Full text: Besonderer Teil (6. Band, 2. Teil)

Klimalehre, 
2923 
_ die Erdachse zunächst senkrecht zur Strahlenrichtung gedacht. Unter 
309 n. Br. ist die Sonnenhöhe 60%, der Einfallswinkel zwischen Lot und 
Sonnenstrahl also 30%. Zeichnung nach Abb. 33! 
3. Der Einfallswinkel ändert sich 
unter der gleichen Breite im Laufe 
des Jahres wegen der Schrägstellung 
der Erdachse. (Mit Globus und Zei- 
gestab verdeutlichen. Vgl. Abb. 34!) 
4. Die Strahlungsintensität 
nimmt ab mit dem Quadrat der 
Entfernung von der Sonne. Setzen 
wir den mittleren Durchmesser der 
Erdbahnellipse gleich 1, so ist die 
Sonnennähe 0,983, die Sonnenferne 
1,017; die Wärmesummen in diesen 
beiden Punkten verhalten sich wie 
15 : 14. Zeichnung einer Erdbahn- 
alipse a) übertrieben, b) mit richtiger Exzentrizität. 
5. Die tägliche Wärmesumme nimmt zu mit der Dauer des Sonnen- 
scheins. Kurve für die Dauer des längsten Sonnentages in den verschiedenen 
Breiten. Zeichnung eines Halbkreises mit abwechselnd schwarzen und 
weißen Streifen, die die Zunahme 
des längsten Tages um jedesmal eine 
halbe Stunde anzeigen. Interessant, 
weil diese Streifen von Pfolemäus 
als „Klimate‘‘ bezeichnet wurden! 
(Abb. 357) 
6. Die Wärmesumme für die 
Hauptjahreszeiten ist abhängig von 
deren Dauer, letztere wiederum von 
der rascheren oder langsameren Erd- 
bewegung. Der Nordsommer fällt 
in die Zeit der Sonnenferne, also 
der langsameren Erdbewegung. Des- 
halb dauert er 7—8 Tage länger 
als der Südsommer. 
7. Die Strahlung wird beeinträchtigt durch die Atmosphäre. Ohne eine 
solche würden die Temperaturen für Januar und Juli ganz ungeheuer von- 
einander abweichen: von +82° bis —273°! Kurve der Mitteltemperaturen 
in den beiden extremen Monaten unter verschiedener Breite! (Abb. 36!) 
8. Die Atmosphäre absorbiert um so mehr Wärme, je länger der Weg 
der Sonnenstrahlen durch sie führt, d. h. je schräger die Strahlen einfallen. 
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