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Sammlungszimmer: KoloniaIsammlungen,
mats und Gewichts. Für Reliefs braucht man einen Schrank von mindestens
85 cm Tiefe, die Fächer womöglich zum Herausziehen. Der Globus nimmt
wiederum durch seine Höhe einen solchen Raum im Schranke weg, daß man
ihn vielleicht besser frei aufstellt und durch eine Kappe gegen Staub schützt.
Alle diese Überlegungen sind anzustellen, ehe der Fachlehrer etwa für einen
Neubau Vorschläge zur Möbelausstattung eines Sammlungszimmers macht.
Er muß im Geiste die Sammlung bereits voll ausgebaut sehen, sich alle vor-
kommenden Maße genau überlegen — und wird schließlich doch nach Jahren
erfahren, daß der Lehrmittelmarkt ihm durch irgendein sonderbar geformtes
Schaustück alle Berechnungen durchkreuzt! Immerhin wollen wir versuchen,
einen Ausstattungsplan zu geben. Eine lange Wand gehört den Karten. An
einer kürzeren Wand stehen zwei sehr tiefe Schränke, der eine für Reliefs, der
andere für Modelle. An der anderen Längswand steht ein weniger tiefer
Schrank, ähnlich den Chemikalienschränken, für die Sammlung der Kolonial-
erzeugnisse; außerdem kann in ihm ein Fach für die Handbücher, ein anderes
für die aufgezogenen Wanderkarten (in Pappkapseln verteilt) bestimmt wer-
den. Der übrige Teil dieser Längswand dient der Unterbringung der großen
Bilder, Die Mitte des Zimmers nimmt eine Schrankgruppe von folgender Form
ein: Grundriß etwa 1,50 x 4 m, Höhe 1,20 m; oben ist eine einfache Tisch-
platte, gerade hoch genug, daß auch kleinere Schüler hier aufgestellte An-
schauungsmittel noch gut betrachten können. An der einen Schmalseite sind
die großen Schubfächer für die Zeichnungen, Pläne und unaufgezogenen
Karten, 80 x 150 cm. Die übrigen Schubfächer sind an den beiden Längs-
seiten, ähnlich wie bei Mineralienschränken eingerichtet, aber etwas höher.
Jeder Kasten, jedes Fach der ganzen Sammlung erhält außen ein Messing-
rähmchen, in das die Aufschrift geschoben werden kann. Auf der Mitte der
großen Tischplatte würde der Globus seinen Platz finden. Nahe einem Fenster
steht endlich ein großer Zeichentisch — etwa 80 x 150 cm — mit abwasch-
barer Platte und zwei Kästen, einem für den Sammlungsverwalter, einem
anderen für seinen Helfer, Damit das Zimmer gelegentlich zum Unterrichten
benutzt werden kann, sind eine an der Decke befestigte Aufhängevorrichtung
für Wandkarten und eine Wandtafel erwünscht.
Nachdem wir den Plan zur äußeren Einrichtung des Sammlungszimmers
gegeben haben, gilt es nun, die nötigen Lehrmittel zu beschaffen. Stellen wir
uns vor, wir hätten das Glück, bei einem Schulneubau die Ausstattung mit
Lehrmitteln zu übernehmen und wären dabei im Geldpunkt nicht allzu ein-
geengt! Für diesen Fall sei folgende Übersicht als Anhalt gedacht. Daß auch
hierbei nicht Wünsche vom grünen Tische gemacht, sondern Berichte eigener
Erfahrung zugrunde gelegt worden sind, möge aus der Anpassung an besondere
örtliche Verhältnisse ersehen werden. Jedenfalls ist es leichter, aus solchen ört-
lichen Beispielen Richtlinien zu entnehmen als aus allgemeinen Redensarten.
I. Kartensammlung.