236
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R 2399;
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‚kerheit
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STIELER
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;kerheit
'LEARIUS
et con-
rmüludo,
und an-
5. jahrh.
vigilax,
werden.
ils wach
es lebt
n Kur-
Coblenz
;8, Berg
ruft er
:sz sich
‚ zeucht
ı beinen
‚kerkeit.
wacker.
IMELLER?
2):
taudr.;
55 Gölze,
18.
SCHMIDT
‚eulungen
m 17. Jh.
rlich ror
cherlich,
em grebet)
TAULER
geistigen
übunge.
wacker-
raed, 81°,
“ viyvidus,
üller?
12:
de, zü
237 WACKERLICHKEIT — WACKERSTEIN
lauffen den wege der gebot gottes. KEISERSBERG pred. 34‘
als adv.: agiliter, velociler, gemma b 2°; impigre, strenue, ala-
eriler. STIELER 2399;
Parziväl der huop sich dan,
er begunde wackerlichen draben
den rehten pfat unz an den graben,
W, v. ESCHENBACH Parz. 226, 10;
Herwic was ein recke, wie wackerliche er streit!
hudrun 1413, 1;
dä sich der vil wolgemuote
vil wackerlichen werte,
K. v. WörzsurG turneı 833 Bartsch;
dag hundel quam geloufen sä,..,
8z walyet in den bluomen sich,
sin houbt ez schutte weckerlich, |
sin ören claften im dar an. H. v. FREiBERG Tristan 4570;
er schalkhafter vogelhunt,
ler sich 8ö weckerlichen rüeret
and sinen herren umbe füeret.
K. v. HasLaUu jüngling 925, zeitschr. f, d. alt, 8, 577;
dö sprach diu heideninne ‘sit ir ein biderman, |
sö grifent weckerlich dar zuo, dä man iu der minne An
Wolfdietrich D 102,2.
3) trefflich, gut. als adv.:
drumb bind er ihn (dem rosz) den schwantiz vor auf
mit einem stroh, das flicht er drein,
das steht ihm wackerlich und fein. mädyde-tröster 172.
WACKERLICHKEIT, f., abstractbildung zu wackerlich, nur der
ersten bedeutung des adj. entsprechend zu belegen: vigilia, vigilantia,
wecherlichkeit. voc. praed. g 1°.
WÄCKERLING, m. der masldarm 5 grosze blutwurst. ein
schweizerisches wort, nach freundl. mittheilung A, BAcaMANnNS auch
in den jeizigen mundarten als wäckerlig verbreitet? colon Fassıus
(1568) 251°; wäckerling, der grosz darm, streckt sich vom rächten
nieren bisz zum lincken und dem mögen, colon vel colum.
MaaLER 480° (darnach Frıisca); intestinum colon, groszdarm,
weckerlin. Junivs (1577) 24; colon, der grosse darm, weckerlig.
DENTZLER 1,156; wäckerling, reclum intestinum. NEMNICH 5, 620;
in gesottnem weyn genutzt, ist es (eselskof) güt dem zwärch-
darm oder wäckerling das grimmen zü verhüten. ForEr
Ihierb. 45°. da in der Schweiz auch hund für den mastdarm
vorkommt (idiol. 2, 1428), ist jedenfalls von wacker 7 auszugehen.
(der mastdarm etwa als ‘der bellende’?)
WACKERLOS, m. name eines kleinen hundes im Reineke Vos,
bei ROLLENHAGEN als appellativ für einen trägen hund, der nicht
wachsam ist;
man find auch manchen wackerlosz,
der auff dem mist liegt grosz und fosz.
froschmeuseler D5* (1,1, 4).
WACKERMANN, m., zusummenrückung von wacker mann in
dem u. wacker 3 erwähnten sprichwort! er sol auch nicht
schläfferig sein, denn wie drouben gesagt, so heists, ein
ıckerman ein wückerman, CoLeEr hausbuch 3 (1617), 27.
WACHKERN, v., ableitung von wacker, in tfransilivem und in-
Transıtivem gebrauch.
1) wach, munter machen. ahd. sih wachorön, vigilare, wach-
1am SEIN: piscof, ther sich wachoröt ubar kristinaz thiot,
ıher ist ouh wirdig scönes engilo gisiunes,
OrtrnmD 1,12, 31;
nu sin uns die tage dar zu gesazt, daz wir mit vastene, mit
wachene, mit almusen, mit gebeie begen die zukümft unser
herrin Jhesu Christi und unsich wakern ... von deme slafe
der sünden. Luyser deutsche prediglen 128, 22 nach der Bluu-
beuerner hs., bei Schönbach altd. predigten 1, 250 anm., während
bei LEyseR uns mundern sieht; das die natur werde damit
(mit dem gelet) gewackert und wüächerlich und der gaist aus-
gezogen. TAULER Sermunes (1508) 128°, vgl. ahd. ar-, irwacharön
ezeure, erwackern theil 3, 1038.
2) im nd. ist wackern auch schön machen, zieren (s. wacker 5):
der bart wackert (sonst: ziert) den mann. Sımrock sprichw. 34,
SCHOTTEL 1131.
3) intransitv frisch, rege werden ın der scemännischen redensart
der wind wäckert, er beginnt zu wehen, wenn er vorher still
gewesen ıst. Boknık 716. nach dem ndl. wakkeren.
WACKERSTEIN, m. dasselbe wie wackenstein:
was rumpelt und pumpelt
„an meinem bauch herum?
‚ch meinte es waren sechs geislein,
80 sinds lauter wackerstein, Grimm mdrchen (1843) 1, 34;
wie der bär das sah, kriegte er lust und wollte auch nüsse
haben. das schneiderlein griff in die tasche, und reichte
‚hm eine hand voll; es waren aber keine nüsse, sondern
wäckersteine. 2,173. aus Henneberg führt Spizsz 213 wacker-
stein auch als busallstein, grauwacke an.
WÄCKERT — WADDICKE 238
WÄCKERT, m. der bergfink, fringilla , monlifrımgilla, auch
[wietschfink, quätschfink, quäkfink, quäker, wickert, käkler
4.8. W. NAUMANN vögel 5,44. der name ist onomatopoclischen
irsprungs, zu dem v. wäcken.
‚WACKES, m. im Elsasz für einen gemeinen, groben menschen,
"nen nichtsthuer üblich. Cu. Scmmipt 113 denkt an abkürzung
'on vagabund (wofür auch waggebumm gesagt wırd), die endung
es müszte dann von andren wörtern verwandter bedeutung über-
ıommen sein. auch in Basel ist waggis üblich SEiLER 308.
WACKEZEN, WACKZEN, %. hin und her bewegen, inltensiv-
bildung zu wacken:
min kneht begunde wakzen
daz houbet, ‘lieber herre min,
des lät juwer vrägen sin’. SEgıiraıpD HELBLING 15, 236,
tärnt, wackazn, waggazn als intransitivum sich hin und her be-
vegen, wanken, von flüssigkeiten und leicht biegbaren gegenständen
". b. beumen. LEXER 249.
WACKIG, adj. wacke enthaltend, aus wacke bestehend s. wacke 6.
AMPE, bei ADELUNG Wakig z. b. ein wakiges gebirge.
WÄCKLEIN, n., diminulivbildung zu wacke. vgl. wackel.
WACKLER, s. wackeler.
WACKLERISCH, adj., s. v. w. wackelicht. STIELER 2133.
WACKSTEIN, m., dasselbe wie wackenstein: inn der mitte
ırab man ein grüben wie ein sodt, und rings herumb werde
lie höle mit grossen wacksteynen oder bachkyszlingsteynen
vol auszgefüllet. Rırr lustgarten der gesundheit (1546) 7°.
WACKVOGEL, s. wagvogel.
WAD, n. m. das erdige manganerz, mangan- oder braunstein-
chaum. OKEN 1,339. engl. wad, wadd.
WÄADBEIN, n. wade: zwen kopf auf ieglichem wadbain an
jeken sind gut für das gicht. Münchener hs. bei SCHMELLER?
), 849,
WADBRATEN, m. das die wade bildende fleisch am bein.
vestfäl, wadbrüe WoEstE 318, köln. wackbrod Hönıc 166,
febenbürg. wolbroden Kramer 141. im nd. ist auch blosz brade
wade’, vgl. sura, wado brado STEINMEYER-SIEVERS gl. 3, 363,39,
WAÄDCHEN, n., diminutiv zu wade:
ihr wädigen seyd doch so pumplicht aufgeschwellt,
wie irMIeS-KUChEN-FOIR, wer hat euch so gepreilt ?
RAcHEL sat, ged, (1742) 132;
das kleine füszchen tritt und tritt;
da denk’ ich mir das wädchen, GörTHE 1,38;
häckchen, spitzchen, heb dich, mädchen,
wirf das jeibchen, zeig das wädchen!
IMMERMANN 16,234 Hempel (Petrarca 1);
hre füszchen und wädchen würden sich dort hinten auf dem
sindertheater ganz allerliebst ausnehmen. von meinen wäd-
;hen wissen sie ja wohl nicht viel, versetzte sie schnippisch.
2UTBE 19, 168 (W. Meisters lehrj.).
WADDICKE, /. der wässerige theil der milch, molken, schotlen.
un nd., nur sellen in der schrifisprache erscheinendes wort.
und. waddeke ScHILLER-LÖBBEN 5, 571; serum, wadeke wodeke
vacke DiEFENBACH gl. 530° (in nd, glossaren schon 1417); wadeke
gl. 337°; hoey, wack, wedick, wey, serum. teuthon. 125; wadike
’HYTRÄUS (nach Frısch 2, 413); waddeke (sax. sicambr.), serum
actis KıLIan 644. in den jetzigen mundarlen ist das wort, doch
n lautlich abweichenden formen, fast überall verbreitel? waddike
vattke Rıcney 330, waddik wattke brem. wb. 5, 161, waddike
vattke ScaÖtTzE 4,331, wakke STRODTMANN 277, wäke ScHAN-
1ACH 284, walk Danneır 244, waddik DÄuneErRT 534. Mı 104,
vaddik waddig weddik FrıscHriER 2, 451, in Estland waddack
JuPEL 256. die bedeutung ist überall molken, käsewasser; dann
tuch das wässerige in der bulter, wenn sie nicht genug ausge-
ırbeitet worden ist. daneben steht das eiymologisch nicht verwandte
wei (s. d.), das zu ndl. wei, hui, engl. whey gehört. im hd, gebiet
st das wort jetzt nirgends bekannt und auch früher nicht ver-
weitet gewesen; watltich bei FıscHarRTt (s. den beleg unten) ist nur
ne umselzung des nd. waddike in hd. laute. dagegen finden
wir hier (in rheinischen mundarten) das gleichbedeutende wässich
s. d.), schon ahd. als wezicha belegt STEINMEYER-SIEVERS qgl.
', 703,27, weszech 3,372,57. verwandtschaft des hd. und nd. wortes
larf nur unter der vorausselzung anyenommen werden, dasz das
Id in waddike aus tt entsianden ist, was zwar in jelzigen mund-
ırfen vorkommt, bei dem bis ins 15. jahrh, zurückreichenden worte
ıber doch zweifelhaft scheint. t kommt nur in watke mit aus-
ıefallenem vocal vor, woraus durch assimilalion auch wacke ge-
vorden ist. geht waddike auf ein altnd. *wattuka zurück, so
jehört es zu wasser und bedeutet ursprünglich flüssigkeit, es
cht dunn auch im zusammenhang mit ddn. valle (altddn. vatla),