Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Kartenaufhängevorrichtungen, 
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wachsenden Format unserer Karten verlieren sie aber alle mehr oder weniger 
ihre Brauchbarkeit: eiserne Stäbe biegen sich unter der Last krumm; die 
Karten hängen zu tief. Deshalb ist es mehr zu empfehlen, die Aufhängevor- 
richtung an der Decke anzubringen. Vielfach werden zwei Schnuren mit eisen- 
beschwerten Haken durch an der Decke befestigte Porzellanringe geführt. An 
ihnen lassen sich die Karten leicht und in beliebiger Höhe aufhängen; außer- 
dem kann der geeignetste Winkel bestimmt werden, unter dem die Karte zum 
einfallenden Licht und zur Sehlinie einzustellen ist. Eine andere Vorrichtung 
ähnlicher Art besitzt zum Aufhängen nicht Haken, sondern eiserne Ringe, in 
die die Enden des oberen Kartenstabes eingelegt werden können. Auch diese 
Befestigungsweise hat sich bewährt. Wandbilder, die besprochen werden 
sollen, kann man an einem der erwähnten „Kartenständer‘ aufhängen. Zur 
Not genügt ein Haken oder Nagel zur Seite der Schiebewandtafel. Wichtig ist 
aber eine besondere Vorrichtung, an der Wandbilder, ebenso wie Ansichts- 
karten, Mappenbilder, Zeichnungen aller Art längere Zeit zur Besichtigung 
ausgestellt werden können. Recht gut eignet sich hierzu eine möglichst lange 
Bilderleiste, und zwar an einer seitlichen oder hinteren Zimmerwand, wo keine 
Ablenkung der Aufmerksamkeit während der Lehrstunden zu befürchten ist. 
Zwei Holzleisten fassen zwei Bandeisen ein, und zwischen letztere sind Mes- 
singhaken wagerecht verschiebbar eingefügt. Nur so ist es möglich, verschieden 
große Bilder — gleichgültig, ob sie eine oder zwei Ösen oder Schnur besitzen — 
in richtiger Entfernung voneinander aufzuhängen. Zeichenbogen lassen sich 
überdies mit Reißzwecken auf der unteren Holzleiste befestigen. Postkarten 
und Photoglobbilder werden am besten in Wechselrahmen ‚ausgestellt, die 
ebenfalls in jedem Klassenzimmer vorhanden sein sollten, Zum Betrachten von 
Gesteinshandstücken oder Proben aus der Kolonialsammlung genügt zur Not 
ein breites Fensterbrett. Will man größere Sicherheit gegen Beschädigungen 
durch Schülerhand haben, so ist ein Schaukasten vorzuziehen, dessen Glas- 
deckel verschließbar ist. 
Vertreter des Arbeitsunterrichts werden allerdings mit dieser Ausstattung 
nicht zufrieden sein. Es fehlt noch eine Ergänzung nach zwei Rıchtungen: der 
Lehrer will experimentieren, dıe Schüler sollen zeichnen und formen. Schränken 
wir hier zunächst unsere Anforderungen etwas ein: Es ist eine arge Über- 
treibung, wenn Feefz meint, es müsse im Geographieunterricht stündlich de- 
monstriert, es müßten stündlich Versuche angestellt werden. Das ist weder 
nötig noch wünschenswert und würde zu einer völligen Verschiebung des 
Schwerpunktes im erdkundlichen Unterricht führen. Kartenlesen, Bild- 
betrachten, Schildern, gemeinsames Durchdenken erdkundlicher Zusammen- 
hänge — läßt sich das alles nicht in jedem Klassenzimmer durchführen? Ein 
Rest freilich bleibt unerledigt: Die Schüler der Unterstufe sollten gelegentlich 
formen, kleine Apparate bauen, wozu ein gewöhnlicher Lehrsaal sich nur im 
Notfall eignet. Wir empfehlen hierzu die Benutzung des Handfertigkeits-
	        
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