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Allgemeine Vorbemerkungen. 201
selbstverständliche Forderung: auch Länderkunde gehört auf die
Oberstufe.
Nicht alle Methodiker haben die gleiche Folgerung gezogen, auch nicht
alle amtlichen Lehrpläne. Die sächsischen Studienanstalten hatten drei
Jahre lang allgemeine Erdkunde angesetzt; die Oberrealschule in Hagen
veröffentlichte einen ähnlichen Plan. Bruhns hat einen Leitfaden für die
Oberstufe herausgegeben, der ebenfalls nur allgemeine Fragen behandelt,
ınd Seb. Schwärz schließt sich dieser Auffassung an. Aber in den Aussprachen
der letzten Jahre ist mehr und mehr der Länderkunde Raum gegönnt worden,
wohl wesentlich unter dem Einflusse Pencks und Lampes. Nur über das
gegenseitige Raumverhältnis streitet man sich noch; doch auch hier ist ein
arfreulicher Ausgleich festzustellen: Lampe, der früher die ganze allgemeine
physische Erdkunde in sieben Wochen erledigen und der Geographie des
Menschen den Rest des ersten Halbjahres in O III zuweisen wollte, hat sich
dazu verstanden, allgemeiner und spezieller Erdkunde je 1% Jahr zuzu-
billigen, und Rathsburg, einer der eifrigsten Verfechter der allgemeinen
Erdkunde, hat sich diesem Mittelweg angeschlossen. Auch wir stellen uns
auf den gleichen Boden. Es ist aber dringend zu wünschen, daß dieser Ver-
mittelungsvorschlag nicht die Form einer Zwangsvorschrift annehme. Zum
Lehrerfolg gehört innere Wärme — ein begeisterter Anhänger der Länder-
zunde mag demnach ruhig die zusammenhängende Darstellung allgemeiner
Fragen so kurz wie möglich gestalten und dann die Schüler mit fortreißen
durch seine warmherzige Länderkunde; er soll nur dem Vertreter der Gegen-
seite das gleiche Vorrecht der Einseitigkeit zubilligen.
Nun bleibt uns noch die dritte Entscheidung zu treffen: Soll die all-
gemeine Erdkunde einen geschlossenen Lehrgang bilden, der
abgelöst wird von einer ebenso in sich geschlossenen Länderkunde ? Penck
hat den Vorschlag gemacht, in die Länderkunde allgemein erdkundliche
Abschnitte einzuschalten, bei der Sahara eine Behandlung der Wüsten-
bildung, bei Nordamerika weltwirtschaftliche Betrachtungen. Lampe meint,
hierdurch würde die Länderkunde eine Art Kleiderständer für Gegenstände
aus der allgemeinen Erdkunde. Er verwirft auch den umgekehrten Weg,
in die allgemeine Erdkunde — abgesehen von der selbständigen Länder-
kunde — Einzelschilderungen als Belege einzuschalten, sondern fordert
gattungsreine Wissenschaft. Neuse gibt jeder der drei Oberklassen ein
Stück allgemeiner Erdkunde und einen Abschnitt Länderkunde, ähnlich
Fox!. An den sächsischen Oberrealschulen war dieser Weg amtlich ge-
fordert (O II Lufthülle, Meer, Land. Außerdeutsche Länder Europas.
U I Verkehrs- und Wirtschaftskunde. Außereuropa. O I Völkerkunde.
Deutschland). Ähnlich ist Rathsburgs Vorschlag, der jedesmal das Sommer-
1 R. Fox, Lehrplan für den Erdkundeunterricht. Programm der Herderschule zu
Charlottenburg 1913.