Das Quadratnetz.
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vorwärts leiten und überwachen. Nur dann wird das Opfer an Zeit nicht um-
sonst gebracht sein.
Wer auf der Oberstufe über hinreichende Zeit verfügt, kann dort auf
streng mathematischer Grundlage natürlich noch
ein gutes Stück tie
fer in die Netzent
wurfslehre eindrin-
gen. Dasgehört aber
mehr zum Übungs-
stoff der darstellen-
den Geometrie. In
welchem Umfange
auf einem Realgym-
nasium Netzentwür-
fe durch ‘Schüler Abb. 28. Stereographischer Netz-
selbst berechnet und entwurf für die Halbkugel,
gezeichnet werden
können, das hat Bruhns! gezeigt. Wie das gleiche Thema kürzer, lediglich
auf Grund von Lehrerzeichnungen behan-
delt werden könnte, ist im 2. Teile des
Handbuches ausgeführt.
Neben dem Gradnetz kommt als Grund-
lageder Kartenzeichnung das Quadratnetz
in Frage. Wir meinen darunter nicht die
bereits erwähnte quadratische Plattkarte
als besondere Projektionsart des Grad-
netzes, sondern das einfache Hilfsnetz, das
Karten in jeder Verzerrung in leichter Weise
nachzubilden gestattet. Es kann an sich in
jeder Maschendichte und in jeder Lage zu
den Himmelsgegenden angewandt werden.
Sein Wert wird aber erhöht, wenn die
Linienabstände in einem einfachen Verhält-
nis zu dem Kartenmaßstabe stehen, so daß
die Maschen irgendeine bequeme Flächen-
einheit bilden. Stimmt eine der Geraden
mit dem Mittelmeridian oder dem mittleren
BreitenkreisdesKartenausschnittes überein,
so kommt der weitere Vorteil hinzu, daß die
Himmelsgegenden leicht bestimmt werden können. Ein Nachteil des Qua-
dratnetzes liegt darin, daß es erst in die zu benutzende Atlaskarte eingezeich-
ı B. Bruhns, Allgemeine Erdkunde. Leipzig, List & v. Bressensdorf 1912,
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