Full text: Allgemeiner Teil (6. Band, 1. Teil)

Übersicht der Stundenzahlen. 
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entschieden, eine feste stoffliche Zielsetzung für die Grundschule anzugeben, 
so daß dem Sextaunterricht ein gesicherter Unterbau zurzeit fehlt. Die 
zweite Schwierigkeit bezieht sich auf die geringe Zeit zur Behandlung der 
außereuropäischen Länder. Das sächsische Ministerium hat deshalb auf 
Antrag des Lehrplanverfassers am 19. August 1922 folgende sehr freiheit- 
liche Verordnung erlassen: 
„1. Es steht den höheren Schulen frei, in VI die Behandlung von Sachsen 
angemessen zu kürzen, um in IV Zeit zur Erledigung der Besprechung von 
Afrika und Australien zu gewinnen. 
7. Es steht den höheren Schulen frei, sich durch Verschiebung der Lehr- 
stoffe für VI und V den örtlichen Verhältnissen — der Vorarbeit der Grund- 
schule und der Ausstattung der heimatlichen Landschaft — anzupassen. Bis 
Ende der V soll Europa mit Ausnahme der Mittelmeerländer behandelt sein.“ 
Mit den Änderungen in der Unterstufe ist 1922 der Lehrplan P. Wagners 
vom Damm angenommen und (a. a. O.) veröffentlicht worden. Ebenso hat 
ihn der Sächsicshe Philologenverein für die neuen Oberschule vorgeschlagen, 
und auf Antrag des Vereins für das höhere Mädchenschulwesen in Sachsen ist 
er auch nahezu unverändert für die Mädchenschulen amtlich eingeführt wor- 
den. In allen diesen späteren Bearbeitungen ist übrigens auch der „ganz 
kurze Überblick über das Erdganze“ in VI weggefallen — als ein 
seinerzeit gegen innere Überzeugung den Vertretern anderer Fächer ge- 
machtes Zugeständnis. ; 
Nachdem so in Sachsen eine einheitliche Regelung des erdkundlichen. 
Unterrichts unter Berücksichtigung aller Wünsche der Fachvertreter durch- 
geführt war (auch preußische Schulmänner waren gehört worden !), setzte die 
Neuordnung der Pläne in Preußen ein, und zwar durch Herausgabe von 
„Richtlinien“ für die neue Oberschule. Die sehr eingehenden Pläne suchen 
möglichst viele Verbindungsfäden zwischen den einzelnen Fächern zu ziehen 
— ein Verfahren, das leider für die Erdkunde als dienendes Fach weniger 
vorteilhaft geworden ist als für die durchaus herrschende Geschichte. Von 
den Erfahrungen, die in Sachsen gemacht worden sind, nehmen die Richt- 
Jinien keine Notiz, so daß sich bei Umschulungen starke Schwierigkeiten er- 
geben dürften. Da aber die „Richtlinien“ heute im Mittelpunkte der Aus- 
sprache stehen, geben wir sie ungekürzt wieder. 
Lehrplan der Deutschen Oberschule in Preußen von 19242). 
Sexta (2 Stunden). Heimatliche Landschaft und Entwicklung der geogra- 
phischen Grundbegriffe, Orientierung auf der Ebene des Gesichtskreises, Himmelsgegen- 
den, Tages- und Jahreslauf der Sonne, scheinbare Sonnenbewegung; Kompaß, Uhr. 
Übungen auf dem Schulhofe und in der Ortsumgebung. Messen und Schätzen von Ent- 
ı Richtlinien für einen Lehrplan der Deutschen Oberschule und der Aufbauschulen. Sonder- 
beilage z. Zentralblatt f. d. gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preußen, Heft 7, 66, Jg. 1924
	        
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