Grundstrecken und Orientierungskreuze.
231
rechtwinklig zu ihr — werden neue Kartenpunkte festgelegt. Das Verfahren
ist schwierig durchzuführen; das Bedürfnis, die Normale möglichst oft an-
zuwenden, führt dazu, ganz unwichtige Punkte nur dem Grundgerüst zu-
liebe merken zu lassen.
2. Dronke (1876) verfuhr ähnlich. Zur Zeichnung von Europa diente als
Hauptlinie eine Gerade von Hammerfest nach Kap Matapan, die in sieben
gleiche Teile zerlegt wurde. Durch weitere Anwendung dieser an sich will-
\0stpreussen
\a
Abb. 30. Distanzkreise nach Matzat.
kürlich gewählten Maßeinheit wurden wie bei Stößner weitere Festpunkte
gewonnen.
III. Orientierungskreuz aus je einem Breiten- und Längenkreis, als Rest
eines Gradnetzes,
1. A. Kirchhoff (1872) ging von der Kreuzung zweier geradlinig ausge-
zogenen Kreise — z. B. für Deutschland 50° n. Br., 30° ö. F. — aus. Einige
wichtige „Fixpunkte‘“ wurden nach Breite und Länge eingeprägt, z. B. Prag
50/32. Der Vorteil liegt darin, daß sowohl Lage wie Entfernung in echt geo-
graphischer Weise gekennzeichnet werden; die Einprägung der Fixpunkte ist
aber eine ungeheure Gedächtnisbelastung.