Full text: Besonderer Teil (6. Band, 2. Teil)

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Heimatkunde in Sexta., 
Stricknadel wird wieder senkrecht durch den Berg gestoßen und bezeichnet 
durch einen Punkt die Gipfellage. Neben den Gipfelpunkt oder ein etwas 
deutlicheres Dreieck schreiben wir noch die Höhenzahl. In der neu- 
gewonnenen Skizze sind bereits die allgemeinen Böschungsverhältnisse zu 
erkennen, (Vgl. Tafel 1!) 
Wollen wir zu einem noch genaueren Kartenbild kommen, so müssen 
wir den schweren Schritt über die Entwicklung der Höhenlinien wagen. 
Mit Sextanern gelingt das nur unter Zuhilfenahme des früher (Bd. TI, Tafel 3) 
beschriebenen Modells. Der Holzberg soll uns hierzu dienen. Wir „nivel- 
lieren“ an ihm rings um den Berg in gleicher senkrechter Entfernung 
„Wege“, Will man die gleiche Entfernung nachweisen, so benutze man 
einen „Vertikalmaßstab‘‘ mit verschiebbarem Zeiger aus der physikalischen 
Sammlung. Ein zweites Modell zeigt den Berg im Gerippe, d. h. die Wege 
allein, aus weißem Draht gebogen und auf je drei Stützen ruhend. Das 
Modell braucht zwei Grundbretter. Das obere entspricht der Berggrund- 
fläche oder der Zeichenunterlage; es ist mattschwarz gestrichen und zum 
Durchlassen der Stufen mit Löchern versehen. Auf dem unteren stehen 
die Stützen auf. Das Ziel lautet: Die „Wege“ oder Höhenlinien, die jetzt 
in verschiedener Höhe gleichsam in der Luft schweben, sollen in richtiger 
gegenseitiger Lage, im „Grundriß‘“ auf der Zeichenfläche ruhen, Wir heben 
langsam das obere Grundbrett; ein Draht nach dem andern senkt sich auf 
das Brett, bis sie ihm alle aufruhen. Um die neue Lage fixieren zu können, 
stellen wir das Brett senkrecht und befestigen es mit Hilfe von zwei Zapfen 
in zwei entsprechenden Löchern der Unterlage. Jetzt wirken die Drähte 
wie eine Kreidezeichnung auf der schwarzen Wandtafel — das Wesen der 
Projektion ist auf drastische Weise verdeutlicht. Die neue Bergzeichnung 
wird durch die Schüler selbständig auf ihre Vorzüge und Nachteile geprüft: 
Jeder Punkt des Berges ist in seiner Höhe bestimmbar; feinere Formunter- 
schiede, wie Schluchten, Steilwände lassen sich erkennen. Die Böschungs- 
verhältnisse lassen sich nach dem Gesetz ablesen: Je weiter die Höhenlinien 
voneinander entfernt sind, um so bequemer ist der Aufstieg, je enger, desto 
steiler. Aber — eine aufgehängte Höhenlinienkarte, z. B. ein Meßtischblatt 
oder noch besser eine größere Übersichtskarte (Sachsen 1 : 250 000) zeigen 
es — die Darstellung ist für das Auge sehr unübersichtlich und besitzt 
keinerlei Fernwirkung. 
Wir suchen nach Mitteln, die Fehler zu beseitigen, Das Holzmodell wird 
ıängs der Wege durch wagerechte Schnitte in „Höhenschichten“ zerlegt. 
Jede Schicht wird von zwei Schnittflächen und einem Teil der Bergober- 
fläche begrenzt. Letztere ist von zwei Höhenlinien eingerahmt. Nur diesen 
sichtbaren Teil wollen wir nun als Höhenschicht auffassen und zeichnerisch 
wiedergeben. Das geschieht durch Ausmalen der Zwischenräume mit ver- 
schiedenen Farbtönen: Grün, Braun, Schneeweiß; die farbige Höhen-
	        
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