Vaterlandskunde in Sexta.
auf: Helgoland, Stubbenkammer, Dünenlandschaft auf Rügen, Dann
werden die Umrisse des Deutschen Reiches eingeprägt. Von den deutschen
Bundesstaaten lassen wir nur die auffälligsten merken. Dazu einige Groß-
städte: Berlin, Königsberg, Hamburg, Bremen, Köln, (Magdeburg als Elb-
stadt), Frankfurt a. M., München. Ist etwa die Siegfriedsage schon behandelt
worden, so wird man Worms hinzufügen (dazu an geeigneter Stelle den
Spessart, den Donauweg, das Heunenland).
Gleich kurz wird nun die physikalische Wandkarte von Mittel-
suropa behandelt. Man wählt hierzu am besten eine solche, die die Alpen
vollständig und dazu noch den Golf von Genua, die Poebene und die nörd-
liche Adria zeigt. Es werden gemerkt: 1. die vier Meere, 2. das norddeutsche
Tiefland, 3. die deutschen Mittelgebirge, wobei nur die wichtigsten Einzel-
namen nötig sind (Harz, Thüringer Wald, Riesengebirge, Fichtelgebirge,
Böhmerwald, Schwarzwald, Wasgenwald). 4. Das Hochgebirge der Alpen.
5. Die oberitalienische Ebene. 6. Die auffälligsten Stromläufe (Rhein, Elbe,
Oder, Donau, Po). Um die drei Allgemeinbegriffe Tiefebene, Mittelgebirge,
Hochgebirge zu klären, zeigen wir mit ein paar kurzen Worten folgende
Wandbilder: Holländische Marsch, Lüneburger Heide, Riesengebirge, Berner
Oberland, Rhonegletscher (Lehmann) und lassen sie eine halbe Woche auf
lie Sinne der Schüler wirken.
Wir schreiten fort zu Europa (politisch). Neu ist der Begriff Erdteil;
wir zeigen den Zusammenhang mit Asien und Afrika. Ferner tritt zum ersten-
mal das Weltmeer in den Gesichtskreis: der Atlantische Ozean mit seinen
Nebenmeeren, darunter neu das Schwarze Meer. Nun werden die Umrisse
und gegenseitigen Lagebeziehungen der größeren europäischen Staaten ein-
geprägt, dazu einige Weltstädte (London, Paris, Wien, Rom, Konstantinopel).
Endlich knüpfen wir die Stätten der alten Kultur räumlich an das Bild des
Vaterlandes: Athen, Sparta (wenn griechische Geschichte schon dagewesen
ist — denn der Weltgeschichte vorausarbeiten wollen wir ja nicht!),
Palästina, Jordan, Jerusalem, die Halbinsel Sinai, die Landenge von Sues,
das Rote Meer, Ägypten, Nil — soweit diese Dinge auf der Europakarte zu
sehen sind und soweit der Biblische Geschichtsunterricht es verlangt.
Die physischen Verhältnisse von ganz Europa zu überblicken, liegt nur
geringes Bedürfnis vor. Selbst so wichtige Typen wie Vesuv, Fjordland-
schaft, Steppe können noch unbedenklich weggelassen werden; denn ihre
eingehendere Behandlung würde uns zu weit vom Hauptthema abführen.
Es genügt deshalb, die physische Karte Europas gleichzeitig mit der poli-
tischen einzuführen, um auf ihr zu zeigen, was hier deutlicher ins Auge
fällt; z. B. die Meeresteile.
Lieber können wir noch einen Blick auf die Karte von Afrika werfen.
Diese eignet sich von allen Erdteilkarten am besten, weil sie nicht allzu
starke Verzerrungen zeigt und mit einem ähnlichen Mittelmeridian wie
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