachheriges Fixieren beschränkt. Lehrreicher 
ist allerdings das Kopieren auf Chlorsilberpapier, welches noch in einem 
Goldbad getont werden muß. Nun kann noch ein geschichtlicher Über- 
olick über die Herstellung von Photographien folgen, bei welchem auch 
die Daguerrotypie durch Schulversuch vorgeführt wird. 
Den. Abschluß der Behandlung des Silbers bildet ein Vergleich mit 
den Cuprosalzen und den Alkalimetallen. 
Quecksilber. 
Die wichtigsten physikalischen Eigenschaften des Quecksilbers dürfen 
als bekannt vorausgesetzt werden. Die Erze des Quecksilbers, der Zin- 
nober und das Quecksilberfahlerz werden aus der Sammlung vorgezeigt, 
ebenso das natürliche gediegene Quecksilber: bei den edlen Eigenschaften 
des Metalls ist es nicht zu verwundern, daß auch die Natur dieses Element 
gediegen liefert. 
Die Schüler oder die Gruppen erhalten ein Stückchen natürlichen 
Zinnober; derselbe wird gepulvert und dient zur Abscheidung von Queck- 
silbertröpfchen durch Erhitzen mit Eisenpulver im Probierglas. Hierauf 
wird über die technische Darstellung berichtet, womöglich unter Be- 
nützung von Bildern. Als Beispiel für die leichte Möglichkeit, Legierungen 
zu bilden, ist das Zinkamalgam bereits früher hergestellt worden. Durch 
Zusammenkneten eines kleinen Tropfens Quecksilber mit Stanniol machen 
die Schüler Zinnamalgam. Das überschüssig vorhandene Quecksilber 
wird zwischen den Fingern abgepreßt und der Rückstand im Arbeits- 
schrank liegen gelassen, wo er im Zeitraum von einigen Tagen erhärtet. 
Ferner erhalten die Schülergruppen Kupferpulver, welches sie in der 
Reibschale mit einem Tropfen Quecksilber unter Verwendung von Schwefel- 
säure zu Kupferamalgam zusammenkneten. Auch dieses erhärtet nach 
einiger Zeit und wird beim Erwärmen wieder knetbar; bekanntlich macht 
man davon Gebrauch zur Herstellung von Zahnplomben. 
Als Demonstrationsversuch erhitzt der Lehrer einige Tropfen Quecksilber 
ım Probierglas und zeigt die Verdampfbarkeit. Ebenso als Demonstrations- 
versuch wird in ein Pulverglas ein Tropfen Quecksilber gegeben und ein 
Stück echtes Blattgold an einem Draht darüber befestigt; nach einigen
	        
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