Beziehung des chemischen Unterrichts zu den, übrigen Naturwissenschaften. 65
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Beziehung des chemischen Unterrichts zu den übrigen Natur-
wissenschaften.
in den Lehrplänen ist der Umfang. des chemischen Unterrichts, der
Rahmen, in welchem sich die. Unterweisungen zu bewegen haben, nur
ganz im allgemeinen festgelegt. In der Ausführung im einzelnen. ist
dem Lehrer in Deutschland mehr als in einem anderen Kulturlande die
weitgehendste Freiheit gelassen. So sehr dies mit Freude zu begrüßen
ist, so liegt darin doch auch die Gefahr, sich in Einzelheiten zu ver-
lieren. Nur eine wirkliche, gediegene Sachkenntnis, ein verständnis-
voller Überblick über das ganze Gebiet vermögen davor zu schützen,
Gerade die Freiheiten des Lehrplans legen dem Lehrer die Verpflichtung
auf, den Zusammenhang der chemischen Wissenszweige unter sich und
mit den anderen naturwissenschaftlichen Fächern zu suchen und fort-
während aufrecht zu halten. Hier vermag nun vor allem die Chemie, die all-
gemeine Lehre vom Stoff, als das verbindende Glied die Gesamtheit aller
Naturwissenschaften zu einigen. Die Pflanzen sind in ihrem Wachstum
und Gedeihen vom Boden abhängig, also von der chemischen Beschaffenheit
des Substrates, aus welchem sie ihre Nahrung entnehmen. Durch den
Körper der Pflanzen und Tiere vollziehen sich die Kreisläufe des Stick-
stoffs, des Sauerstoffs, des Kohlendioxyds, also drei Reihen ausgesprochen
chemischer Vorgänge, von deren Verlauf. das Dasein der gesamten Tier-
und Pflanzenwelt abhängt. Die Nahrungsaufnahme und..das ; Leben. der
Pflanzen ist in allen ihren Einzelheiten durchaus chemischer :Art,-die
leuchtenden Farben und die Düfte. ebenso gut, wie die. Zersetzungs-
prozesse. Die chemische Zersetzung und Neubildung der Mineralien bietet
unmittelbar den ‚Pflanzen, mittelbar auch den Tieren die.‘ Gelegenheit
zur Nahrungsaufnahme; zugleich ist sie einer. der praktisch wichtigsten
Abschnitte der Mineralogie und eines der anregendsten Kapitel der Geo-
logie. Auf den Zuständen des chemischen Gleichgewichts im Magma
beruht die Bildung der Erdrinde, der kristallinen Gesteine, die Erscheinun-
gen des Vulkanismus, die Bildung der Erzlagerstätten. Rein chemischer
Art ist die Entstehung der Steinkohlenlager, der Kalksteine, Marınore,
die Verfestigung der Sedimente. ‚Klar und deutlich geht daraus hervor,
daß die moderne Schule die Untersuchung chemischer Vorgänge schon in
den untersten Klassen in irgendeiner. Form zu pflegen‘ hat. Vergleichen
wir mit dieser theoretischen Forderung die Wirklichkeit der Lehrpläne.
Da wird in den vier untersten Klassen eben nur die „Naturgeschichte‘“
als Fach : erteilt, im Sommer Pflanzen und im Winter Tiere. Wohl
stellt die biologische Richtung bei weitem nicht mehr so häufig wie
irüher den Wechsel auf die Zukunft aus: das wird euch in zwei Jahren in
der Physik erklärt werden, und jenes werdet ihr später ‚einmal in Chemie
Scheid. Methodik des chemischen Unterrichts.