Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

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Besonderer Teil. 
versagt. Diese Verallgemeinerung wird darauf mit den Elementen der 
Stickstoffgruppe bestätigt. 
Gold, Platin. Platinmetalle. 
Für Schulversuche ist das Gold wenig geeignet. Einerseits ist der hohe 
Preis hinderlich, dann aber auch die geringe Reaktionsfähigkeit dieses 
Metalles, welche es an das äußerste Ende der Spannungsreihe verweist. 
Das gleiche gilt für die Gruppe der Platinmetalle. Während sich für Gold 
nur ein schwieriger Zusammenhang mit Kupfer, Silber und Zinn kon- 
struieren läßt, zeigen die Platinmetalle schon durch ihre Stellung im System 
ihre Zusammengehörigkeit, die sich in zahlreichen Einzelheiten bestätigen 
läßt, sogar im Vorkommen. Zum Platin gehört das Gold schon wegen 
seinem Atomgewicht. 
Aus der Schulsammlung wird ein Stück gediegenes Gold vorgezeigt, 
dazu, soweit vorhanden, auch goldführender Sand. Die Fundorte des 
Goldes werden aufgezählt, die Extraktion des Metalles aus Goldsand 
und goldführendem Gestein mittels Quecksilber oder Cyankalium be- 
sprochen, seine Gewinnung aus Abfällen der Kupfer- und Bleiindustrie 
erwähnt. Hier ist Gelegenheit, auf die Goldproduktion der einzelnen 
Staaten und der ganzen Welt einzugehen und die Frage der Goldwäh- 
rung von ihrer handelspolitischen Seite aus anzuschneiden. 
Die physikalischen Eigenschaften des Goldes werden an einem 
Goldkorn (Gewicht, Farbe), an einem auf Glas geklebten Stück Blattgold 
(Durchsichtigkeit) beobachtet. Zur Untersuchung der chemischen Eigen- 
schaften wird als Gruppenversuch ein Stück Blattgold (handlicher ist das 
sog. Plombiergold der Zahnärzte) in Chlorwasser gelöst. Ebenso wird als 
Gruppenversuch die Unlöslichkeit des Goldes mit entsprechendem Material 
in Salpetersäure gezeigt. Hierher gehört ein Versuch mit dem Probier- 
stein, sofern derselbe nicht schon bei anderer Gelegenheit ausgeführt 
wurde. Auf Zusatz von Salzsäure zu der Salpetersäure tritt dagegen Lösung 
des Goldes ein. Die Zusammensetzung und der Name des Goldchlorides 
werden genannt. Die Lösung in Chlorwasser wird eingesammelt und 
bis zur folgenden Stunde auf dem Wasserbad zur Trockene verdampft, 
ebenso die Lösung in Königswasser, Darauf wird sie mit Wasser auf- 
genommen und dient zur Ausführung einiger Gruppenreaktionen: Reduk- 
tion mit Ferrosulfat und mit Stannochlorid. Die ausfallenden Nieder- 
schläge werden vom Lehrer wieder eingesammelt und auf einem kleinen 
Filterchen wieder vereinigt; nach dem Trocknen wird dasselbe im Porzellan- 
tiegel verascht und mittels Königswasser wieder in Chlorgold für ander- 
weitige Versuche umgewandelt. Zur Herstellung von Goldchloridkalium 
dürfte indessen der Vorrat nicht ausreichen; dieses zum Tonen der Photo- 
zraphien dienende Salz kann als Handelsware vorgezeigt werden.
	        
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