218 Das Zeichnen: Diagramme und Kartogramme,
höhungen zu beurteilen. Einige Beispiele hierzu bieten die Abschnitte über
Sachsen im 2. Bande,
Recht nachahmenswert sind die Anregungen P. Urbahnst zum Profil-
zeichnen. Er läßt zunächst Profile den Rändern des Meßtischblattes entlang
ausführen, weil dort die Höhenlinien angeschnitten und mit Zahlen versehen
sind, und zwar benutzt er hierzu Millimeterpapier. Die Vorzüge und Mängel
der Überhöhung werden an einigen Schülerarbeiten belegt; gelegentlich wer-
den Farbenstufen zur Erhöhung der Wirkung angewandt. Dann geht man
über zu Profilgruppen, die sich zu einem „Profilrelief‘“ vereinigen lassen, Bei
Bergen kann man z. B. strahlenförmig vom Gipfel ausgehende Schnitte
"74
GE
4
NOS A
4
7
]
\
+
zZ
m
Jar
März April Mal > vept dez. Jan
Abb. 16, Jährlicher Temperaturgang in Leipzig, Chemnitz, Annaberg und auf
dem Fichtelberg.
zeichnen, ausschneiden und in richtiger Lage zu einem Profil zusammensetzen
lassen. Man kann nachträglich die Zwischenräume des Gerippes mit Plastilina
ausfüllen. Ebenso lassen sich Täler durch eine Reihe von Querschnitten wieder-
geben. (Man vergleiche damit die Profilreihen durch das Flußbett in unseren
großen Stromwerken !)
Die bisherigen graphischen Darstellungen faßt man gewöhnlich als Dia-
gramme zusammen und stellt ihnen als spezifisch erdkundliches Anschauungs-
mittel die Kartogramme gegenüber. Sie bilden den Übergang zu den eigent-
lichen Karten, Die üblichen Darstellungen der Atlanten über die Verteilung
der klimatischen Elemente (Wärme, Regen, Luftdruck), die Bevölkerungs-
dichtekarten liegen wohl meist außerhalb der Schülertechnik. Doch 1äßt sich
recht wohl einmal auf der Oberstufe ein hektographiertes Kartenblatt mit
eingetragenen Temperaturzahlen zu einer Schüleraufgabe benutzen: Zeichnet
in das Blatt Isothermen ein. (Man vergleiche hierzu Krümmel-Eckert.)
* P. Urbahn, Über erdkundliche Ausflüge. Mitt. d. Pr. Hauptstelle f. d. nat. Unt. 1919.