Full text: Besonderer Teil (6. Band, 2. Teil)

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Allgemeine Vorbemerkungen. 197 
lichem Unterricht den erdkundlichen Stoff nunmehr in einer neuen „Auf- 
nachung‘“ zu genießen. Er fürchtet das Gefühl des Widerwillens, das bei 
einer Lehrordnung nach „konzentrischen Kreisen‘ allzu leicht auftritt; er 
ylaubt in erster Linie Altbekanntes wiederkäuen zu müssen und weiß doch, 
daß er dabei oft sich und seinen Lehrer durch Entdeckung zahlreicher Wissens- 
lücken unzufrieden machen wird. Dieses halb unbewußte Gefühl der Ab- 
neigung läßt sich aber auch tiefer aus dem allgemeinen Unterrichtsverfahren 
heraus begründen. Die Länderkunde der Unter- und Mittelstufe bietet 
Einzelbilder, Vergleiche, Zusammenfassungen größerer Ländereinheiten; 
aber es fehlt ihr noch jener Abschluß, nach dem Biologie, Chemie und be- 
sonders Physik hinstreben — es fehlen noch die großen Gesichtspunkte, 
seien sie nun wirkliche Gesetze oder allgemeine Richtlinien, logische Kate- 
gorien oder räumliche Überblicke von planetarischer Weite, Endlich be- 
dürfen wir der allgemeinen Erdkunde nicht nur als Abschluß, sondern auch 
als wissenschaftliche Grundlage einer Länderkunde, die tiefer schürfen will. 
Sie gibt uns eine schärfer ausgeprägte Fachsprache, einen Schatz von wohl- 
umgrenzten Begriffen; sie erspart uns unnötige Abschweifungen von der 
wesentlichen Aufgabe der Länderkunde, der Herausarbeitung der Zusammen- 
hänge, des Wechselspiels der Kräfte auf einer begrenzten Stelle der Erd- 
»berfläche, 
Als eifriger Vorkämpfer für möglichst breite Behandlung der allgemeinen 
Erdkunde tritt Cauerl auf. Er wendet sich gegen die Einführung eines dritten 
länderkundlichen Lehrganges mit den Worten: „Damit werden doch 
diejenigen Gebiete aufs peinlichste zusammengedrängt und von der reifsten 
Stufe überhaupt ausgeschlossen, die am meisten geeignet sind, die Grund- 
zedanken der geographischen Forschung im erwachsenen jungen Menschen 
wirksam zu machen und zu einer eigenartigen wissenschaftlichen Welt- 
betrachtung anzuleiten.‘“ Auf Cauers Anregung hin haben dann einige 
Oberrealschulen Westfalens einen dreijährigen Lehrgang der allgemeinen 
Zrdkunde eingeführt. 
Dieser Richtung schließt sich auch Schmiedeberg* an. Er fordert die 
Besprechung von drei großen Gedankenreihen: 1. Besprechung der physi- 
schen Geographie der festen, flüssigen und Iluftförmigen Erdhülle. 2. Be- 
sprechung der. Entwicklung des heutigen Weltbildes (Stellung der Erde im 
Weltenraum, Gestalt und Größe der Erde, Verteilung von Land und Meer, 
Geschichte der Entdeckungen, Kartenprojektionslehre). 3. Besprechung 
der Verteilung des Lebens über die Erdoberfläche (Pflanzen, Tiere, Men- 
schen). Während auf der Mittelstufe allgemeine Betrachtungen an die 
* Cauer, Die Geographie auf den Oberklassen der Oberrealschule. Zeitschr. f. latein- 
iose höhere Schulen, 1913. 
2 W. Schmiedeberg, Die Behandlung der allgemeinen Geographie im Lehrplan der 
höheren Lehranstalten. Geogr. Anz. 1914,
	        
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