2491 WASSERSAMMLER—WASSERSÄULE
4, 280, 89. — wassersammler, m. eisterne BLANCARD
med. wb. (1710) 140: durch anlagen zu wassersammlern
xönnten sie ihre dattelpflanzungen leicht vermehren
RITTER erdkunde 14, 949; in einer gas- oder dampfrohr-
leitung theil, in dem sich das niederschlagywasser sammelt
KARMARSCH-HEEREN?5, 468. vv. ALTEN handb. f. heer u.
flotte 2, 902. — wassersammlung, f. angesammelte
wassermasse, aquilegium FRISIUS (1556) 111®, reservoir
RONDEAU: man... stauet wasserreiche thäler durch
wall und mauer zu seen. auf solche wassersamm-
lungen leiten schon teichfischerei und bachmühlen JAHN
merke 162. wassermasse, die sich natürlich gesammelt hat:
die meere, diese ungeheuren wassersammlungen MILLER
pred. fürs landvolk 2, 54; ihm (Klopstock) waren um
Kopenhagen alle kleine wassersammlungen bekant STURZ
1, 185. krankhaft angesammelte feuchtigkeit in körpertheilen
allg. d. bibliothek 64, 69. 76, 109. — wassersand, m. sand
in, aus gewässern, arena fluvialis ZEHNER nel. (1645) 143:
so musz man... die wurtzel (der rebstöcke) entdecken
und wassersand ... dazu legen SEBIZ feldhau (1579) 520;
der flusz- oder wassersand wird zum Zziegelstreichen,
und der weisze sand... zum scheuern gebraucht öcon.
w. physic. lex. 8, 632; selbst gestrandete schiffe verschwin;
den spurlos in diesem wassersande LINDE die Niederelbe 832;
unbändig wie des meeres wogen,
beirüglich wie der wassersand,
treuloser, hast du mich betrogen.
KRETSCHMANN 1, 54. —
wassersänger, m. 1) die wasseramsel, einclus aquati-
sus Bechst. NAUMANN vögel Deutschlands 8, 925. 2) der
teichrohrsänger, acrocephalus arundinaceus Lath. KRÜÜ-
NITZ 284, 8357. — wassersaphir, m. 1) blaszblauer oder
wasserheller saphir JACOBSSON 8, 512% K. E. KLUGE
handb. der edelsteinkunde (1860) 2783. 2) blaszblauer cor-
dierit J. S. SCHRÖTER litholog. lex. 8 (1788) 341. KLUGE
359. — wassersarg, m. wasserkasten, -trog, -wanne
/mndl. watersarc VERDAM 680°): solium, buptisterium,
lavacrum, natatio ete., ein badbüde, badsteyn, wasser
sarck, wasserbad ALBERUS (1540) G 1*; der an dem röhr-
brunnen .. . belindlich gewesene wassersarg BEYERBACH
zamml. 11, 3067 (Frankfurt a. M, 1801). ‘cisterne’ RONDEAU,
WOoESTE 317 (wätersark, n.) — wassersasse, m. vasall
im wasser: ich hätte (als haifisch) überall etwas zu fressen,
nämlich meine wassersassen, die stockfische J. PAUL
anh. zu Titan 2,20. seemann, 8. den beleg unter seemanns-
tag. — wassersatt, adj. mit wasser gesättigt: (das gewicht
ler bausteine) im wassersatten zustande LUEGER 2, 144;
dazu wassersättigung, f. ebda. — wassersatz, m.
satz (s.d. 1g) für einen wasserfeuerwerkskörper JACOBSSON
‘, 602%. — wassersau, fi das fischsäugethier halicore
dugong KANT 9, 859. — wassersäufer, m. abstemius,
aquae potor STIELER 1686; Bacchus, welcher gegen den
wassersäufer Demosthenes den procesz ausgewonnen
LINDENBORN Diogenes 2, 18;
der wassersauffer reimengang
gefallen nicht den leuten lang.
Garg. 26 Alsleben. —
wassersäufig, adj. 1wassereinsaugend, mit wasser ge-
ränkt:
faul wassersüfig holz ;
tuot von für nicht brinnen.
H. v. MonNTFORT 88, 73 Bartsch. —
wassersäuger, m., -säugethier, n. im wasser lebendes
säugethier, robben, wale usw. BREHM® 1, 27. 12. — Was-
sersäule, f. 1) eine wasserseulen, oder stehende rör,
daraus das wasser fleust B. FABER thesaurus (1587) 810%,
3) wasser in säulenform. a) mit einer säule verglichener
starker wasserstrahl, meist ein aufsteigender: mit furcht-
barem getöse kommt eine wassersäule (aus dem erdboden)
emporgeströmt GÖTHE naturw. schriften 10, 183 Weim,
agusg.; er lag (so träumte ihm) auf dem krater des Hekla.
eine aufdringende wassersäule hob ihn mit sich empor
J. PAUL Tıtan 1,51. springbrunnenstrahl JaCcOBSSON 4,
609%; still zerstäubende katarakte, als hohe wassersäulen
emporstrebende springbrunnen SCHOPENHAUER 1, 291
Grisebach. auch eine senkrecht oder schräg fallende was-
germasse: weit vom gebürg herein schieszt eine starke
wassersäule, schürft sich am felsen, und wird ganz zu
NASSERSÄULENGEBLÄSE—WASSERSCHAFF 2492
;taub HEINSE 7, 44 Schüddekopf; in reihen von weiszen
vassersäulen risz sich der wärmende regen vom himmel
os J. PAUL uns. loge 3, 85; vier bis sechs wasserfälle
‚.., von denen der kleinste doch immer eine sehr starke
vassersäule gab SEUME 177. ‘wasserhose’ neuer schau-
platz der natur 9 (1780) 561. KRÜNITZ 234, 858: dasz ca:
nonenschüsse . .. dergleichen wassersäulen zu zertheilen
»flegten J. R. FORSTER reise um die welt (1778) 1, 145;
Jasz er eine wassersäule gesehen, die als ein groszer
zack vom himmel bis zur erde hing FREYTAG 6, 98 (verl.
'dschr. 1, 5), b) in einer senkrechten; röhre stehende was-
2rmasse. Ööcon. u. physic. lex. 2, 1242; ‘die wassermenge,
welche in einem pumpenrohre üter dem kolben stehen bleibt
JELFFT wb. der lundbaukunst 404; eine quecksilbersäule
7on 1 zoll länge wird eine wassersäule von 13,5 zoll im
zJleichgewicht halten‘ LIiEBIG handb. der chemie 1, 91.
;) ‘eine masse wasser von der oberfläche bis auf den grund,
velche als eine säule gedacht wird’ KRÜNITZ 234, 358: sie
die auf dem wassergrunde gehenden menschen) gedrückt
‚on der wassersäule über ihrem haupte J. PAUL uns.
'"ogye 2, 59; der wasserdruck ist die kraft, welche von einer
vassersäule über einer fläche auf diese ausgeübt wird
SCHÖNERMARK uw. STÜBER hochbaulex. 879. dazu WaS8-
;ersäulengebläse PRECHTL 23, 285, -göpel VEITH 248,
maschine BENZLER 2, 265. VEITH 560, -pumpe LU-
EGER 7, 871, durch eine wassersäule getriebene vorrichtungen,
-—wassersaum, m. ufer, uferstreif; die verwachsenen
reste alter wälle, schanzen und gräben am wassersaum
ZIEHL naturg. d. volkes 1, 171;
um uns her am wassersaum
regt sich halm und blättchen kaum.
Voss ged. (1802) 5, 301.
wasserstreif am ufer entlang: es wehte scharf, und er
3ah, wie mehr und mehr der wassersaum am deich
ainaufkippte STORM (1899) 7, 242. — wassersaum, m.
zu wasser herbeigeschaffte tuchmenge zu 16 stilck, während
der gewöhnliche saum (s. d. 3b, 22 stück enthält. quellen
z. gesch. d. st. Wien 1, 5, 218 (1624). — wassersauranke,
f. die wasserbraunwurz, scrophularia aquatica L. WALD-
BRÜHL pflanzenn. 30. — wassersäure, f. 1) molyhdän-
säure, dargestellt aus wasserblei und salpeter JacOBSSON
8, 144%, 2) synonym von sauerstoff LiEBIG handb. der
chemie (1843) 198. — wassersaus, m.:
und wie? wan er versuncken
dan läg im wassersausz ?
SpEE ftrutznacht. 70. —
yassersäusung, fi: wassersewsung, Wwasserdosung,
ombieculus. voc. theut. nn 2°, — wasserschabe, f. im
vasser lebendes schabenartiges thier, ‘tinea vel scrophula
1quatica' B. FABER fhesaurus (1587) 1025”; ‘blatta palustris‘
NoyYrT schatzkammer (1751) 288. wasserassel schweiz. id.
3, 9 (1699), raupen, die sich unter wasser futterale ver-
fertigen, unterschieden von den wassermotten ÖKEN 5, 1239.
— wasserschacht, m. schacht zum entfernen des
vassers VEITH 400: in den anderen (schacht) aber, der nideri-
zer ist und ein wasserschacht, (wird) das wasser abgeführt
4gficola durch BECH (1621) 85. LORI baier. bergrecht 349 F.
1465). cod. dipl. Silesiae 21, 17 (1531). — wasserschade, m.
schade durch wasser, besonders überschwemmung HAYME
aırist. lex. (1738) 1295: wer sich... vor... fewer, wasser-
‚schaden mit ettlichen gebetten segnet LUTHER 10, 11, 381, 2
Veim. ausg.; wann .. . gott... dir dieses und jenes übel
ron wassergusz und wasserschaden über den halsz
;chicket ARR. AS. CLARA Judas (Cöln 1687) 1, 855: die ver-
;icherung gegen sturmschäden, wasserschäden und dieb-
stahl verordnung über privatversicherung 88, 2. — Wasser-
schaff, -schapf, n. schöpfgefäsz für wasser: coclea,
2in kochlöpffel, kell vel wasserschäpfli Mones anzeiger
4, 232 (14. jahrh.); ain potting, da man wasser in tut,
ınd czway wasserschaff inventare aus Tirol und Vorarl-
berg 40, 8 Zingerle; haustrum, ein hültzin wasserschalftt,
in schüff GOLIUS onom. 183: ich hätte ihm (dem durst)
auch gleich aus dem wasserzuber in der kuchen will-
fahrt, wofern ich nicht gesehen, dasz die köchin kurtz
zuvor in die kell oder wasserschapff gebrüntzelt Simpl.
schriften 3, 324, 28 Kurz (vogelnest 1, 6); bei dem troge
steht irgend ein wasserschaff ROSEGGER I, 4. 21;