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Lehrplan für die preußischen Knabenanstalten.
fernungen., Erste Einführung in das Wesen einer Landkarte durch Vergleich zwischen
Natur, Relief und Kartenzeichen.
Elementare Heimatkunde auf Grund eigener Beobachtungen des Schülers; Eigen-
schaften des Geländes, der Gewässer, der Witterung, Damit zusammenhängend Betrach-
tung von Kultureinrichtungen, wie Wasserleitung und Bewässerung, Haus- und Straßen-
bau, Feld- und Waldwirtschaft.
Die Kenntnis des Heimatortes im Zusammenhang mit dem Deutsch- und Geschichts-
unterricht. Geschichte der Heimat in Stadtbild und Bauwerken. Die engere Heimat als
Teil der weiteren. Auf Grund von Kartenleseübungen das Wichtigste aus der Topo-
graphie Deutschlands, In groben Zügen die horizontale und vertikale Gliederung
Europas. Die Weltmeere und Erdteile im Zusammenhang mit einer ersten Orientie-
rung auf dem Globus.
Quinta (2 Stunden). Länderkunde von Deutschland. Feste Einprägung des
Kartenbildes von Deutschland und vom germanischen Mitteleuropa. Dabei sind, an-
knüpfend an Bodenschätze, Ortsnamen, Geländeformen, die wesentlichen Typen sowohl
des Bodenaufbaues wie des wirtschaftlichen Lebens, Verkehrs- und Volksdichteverhält-
nisse und die Hauptformen der Siedelungen zum Verständnis zu bringen, Bei den Witterungs-
erscheinungen wird der Zusammenhang mit der Ortslage und die Wirkung auf Menschen-,
Tier- und Pflanzenleben hervorgehoben, Elemente der Gesteinskunde und einfachste geo-
logische Grundbegriffe in steter Anknüpfung an bestimmte geographische Objekte. Ein-
prägung weniger Vergleichszahlen für Entfernungen, Flächen, Höhen. Die hauptsäch-
lichsten deutschen Gliedstaaten und die preußischen Provinzen. Im Zusammenhange mit
dem kulturkundlichen . Gesamtunterricht die deutschen Landschaften, Volks-
stämme und Länder in ihrer Eigenart und ihren gegenseitigen Beziehungen.
In steter Verbindung mit Schülerbeobachtungen während des ganzen Schuljahres
Erweiterung der Grundzüge einer einfachen mathematischen Erdkunde:
scheinbare Drehung des Nachthimmels, Polarstern, wenige Sternbilder, der Mond und
seine Phasen, Unter reichlicher Verwendung von Schülerskizzen Grundzüge der Gelände-
darstellung auf Karten. Das Netz der Längen- und Breitenkreise in seiner Bedeutung für
die Orientierung auf der Erdoberfläche.
Quarta (2 Stunden). Das Mittelmeergebiet und Vorderasien mit Ausblicken
auf Indien und Ostasien. Der Unterricht erstreb£t ein möglichst anschauliches Verständ-
nis der typischen Landschaften dieses Erdraumes unter Vergleichung mit den unter
anderen klimatischen Verhältnissen stehenden Landschaften Mitteleuropas. Hierbei ist
auch die Verschiedenheit der Völker nach Rasse, Religion und geschichtlichem Schicksal
herauszuarbeiten. Feste Kenntnisse und sinnfällige Anschauung der tatsächlichen Einzel-
heiten stehen auch hier im Vordergrunde, Die einfache Ausdeutung des länderkundlichen
Bildes wird stets den Zusammenhang mit dem Lehrstoff der Klasse im Geschichts- und
Deutschunterricht berücksichtigen müssen und so die Entstehung alter Kulturen mit früh-
entwickelten, eigenartigen wirtschaftlichen und staatlichen, künstlerischen und religiösen
Leben zum Verständnis bringen. Der Vergleich des Gegenwartbildes mit den Vergangen-
heitsbildern dieser Erdstriche wird den Schüler anleiten, die über- und durcheinander-
gelagerten Kulturschichten zu unterscheiden und Zusammenhänge zwischen Natur und
Kultur zu erkennen.
Fortführung der elementaren mathematischen Geographie. Erster Übergang zu den
wirklichen Bewegungen im Sonnensystem. Erdumlauf und Erdumschwung, Orts-, Zeit-
und Stundenzonen, Erdbahn und Tierkreisebenen, das Gradnetz. Im Zusammenhang mit
den Witterungsbetrachtungen innerhalb des länderkundlichen Lehrstoffes wird die Mittel-
temperatur des Tages, des Jahres und der Verlauf der Isothermen im Vergleich zu dem
der Breitenkreise behandelt.