Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

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Wandkarten. 
Loreck und Winter, Atlas für höhere Lehranstalten. München, Piloty & Loehle 1913. 
Ausg, 13, 
Sehr inhaltreich, besonders viele Profile. Zahlreiche Nebenkarten für Klima, Volks- 
wirtschaft, Volkskunde, Deutschtum auf der Erde. 
H,. Harms, Vaterländischer Reform-Schulatlas. Leipzig, List & v. Bressendorf. 
Ein Beispiel für einen Unterstufenatlas. Die Einführung in die Kartenelemente 
geht gleichzeitig vom Landschaftsbild, der perspektivischen Zeichnung und vom Meß- 
tischblatt aus. Die Gländedarstellung verzichtet bewußt auf Feinheiten — manchmat 
ist allerdings das Übereinanderdrucken der Farbenplatten sehr mangelhaft — und wirkt 
in ihrer starken Verallgemeinerung, ihrer einseitigen Beleuchtung zweifellos auf das 
Kinderauge. Die starke Betonung des Vaterländischen, die Ausstattung mit zahlreichen 
Wirtschaftskärtchen in Schwarzdruck sind weitere methodische Eigenarten, 
W. Keil und F, Riecke, Deutscher Schulatlas. Leipzig, B. G. Teubner. 54, Aufl. 1914. 
Eine Neubearbeitung des alten Amthor-Issleib-Volksatlas. 
M. Eckert, Methodischer Schulatlas. Halle, Schrödel. 63. Aufl. 1918. 
E. Wandkarten, 
Nach der eingehenden Besprechung der Atlanten können wir uns bei der 
Beurteilung der Wandkarten kurz fassen. Man hat vielfach gefordert, daß 
Atlaskarte und Wandkarte aus unterrichtlichen Gründen überein- 
stimmen sollen, so daß erstere nur „verkleinerte Kopien‘ der letzteren 
bilden, „Nicht nur wird dadurch dem Lehrer viel Zeit und Mühe erspart wer- 
den; wichtiger ist, daß den Schülern in dieser Weise das Verstehen der Karte, 
sowie das Festhalten des einmal erfaßten Bildes bedeutend erleichtert wird“ 
(Zondervan). Die großen Verlagsanstalten haben diese Forderung anerkannt 
und teilweise erfüllt: so sind Sydow-Wagners Schulatlas und Sydow-Habe- 
nichts Wandatlas zu gegenseitiger Ergänzung bestimmt; ebenso besitzen wir 
von Debes, Bamberg und Gaebler Schulwandkarten und Atlanten. 
Und doch darf man den Ausdruck „verkleinerte Kopien‘“‘ nicht allzu wört- 
lich nehmen. Zunächst ist wohl die Handkarte das Original, die Wandkarte 
die Kopie, und zwar nicht eine mechanische Vergrößerung schlechthin. Denn 
während der Atlas dem Schüler gestatten soll, selbst Einzelheiten aus der 
Karte herauszulesen, ist für die Wandkarte wesentlich, daß sie die Haupt- 
sachen mit guter Fernwirkung wiedergibt. Dazu gehört mehr als nur 
großes Format. Die Farbenreihe muß mehr Gegensätze aufweisen, kräftiger 
aufgetragen sein. Die feine Schraffenzeichnung kann ersetzt werden. durch 
die Schummerung. Die Vergröberung der Maße für Flußbreiten, für Städte- 
zeichen ist bedeutender als auf der Handkarte. Vor allem unterliegt die Be- 
schriftung anderen Grundsätzen. Es geht kaum an, die Namen für Orte, 
Flüsse oder Berge so groß einzutragen, daß sie von allen Klassenplätzen aus 
lesbar sind. Man hat deshalb vorgeschlagen, nur die Anfangsbuchstaben groß 
und fernwirkend zu‘ zeichnen (Schober); doch dürfte dieses Verfahren das 
Schönheitsgefühl kaum befriedigen. Viel besser würde die Wandkarte wirken, 
wenn sie ganz ohne Schrift bliebe; sie würde dann ein viel wirkungsvolleres
	        
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