Heimatkunde.
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Ablehnung des allzu Spielerischen werden wir im folgenden Lehr-
gang den Arbeitsunterricht durchzuführen suchen,
2. Heimatkunde.
Wer obige Ausführungen gelesen hat, könnte aus ihnen den Schluß ziehen,
elementare Heimatkunde sei aus der höheren Schule auszuschalten, weil
das Kind schon alles in der Grundschule „gehabt‘“ habe. Das wäre sehr
verkehrt! Wern die Heimat die Grundlage aller weiteren erdkundlichen
Belehrungen bieten soll, dann müssen wir sie in der Unterstufe der höheren
Schule unter allen Umständen noch einmal in den Kreis der Betrachtungen
ziehen. Schon rein stofflich ist es notwendig, daß wir zunächst für alle
Schüler, die aus den verschiedensten Schulverhältnissen zusammengeströmt
sind, eine gemeinsame Erfahrungsgrundlage schaffen. Auch didak-
tisch ist die Wiederholung notwendig; denn vieles, was dem Achtjährigen
dargeboten worden ist, bedarf dringend einer weiteren Klärung und Siche-
rung. In einem Punkte aber wird sich die Sextanerheimatkunde von ihrer
Vorgängerin unterscheiden: sie ist gattungsreiner, arbeitet zielbewußter
der späteren Erdkunde vor.
Heimatkunde ist kein Unterrichtsgebiet für Anfänger im Lehramt. Denn
wer hier richtig auswählen will, muß den gesamten Lehrstoff aller Klassen
überblicken und muß vor allem die Heimat selbst genau kennen, Ja wir
können ruhig behaupten: Die Auffassung des Lehrers von dem Wesen des
heimatkundlichen Unterrichtsbetriebes ist der Prüfstein, ob er überhaupt
Geograph ist. Hier muß der Dilettant unbedingt versagen; denn hier hilft
Ihm kein Leitfaden die Lücken seines Wissens und Könnens verschleiern.
Das große Buch der Natur liegt vor ihm aufgeschlagen; die Schüler sehen
ıhm beim Lesen in diesem Buche vertrauensvoll und doch kritisch über die
Schulter — wehe, wenn er es ihnen nicht auszudeuten vermag! Dann ist’s
auch mit ihrer Achtung vor seinem Buchunterricht vorbei. Diesen Ausgang
fürchten viele Lehrer, und aus dem Bewußtsein der Hilflosigkeit geht ihre
Gegnerschaft gegen einen Freiluftunterricht in der Heimat hervor, wie wir
ihn als den einzig richtigen und erfolgreichen bezeichnen müssen. „Ein
geographischer Unterricht, der nicht in den Ergebnissen einer ausführlichen
Heimatkunde seine Hilfe suchen kann, spielt auf einem Instrument, dem die
Saiten fehlen‘‘ (Stoy).
Es lassen sich keine allgemein gültigen Ratschläge für den Betrieb der
Heimatkunde geben; sondern nur an einem Erfahrungsbeispiel läßt sich
zeigen, worin wir das wesentliche Ziel sehen: 1. Elementare Kenntnis der
heimatlichen Umgebung selbst, 2. Einführung in die Grundlagen erdkund-
licher Arbeitsweise, a) scharfe Naturbeobachtung, b) Gewinnung von Vor-
stellungen räumlicher Größen, c) Veranschaulichung erdkundlicher Grund-
begriffe, d) Übung im Kartenlesen.,