Lichtbilder.
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Tal mit Sägemühle, Bergsee. Dazu behandeln wir an der Hand von Ansichts-
karten etwa eine Fußwanderung quer durch den Schwarzwald: Freiburg,
Blick vom Fuße des Berglandes auf die Ebene, breites Tal mit Wiese und
Feld, Schwarzwaldhäuser, Volkstypen, enges Höllental, breite Hochfläche,
der kahle Gipfel'des Feldberges, der stille Feldsee, der lange Titisee mit seinen
Gasthäusern, Neustadt mit Uhrenindustrie, Donaueschingen mit Schloßpark
und Donauquelle.
5. Lichtbilder. In unaufhaltsamem Siegeszuge hat sich der Lichtbilder-
apparat die Schule erobert. War er früher nur ein notwendiger Bestandteil
der physikalischen Sammlung, der selten den anderen Fächern dienstbar ge-
macht wurde, so ist er jetzt gerade als erdkundliches Lehrmittel außerordent-
lich viel gebraucht. Und mit Recht. Denn das Lichtbild bietet gegenüber dem
Wandbild eine noch stärkere Vergrößerung, die volle Naturtreue der Photo-
graphie, wo nötig, auch die Wiedergabe der Farbe; dazu kommt der billige
Anschaffungspreis des Glasbildes. Das Angebot der Industrie an guten Licht-
bildern ist riesengroß, so groß, daß die Auswahl für den Lehrer eine nicht un-
beträchtliche Arbeit bedeutet. Am bequemsten hat die Firma Benzinger in
Stuttgart die Zusammenstellung einer erdkundlichen Lehrsammlung gemacht.
Sie hat eine Anzahl hervorragender Geographen und Schulmänner damit
betraut, das gesamte länderkundliche Bildermaterial auf seinen unterricht-
lichen Wert zu prüfen und in geeignete Gruppen zu vereinigen. Die großen
länderkundlichen Serien werden ergänzt durch Zusammenstellungen für die
Landeskunde von Sondergebieten. Sie werden besonders dadurch in ihrer
Brauchbarkeit erhöht, daß sie von Erläuterungsbänden mit verkleinerten
Abbildungen begleitet werden (z. B. Sachsen mit Textband von P. Wagner,
Bayern von Kittler und Häberle, Baden von Neumann, Württemberg von
Gradmann). Sehr brauchbare Bilder, sowohl für die allgemeine Erdkunde, als
auch für die Länderkunde von Europa, liefert Dr. Stoediner-Berlin, der einen
großen Teil der Sammlungen des Berliner Geographischen Instituts erworben
und ebenfalls die Auswahl dem Urteil eines Fachmannes überlassen hat.
Immerhin wird es bei der übergroßen Bilderzahl nötig sein, daß der Lehrer sich
die mit verkleinerten Photographien ausgestatteten Hauptkataloge schicken
läßt, um danach seine Wahl zu treffen. .Weitere gute Bezugsquellen sind:
Liesegang-Düsseldorf, Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung Berlin;
Neue photographische Gesellschaft Berlin-Steglitz; E. A. Seemann-Leipzig
(besonders auch Flugbilder); Krüß-Hamburg. Die Staatliche Stelle für
Naturdenkmalpflege plant jetzt ebenfalls Lichtbildaufnahmen aus der deut-
schen Heimat.
In neuester Zeit werden von den Schulen gern Lichtbildapparate ange-
schafft, die auch zur Projektion undurchsichtiger Abbildungen, also von Post-
karten, Photographien, Buchillustrationen geeignet sind. Das gewährt den
großen Vorteil, daß auch alle kleinen Handbilder im Massenunterricht be-