Kartenaufhängevorrichtungen,
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wachsenden Format unserer Karten verlieren sie aber alle mehr oder weniger
ihre Brauchbarkeit: eiserne Stäbe biegen sich unter der Last krumm; die
Karten hängen zu tief. Deshalb ist es mehr zu empfehlen, die Aufhängevor-
richtung an der Decke anzubringen. Vielfach werden zwei Schnuren mit eisen-
beschwerten Haken durch an der Decke befestigte Porzellanringe geführt. An
ihnen lassen sich die Karten leicht und in beliebiger Höhe aufhängen; außer-
dem kann der geeignetste Winkel bestimmt werden, unter dem die Karte zum
einfallenden Licht und zur Sehlinie einzustellen ist. Eine andere Vorrichtung
ähnlicher Art besitzt zum Aufhängen nicht Haken, sondern eiserne Ringe, in
die die Enden des oberen Kartenstabes eingelegt werden können. Auch diese
Befestigungsweise hat sich bewährt. Wandbilder, die besprochen werden
sollen, kann man an einem der erwähnten „Kartenständer‘ aufhängen. Zur
Not genügt ein Haken oder Nagel zur Seite der Schiebewandtafel. Wichtig ist
aber eine besondere Vorrichtung, an der Wandbilder, ebenso wie Ansichts-
karten, Mappenbilder, Zeichnungen aller Art längere Zeit zur Besichtigung
ausgestellt werden können. Recht gut eignet sich hierzu eine möglichst lange
Bilderleiste, und zwar an einer seitlichen oder hinteren Zimmerwand, wo keine
Ablenkung der Aufmerksamkeit während der Lehrstunden zu befürchten ist.
Zwei Holzleisten fassen zwei Bandeisen ein, und zwischen letztere sind Mes-
singhaken wagerecht verschiebbar eingefügt. Nur so ist es möglich, verschieden
große Bilder — gleichgültig, ob sie eine oder zwei Ösen oder Schnur besitzen —
in richtiger Entfernung voneinander aufzuhängen. Zeichenbogen lassen sich
überdies mit Reißzwecken auf der unteren Holzleiste befestigen. Postkarten
und Photoglobbilder werden am besten in Wechselrahmen ‚ausgestellt, die
ebenfalls in jedem Klassenzimmer vorhanden sein sollten, Zum Betrachten von
Gesteinshandstücken oder Proben aus der Kolonialsammlung genügt zur Not
ein breites Fensterbrett. Will man größere Sicherheit gegen Beschädigungen
durch Schülerhand haben, so ist ein Schaukasten vorzuziehen, dessen Glas-
deckel verschließbar ist.
Vertreter des Arbeitsunterrichts werden allerdings mit dieser Ausstattung
nicht zufrieden sein. Es fehlt noch eine Ergänzung nach zwei Rıchtungen: der
Lehrer will experimentieren, dıe Schüler sollen zeichnen und formen. Schränken
wir hier zunächst unsere Anforderungen etwas ein: Es ist eine arge Über-
treibung, wenn Feefz meint, es müsse im Geographieunterricht stündlich de-
monstriert, es müßten stündlich Versuche angestellt werden. Das ist weder
nötig noch wünschenswert und würde zu einer völligen Verschiebung des
Schwerpunktes im erdkundlichen Unterricht führen. Kartenlesen, Bild-
betrachten, Schildern, gemeinsames Durchdenken erdkundlicher Zusammen-
hänge — läßt sich das alles nicht in jedem Klassenzimmer durchführen? Ein
Rest freilich bleibt unerledigt: Die Schüler der Unterstufe sollten gelegentlich
formen, kleine Apparate bauen, wozu ein gewöhnlicher Lehrsaal sich nur im
Notfall eignet. Wir empfehlen hierzu die Benutzung des Handfertigkeits-