Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Aufbewahrung der Bilder, 251 
so daß in jedem Fache nur wenige Bilder übereinander liegen und Reiben 
möglichst vermieden wird. Viel praktischer ist senkrechtes Aufstellen. Man 
benutzt hierzu mappenartige Behälter, deren Vorderwand durch eine Holz- 
stütze während des Bildsuchens schräg gestellt wird. Dann lassen sıch die 
Bilder rasch vorklappen und das Gesuchte wird ohne Reibung herausgezogen. 
Natürlich ist eine ganze Anzahl solcher Mappen nötig, so daß ziemlich viel 
Wandfläche gebraucht wird. Etwas solider in der Ausführung, aber ähnlich 
im Gebrauch ist der „Leipziger Bilderkasten‘‘; doch ist hier darauf zu achten, 
daß der ziemlich schwere Deckel während des Suchens festgestellt werden 
kann. Weniger Raum beanspruchen die Gestelle zum Aufhängen der 
Bilder. Das „Gestell“ von Paftzig besteht z. B. aus zwei. wagerechten, über- 
einander laufenden Eisenstäben, die auf drei Ständern ruhen. Zum Auf- 
hängen müssen die Bilder selbst mit starken, verzinnten Eisenhaken ver- 
sahen werden. Das Herausnehmen wie das Einstellen geht bei dieser Ein- 
richtung außerordentlich leicht. Man übersieht die Bilder durch ein wenig 
Schrägdrücken der ganzen Reihe sofort, kann auch auf der Rückseite noch 
große Ziffern (vom Almanach) aufkleben — aber der künstlerische Eindruck 
der Bilder leidet durch die plumpen, grausam durch die Pappe geschlagenen 
Haken beträchtlich. Man tut deshalb besser, auf die Eisenstäbe verschiebbare 
Drahthaken aufreihen zu lassen und daran die Bilder mittels einer Schnur 
zu hängen. Dieses Verfahren gestattet freilich nicht ein so dichtes Behängen 
des Ständers; immerhin können bei 2 m Länge 100 Bilder untergebracht 
werden. Gerollte Bilder werden am besten auf Königs Kartenständer gelegt. 
Wesentlich einfacher ist die Aufbewahrung kleiner Bilder. Photo- 
globaufnahmen und ähnliche Bilder wird man auf dünnen Karton aufziehen 
lassen und sie dann — nach Ländern geordnet — in einzelnen Aktenmappen 
unterbringen. Für Postkarten läßt man sich lange Kästen bauen, deren Quer- 
schnitt den Postkarten angepaßt, aber etwas höher ist. „Unterschiede‘‘ aus 
Pappe geben die Haupteinteilungen; die Einzelgruppen werden in feste Hanf- 
briefumschläge gelegt. Gerade bei diesen kleinen Bildern kann die Anordnung 
gar nicht peinlich und weitgehend genug durchgeführt werden; denn wenn der 
Lehrer in seiner kurzen Erholungspause die Anschauungsmittel nicht rasch zur 
Hand hat, wird er vermutlich häufig auf deren Vorführung ganz verzichten. 
Die zahlreichen Lehrerzeichnungen, die in der Regel nicht auf Pappe ge- 
zogen sind, lassen sich am besten in der gleichen Art aufbewahren wie die 
Baupläne in einem Hochbauamt: in flachen Schubfächern mit möglichst 
großer Grundfläche und mit herunterzuklappender Vorderwand. Das gleiche 
gilt für unaufgezogene Kartenblätter. 
Für „Kolonialsammlungen‘“ empfiehlt sich meist ein Schrank, zum 
Teil mit treppenartigen Fächern, weil viele der Rohstoffe in Pulvergläsern 
geliefert werden. Recht schwierig ist die sichere Aufbewahrung von Reliefs, 
Tellurien und Globen wegen ihres verschiedenen und oft unbequemen For-
	        
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