Invarianten, allgemeine und relative.
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völlig unabhängig (r = 0). Demnach besitzt das Formen
system mindestens k — 8 absolute Invarianten, eine Form
n ter Ordnung also deren n n 3 — 8. TJnter den ternären all
gemeinen Formen besitzen (aufser den linearen) nur die quadra
tischen (Je == 5) keine absolide, also nicht mehr als eine gewöhn
liche Invariante (§ 339).
Man pflegt den Namen Invarianten vorzugsweise auf die
allgemeinen linearen Umformungen zu beziehen. Jedoch kann
man offenbar auch relative Invarianten bilden, die nur gegen
über Substitutionen specielleren Characters die Invarianten-
eigenschaft besitzen. Alle Eigenschaften, welche sich nur
bei Umformungen durch Affinität (§ 99) erhalten, werden
durch Nullsetzung von Coefficientenfunctionen ausgedrückt,
welche sich nur bei Substitutionen mit a 31 = a 32 = 0 um
eine Potenz von a^(a n a 22 — a n a 2i) ändern. So ist z. B. der
Parallelismus von Geraden a x = 0, b x = 0, die Gattung
des Kegelschnittes S = 0 (§ 145) eine affine Eigenschaft;
daher sind a x b 2 — a 2 b x und a n a 22 — a X2 Affnitäts- oder
Parallelinvarianten. Wir erkennen somit, dafs diese eigent
lich nur Invarianten binärer Formen sind, weil die un
endlich ferne Gerade x 3 = 0 in sich selbst xj = 0 trans-
formirt wird.
Eine noch speciellere Untergruppe der linearen Sub
stitutionen bilden die Ahnliehkeitstransformationen, also die
orthogonalen Substitutionen. Auf die ihnen entsprechenden
metrischen oder Orthogonalinvarianten wird später besonders
einzugehen sein (§ 379).
Aus der allgemeinen Invariantentheorie der ternären
Formen heben wir hier nur die Grundzüge derjenigen der
quadratischen Formen heraus.
355. Discriminante. Eine quadratische Form 8 besitzt
nur eine Invariante, nämlich ihre Discriminante z/ (früher D).
Diese ist invariant, da ihr Verschwinden eine projectivische
Bedingung, das Zerfallen in ein Linienpaar ausdrückt. In der
Tat sind alle nicht-zerfallenden Kegelschnitte unter einander
collinear.