Full text: Methodik des chemischen Unterrichts (4. Band)

Umfang und Verteilung des Lehrstoffes. 59 
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eine ganz besondere und ausgiebige Beschränkung des Unterrichtsstoffes 
und eine weise Auswahl unter den so zahlreichen Verbindungen und Ver- 
bindungstypen eine gebieterische Notwendigkeit, um eine Überlastung 
der Schüler hintanzuhalten und den Unterrichtserfolg nicht zu schmälern. 
Daher ist hier unbedingt auf alles das zu verzichten, was minder wichtig 
ist, entweder für das verständnisvolle Eindringen in die organische Chemie 
oder für die Technik oder für die Physiologie. Der Stoff ist nicht allein 
dogmatisch und erläuternd, sondern auch begründend zu lehren und das 
Studium durch die Betrachtung des genetischen Zusammenhanges zu 
erleichtern. Stets ist von den einfachsten Verbindungen (meist Kohlen- 
wasserstoffen verschiedener typischer Zusammensetzung) auszugehen und 
durch eine ungezwungene, auf dem Wege der Substitution, seltener der 
Addition durchgeführte Ableitung der Derivate eine übersichtliche schema- 
tische Darstellung der Konstitutions- und Strukturformel zu geben. Bei 
der Wiedergabe durch den Schüler ist nicht gerade die fertige Struktur- 
formel, geschweige denn eine empirische Formel zu verlangen; es genügt, 
daß der Schüler die Formel ableiten kann, wobei eine richtig erläuterte 
Nomenklatur die Entwicklung erleichtern wird. Die chemischen Prozeß- 
gleichungen sind womöglich mit solchen Strukturformeln in übersicht- 
licher und anschaulicher Weise darzustellen, damit der Schüler schon in 
ihrem linken Teile das Bild des Verlaufes des chemischen Vorganges er- 
blicken kann. 
Eine geschickte Gruppierung der Derivate und vergleichende Charakte- 
risierung der erhaltenen Reihen erleichtern, ähnlich wie die zusammen- 
fassende Besprechung der Elemente nach dem periodischen System, das 
Studium außerordentlich. 
„ Stets ist an Bekanntes, womöglich an gleiche oder ähnliche Verhält- 
nisse der anorganischen Chemie anzuknüpfen und jede solche Gelegenheit 
zum Wiederholen und Auffrischen der Kenntnisse aus der anorganischen 
Chemie zu benützen. Für das Verständnis des Zusammenhanges von 
anorganischem und organischem Geschehen ist der Hinweis auf die 
Fortschritte der synthetischen Darstellung organischer Stoffe von 
Wichtigkeit, 
Auf allen Stufen des Unterrichts ist auf die Bedürfnisse des täglichen 
Lebens und auf die Hygiene gebührend Rücksicht zu nehmen. 
Technologische Prozesse sind, soweit sie prinzipiell hüttenmännische 
Verfahren zur Grundlage haben, allgemein zu erörtern; Leuchtgas, Glas, 
Tonwaren, Schwefelsäurefabrikation, Hochofen und Bessemerprozeß werden 
eine umfassendere Berücksichtigung finden können. Die im täglichen 
Leben zu beobachtenden chemischen Erscheinungen, wie das Erhärten 
des Mörtels, die Vorgänge beim Kochen, das Verhalten der Firnisse u. dgl. 
sind entsprechend zu berücksichtigen.
	        
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