Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

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Das Zeichnen: Halbkugelnetze, 
Zeichnet man noch kleinere Landflächen, etwa Sachsen 1 : 1 200 000, so 
genügt ein rechtwinkliges Netz, in dem die Breitenkreise 92,5 mm (111 km : 
1 200 000), die Meridiane 58,3 mm (nach der Entfernung am 51. Breitenkreis 
berechnet mit 70 km : 1 200 000). In solchen Fällen wird man aber gut tun, 
das etwas weitmaschige Netz mit Zwischenlinien auszustatten. 
Will der Lehrer auf der Mittelstufe auch einen Versuch mit gekrümmten 
.„ Netzlinien machen las- 
} sen, so eignen sich hier- 
1 zu die einfachsten Dar- 
stellungen der Halb- 
kugelnetze, Auchhier 
gehen wir von dem am 
Schieferglobus gewon- 
nenen Augenschein aus, 
Die sichtbare Erdhälfte 
ist von einem Längen- 
kreis umschlossen, den 
wir mit dem Zirkelnach- 
zeichnen. Der halbe 
Äquator erscheint als 
wagerechter Durch- 
messer, der Mittelmeri- 
dian als senkrechter. 
DerMittelmeridianwird 
in 18 gleiche Teile ge- 
teilt. Durch die Teil- 
striche werden Parallele 
zum Äquator gelegt. Je- 
der so gezeichnete Brei- 
tenkreis wird in 18 glei 
che Teile zerlegt. Die 
Meridiane werden frei- 
händig als Bogen durch die entsprechenden Teilstriche gezogen (Abb. 27). 
Es zeigt sich, daß die geradlinigen Breitenkreise am Grenzmeridian nicht 
gleichweit voneinander entfernt sind. Wie man diesen Fehler durch gekrümmte 
Breitenkreise zu beseitigen sucht, muß wieder der Lehrerzeichnung anzu- 
deuten überlassen bleiben (Abb. :28). 
Daß solche Netzentwicklungen von hohem unterrichtlichen Werte sind, dar- 
über. kann kein Zweifel bestehen; denn nur durch Selbstzeichnen, durch 
Selbstfinden der Vor- und Nachteile einiger Netze lernt der Schüler sich in 
das Wesen der Kartenverzerrung hineindenken. Der Lehrer muß sich nur der 
Schwierigkeit des Stoffes voll bewußt sein und die Schüler auf jedem Schritt
	        
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