Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

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2297 WASSER II, A, 1 
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der mensch sein leben haben wol. 
B. KRÜGER v. d.: anfang u. ende d. welt (1580) B 5%. 
in der alten naturlehre wurden die eigenschaften des Was: 
sers in beziehung gesetzt zu den temperamenten (vgl.kalt 3 a): 
unde ist och daz wagzzir kalt unde fiuhte. der naturen 
sint och die liute, den die meister sprechint sanguinei 
Meinauer naturlehre 1 Wackernagel. die neuere chemie 
fand, dasz reines wasser aus zwei theilen wasserstoff und 
nem Theil sauerstoff besteht, 
B) wasser und feuer sind scharfe gegensätze; daher die 
redensarten wider einander sein w. dgl., ironisch zu ein: 
ander passen, übereinkommen u. dgl., wie feuer und was: 
ser: dasz die gleisznerey, das heüchlen, das schmeichlen 
dem teütschen blut und siten nicht anderst als das 
fewer dem wasser zu wider gewesen PHILANDER (1650) 
2, 94; dann gott der ain gaist ist, des flaisch gegensatz 
und widerfüg, die gantz welt aber und alle menschen 
flaisch sind, müssen sie von not wegen auff ainander 
stoszen wie feur und wasser S. FRANGK paradoxa (0. j.) 
118b; das werde nie, nie geschehen. solches sei ihm 
fremder, als sich nur immer feuer und wasser fliehen 
können STIFTER werke 3, 162; das dise zween sprüche so 
ehnlich sind alls wasser und fewr LUTHER 18, 210, 24 
Weim. ausg.; die (strophen) schicken sich denn an ein: 
ander, wie feuer und wasser das neueste a. d. anmuth,. 
gelehrsamkeit 4, 748. die mischung von wasser und feuer 
arzeugt wallung: 
und es wallet und siedet und brauset und zischt, 
wie wenn wasser mit feuer sich mengt. 
SCHILLER 11, 221 (taucher). 
bildlich wasser mit feuer mischen, gegensätzliches zu ver- 
sinen suchen: feur und wasser in einander mischen. das 
ist krieg anrichten S. FRANCK sprichw. 1, 4”; ich soll 
sparsamkeit mit grösze, anstand mit einschränkung, und 
folglich das feuer mit wasser vereinigen J. MÖSER (1842 f.) 
3, 16; da man mit dem wasser der kleinstaaterei auch 
jas feuer der nationalen macht verschmelzen wollte, 
so war allen politischen tausendkünstlern thür und thor 
zeöffnet TREITSCHKE d. gesch.? 1, 678; 
eh mögen feu’r und wasser sich in liebe 
begegnen und das lamm den tiger küssen — ... 
nie ist zwischen uns versöhnung! 
SCHILLER 12, 492 (Mar. Stuart 3, 3). 
uuch noch auf manche andere weise wird der gegensatz 
verwertet: denn der goldschmiede feur ist wasser gegen 
diesem feur (fegefeuer) LUTHER 30, 11, 378, 28 Weim, ausg.; 
wie die blinden, die nach dem wasser tappen und greiffen 
yns fewer 26, 148, 32; in eyner hand tregt er wasser, und 
aber in der andern fewer (in Westfalen gebräuchlich) 
TAPPIUS (1545) 98%; vgl. TEN DOORNKAAT KOOLMAN 83, 5212; 
in einer hand tregt er ein brod, 
ın der andern ein stein er hat. 
in einer hand thut fewr haltn, 
ınd in der andern wasser kalt. 
EYERING 3, 101. 
anders gewendet: (die gottlosen wollen dich betrügen) so 
sie dir das feur bieten, so süch du wasser sprichwörter 
1548) 107”. ferner: heut ein heiliger, morgen wieder ein 
lauer, heut feur, morgen wieder wasser, heut ein züch- 
tiger, morgen wieder ein prasser ABR. A S. CLARA Judas 
(1687) 1, 238, 
b) wasser als ‘wassermasse’. 
&) als wassermasse eines gyewüssers im allgemeinen. 
1)) sehr häufig bezeichnet wasser einen seiner menge nach 
unbestimmten oder durch den zusammenhang mehr oder 
weniger bestimmten theil. des inhalts eines wasserbettes, 
z.b.: wann zween oder mehr ausz einem flieszenden 
wasser jeder zu seinem gut wasser füren wolten MEURER 
wasserrecht (1663) 47. 
2)) in andern fällen ist der gesammte inhalt eines wasser- 
beckens oder eines wasserbettes gemeint, z. b.: ein sauber 
gefaszter brunnen sendet sein wasser über wurzeln, steine 
und rasen GÖTHE 24, 78 Weim. ausg. 
8)) eine gröszere wassermasse kann als zusammengesetzt 
uus kleineren massen gedacht und mit dem plur. wasser 
bezeichnet werden; dieser gebrauch geht auf die bibelsprache 
zurück, die wasser ist seit ahd, zeit eine übersetzung 
(t . . 
von lat. aquae (gr. VOnUTA), bei LUTHER Im alten test 
WASSER I[L, A, 1 2298 
von dem diesem zu grunde liegenden hebr. plur. majim 
doch werden diese plur. auch durch den sing. wiedergegeben). 
die allgemeinere bedeutung ‘fluten’ nähert sich häufig der 
von “wogen, wellen, wasserwirbel’ (der sing. bedeutet aber 
we ‘die woge”), doch auch von unbewegten wasserflächen 
wird der pl. gebraucht. bei gröszeren wasserflächen wird 
nehr an das nebeneinander der wassermassen gedacht, 
bei gröszeren flieszenden gewässern auch an das nachein- 
ınder, was bei bächen, quellen, röhrbrunnen, springbrunnen 
in den vordergrund tritt. in dichtung und gehobener, 
zuch in der wissenschaftlichen sprache ist dieser plur. bis 
jetzt gebräuchlich (bisweilen kann sich die bedeutung des 
dlur. wasser ‘die gewässer’ einmischen), in der umgangs- 
sprache kommt er kaum vor (doch vgl. 8). von der urflut: 
ich waiz, er do samenote diu wazzer gnote 
al in eine stat: vil michel ist diu gotes chraft. 
mere hiez er daz wazzer. Genesis, fundgruben 2, 12, 19; 
es werde eine feste zwischen den wassern, und die sey 
ein unterscheid zwischen den wassern 1. Mos. 1, 6; der 
zeist gotz ward getragen auff die wasser MENTELS bibel 
ti. Mos. 1, 2 (auf den wassern EcK, DIETENBERGER); 
LUTHER hat hier den sing. (der geist gottes webete auf 
lem wasser), ebenso die Züricher bibel. aber gerade bei 
Ziesem häufig eitirten oder freier verwendeten verse hat 
sich der pathetischere plural festgesetzt: der geist gottes 
webete auf den wassern HERDER 26, 312 Suphan; über 
len wassern wehet der geist gottes DROYSEN gesch. 
4lexanders d, gr. (1888) 1, 17; der geist schwebt eben nicht 
iber einem glas wasser, er schwebt über den wassern 
3. KELLER nachgel. schriften 61. ferner: Petrus quad... 
ıeiz mih queman zi thir ubar thisiu wagzzar (aquas) 
Tatian 81, 3; sin stimma schillet uber diü wazzer (aquas) 
VOTKER psalmen 28, 3 Piper; gine inwec di gancze herte 
‘der säue) snelliche in daz mer, und si sint gestorbin in 
len wazzeren (in aquis) MATTHIAS VON BEHEIM evan- 
jelienbuch 8, 32 Bechstein; (der herr) macht das meer 
‘rocken, und die wasser teileten sich von einander 2. Mos. 
4, 12; welche die wütende wellen und wasser des meers 
»ynen nach dem andern ersäuffen AMBACH vom zusauffen 
02%; alle wasser des Nils und der Donau würden diesen 
Jurst nicht löschen WIELAND Lucian (1788) 3, 453; mitten 
zus den fluthen hebt sich ihre (der schlangen) brust 
ımpor: über die wasser ragen ihre blutrothen kämme 
IERDER 838, 69 Suphan; gesang der geister über den was- 
jern GÖTHE 2, 56 Weim. ausg.; am rechten ufer, wo der 
jee seine wasser als Limmat zusammendrängt 29, 107; 
wenn... die wässer wieder im ablaufen sich befanden 
'MMERMANN Münchh.? 4, 129; ihre klänge zerflossen leise 
iber den wässern v. GAUDY (1844) 13, 28; das schiff 
ichwankte in die wässer (den see) hinaus STIFTER stu- 
Zien (1850) 5, 211; licht und dunkel jagten abwechselnd 
iber die schäumenden wasser STORM 5, 143; 
(Jesus) gieng wie auf platter erden 
auff wässern überhin. 
OpIıTz poem. (1629) 1, 42; 
fürchterlich schlug in das meer des todes der 
schlag! und die wasser 
fuhren schäumend empor. 
KLOPSTOCK Messias 8, 501; 
und wie er erwachet in seliger lust, 
da spühlen die wasser ihm um die brust. 
SCHILLER 14, 271 (Tell 1, 1); 
nächtlich am Busento lispeln, bei Cosenza dumpfe lieder, 
aus den wassern schallt es antwort, und in wirbeln klingt es 
wieder! 
PLATTEN 33 (balladen); 
ich schritt mit meinem schönen kinde 
den flusz hinab im morgenthau, 
das schilfrohr wogte sacht im winde, 
lie wasser glänzten still und blau, 
GEIBEL 2, 63 (Juniusl.). 
lie wasser der bäche, quellen: dännanüz (aus dem felsen) 
lüzzen wazzer genühtigiu NOTKER psalm 77, 20 Piper, er 
5ffenet den felsen, da flossen wasser aus ps. 105, 41; 
die brünlein sich ergieszen, 
und ihre wässer klar 
wie silber-stralen schieszen 
von felsen. SPEE trutznacht. 112; 
Al Hafı gleicht verstopften röhren nicht, 
die ihre klar und still empfangnen wasser 
so unrein und so sprudelnd wieder geben. 
LESsSING 2, 211 (Nathan 1, 3). 
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