IX
dem heranwachsenden Geschlecht eine heiße Sehnsucht nach einer
schöneren, freieren Zukunft und einen zähen Willen zur opferbereiten na-
tionalen Gemeinschaftsarbeit einzuimpfen. Mehr als je müssen unsere Bil-
dungsgüter in den Dienst der rauhen Wirklichkeit und des
harten Daseinskampfes gestellt werden. Der Erdkunde wird dabei eine
wichtige Aufgabe zugewiesen sein; ihre Stellung in der neuen Schule wird an-
gesehener, aber auch verantwortungsreicher sein. Der Verfasser des Hand-
buches hofft, daß seine Ratschläge auch unter den veränderten Verhältnissen
nicht an innerer Berechtigung verloren haben mögen. Und nun nochmals:
Vorwärts und aufwärts!
Dresden-A. 19, am Neujahrstage 1919.
Paul Wagner.
Vorwort zur zweiten Auflage.
Die fünf Jahre, die seit dem ersten Erscheinen dieses Handbuches ver-
strichen sind, haben trotz aller trüben politischen Ereignisse den Strom schul-
methodischer Erörterungen nicht eindämmen können. Viel ist über den erd-
kundlichen Unterricht gesprochen und geschrieben worden. Wer aber den
Wert eines zusammenfassenden Handbuches nicht in der Fülle der Literatur-
angaben sieht, sondern sich die Aufgabe stellt, in möglichst gedrängter
Fassung die wesentlichen Linien des Fortschrittes herauszu-
arbeiten, der wird bald zu der Erkenntnis kommen, daß wirklich bahn-
brechende Gedanken kaum aufzuführen sind. Im Lager der Fachgeographen
Jäßt sich eine gewisse Einigung über die didaktischen Probleme erkennen. Die
Aufgabe der nächsten Zukunft ist es, alle die guten Gedanken in die Tat um-
zusetzen, sei es durch Gewährung geeigneter amtlicher Lehrpläne, sei es durch
die Tausende von Kanälen, in denen treue Lehrerarbeit das Wissen der
Jugend und dem Volk übermittelt. Hierbei auch ferner ein zuverlässiger
Berater zu sein, ist das Streben des Verfassers bei der Bearbeitung dieser Neu-
auflage gewesen.
Dresden, im Juli 1924,
Paul Wagner.