Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

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an den 
wadens. 
wadens. 
ısz soll 
er dann 
2» adern 
eudr.? 
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dicksten 
ihm die 
gerühmt 
re 6855; 
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3.172): 
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Caust 1). 
16 2363; 
‚50, 116: 
318, 7453 
zwickt 
278, 32; 
2, 138; 
u. dgl. 
SCHEDEGB ] 
241 WADE — WADEL 
:in rock der gantz über die waden herunter hängt. Lunwıc 
2063; einin wäpinroc er vuorte, 
der an die wadin ruorte. Alhis B 40; 
dag sin schaere habe undanc, 
diu dä verre reichet dan und sleht üf einen waden. 
Haupt Neidhart v. Reuenthul 239, 80; 
der mantel hat gar vil krumer falten, 
er get euch nit gar in di waden, /astnachtsp. 671,13; 
dasz der gemeyn bawerszmann und arbeyteleut ... die rück 
nit anders dann züm halben waden machen lassen sollen. 
des heyl. römischen reichs ordenungen (Worms 1536) 186°; die 
schuch (der jäger) sollen etwas über die waden gehn, auff 
lie art der bundschuch. Sesız feldbau (1580) 564. bildlich: 
sie knirscht, zerbeiszt die hand, zeigt rachgier über schaden, 
und richtet, wer nur kommt, vom kopffe bis zur waden, 
GÜNTHER 482; 
königstreu bis in die waden. P. Wıcanp der menschliche körper 
im munde des deutschen volkes 110. 
nassauisch ist wade auch eine kurze hose, die bis an die wade 
reicht. KEHREIN 436, beim schuhmacher ist die wade der die 
wade bedeckende theil des stiefelschafles. JAcoBsson 4,296. auch 
ein Iheil des bienenbeines heiszt wade: ein jedes dieser beine 
hat 5 gelenke... 4. die waden (oder bürsten am mittelsten 
»aare). ÖvERBECK bienenwb. 11. 
WADE, ‘netz’, s. wate. 
WÄDE, f. bei OKENn eine pflunzenart, die drosseläpfler, po- 
nartıae trucheales, 
WÄDE, ‘schnerhaufe”, s. wehde. 
WADEISENSTEIN, m. 
WADEL, s. wade. 
WADEL, WÄDEL, WEDEL, m. n. mondphase, vollmond, 
zeit des abnehmenden monds, rechte zeit elwas vorzunehmen u. 8. w. 
ein in mehrfucher beziehung schwer zu beurtheilendes wort. 
1) die seit ADELUNG im deutschen wörterbuch erscheinende form 
wadel m. beruht hauptsächlich auf dem niederdeutschen: waal 
(mit schwinden des inlautenden d) brem. wb. 5,166; wadel 
DÄHNERT 534. FRISCHBIER 2, 452. dagegen heiszt es in schweizer- 
ischen mundarten, wo das wort auch noch lebt, nur wüädel. 
STALDER 2, 426, TOBLER 441” (wedel, mit offenem e). SEILER 307; 
wädal BöBLER Davos 1,205, mhd, kommt neben häufigem wedel, 
wädel nur einmal wadel vor (LEXER 3, 628), das auch SCHMELLER 
2,548, 849 vereinzelt aus ällerer sprache (ncben sonstigem wedel, 
wädel) belent, mnd. (16. jahrh.) dagegen immer wadel, aus dem 
ahd, ist einmal wedal bezeugt, wadel stimmt zu dem einmal im 
ags. vorkommenden wadol, grund/form *wahul. wüädel kann, soweit 
an echtes & zu denken ist (wus z. b. bei MEGENBERG notwendiq fst), 
durch ableitung daraus hervorgegangen sein und würde einem vor- 
auszusetzenden ahd, *wadali entsprechen; es ist dubet zu erinnern, 
dusz das worl früher (s. die belege) häufig als n. vorkommt, wenn 
auch in der jelzigen sprache dies genus (wol unter einflusz von 
mond) ganz durch das m, verdrängt scheint. dies *wadali kann 
aber mit dem belegten ahd. wedal nicht vereinburt werden, sondern 
dies führt auf ein aus *wadil umyelautetes *wedil (oder mil 
ublaut wödal?) und auch bei OTTOKAR ist nach den reimen 
wädel ausgeschlossen und nur wedel oder w&del möglich, vyl. auch 
Aärnt, wödl. es musz milhin von mehreren grundformen ausge- 
yangen werden. 
2) ahd, wedal ist *neumond'; interlunia, wedal STEINMEYER- 
SıkvEns gl. 2, 336,6. auch davos. wädal ist “neumond’ und auch 
sonst kommt in der Schweiz (nach freundl, angabe A. BACHWANNS) 
diese bedeutung vor. sonst ist die bedeutung *vollmond’ die herr- 
schende. wir werden daher auf ‘mondwechsel als grundbedeutung 
yreführt, wofür auch die etymoloyie spricht. ein mhd. wadel ‘das 
schweifen, schwanken” ist aus enwadele (enwedele) varn ‘umher- 
ziehen’ zu erschlieszen, wadelen, wedelen *schweifen, schwanken’, 
ahd. wadal ist ‘egenus, pauper‘ (ursprünglich *vugus‘, auch mhd. bei 
H. v.D. TErıin kommt noch einmal wadel “unstal vor), wadalön, 
vugari, flucluare, GRAFF 1,776. vgl. auch wadeler, wadeln, wade- 
lung. im ags. ist wadla (mit abweichendem vocal) wie ahıd, wadal 
‘arm’; verwandt ist ferner waduma, wadum m, Aut, meer als ‘dus 
schwankende”, diebedeutung *hin und her schwanken’ hat auch mengh 
weodelen STEATMANN-BRADLEY 678 und enyl. waddle, das nach 
HarııweLL 912 auch vom mondwechsel gebraucht wird. an- 
knüpfungen auszerhal) des german. bieten sich nicht. wadel, 
wedel schweif, das JS. Grm mil heranzicht, gehört zu wehen 
und ist ganz fernzuhalten. ags. wadol geht auf den mond, wol 
als ‘das schwankende gestirn’: 
nu seynet bes möna, 
wadol under wolenum, kampf um Finnsburg 8, 
WADEL 242 
‚asz auch im deutschen wadel, wedel den mond selbst bezeichnen 
söonnie, bezeugt das in einem denkmal des 12. jahrh. (hohelied, 
rklärt von Rilindis und Herrat 87, 19) überlieferte wedelscim 
nondschein, sonst ist es hier nicht der himmelskörper an sich, 
'ondern die mondphase und zwar mit den erwähnten ausnahmen 
vgl. auch unten die slelle aus Kantzow) die phase des voll- 
nondes, sowie die daran sich anschlieszende gperiode des ab- 
tehmenden mondes (wie auch neumond — früher das neu ge- 
anni — zugleich auf die periode des zunehmenden mondes geht), 
pposilice, wedel DıEFENBACH nov. gl. 272° (oppositio wird gl. 398° 
rklärt: der man wan her volle ist); wädel, vollmon, pleni- 
unium. DAsyPoDIus 450°; luna Cava, wenn es wädel ist. Frısıus 
1568) 203°; plenilunium, vollmon oder wädel. 1012’; wädel (das), 
venn der mon voll und seine hörner züsamen gestossen sind, 
'oaclum cornu, plenilunium, luna cava, senium Lunge, MAALER 
180°; plenilunium, wadel, voller mon. Junius (1577) 254*; waedel 
germ. sicambr.), senium lunae. KıLıan 644; glenilunium, voll- 
nond, wedel, DENTZLER 1,416. Kırsca 1,918. Frisch 2, 414 
übt wadel an und bvlegt wädel, wedel aus älteren quellen. alle 
Yorigen wörlerbücher kennen das wort nicht, das erst durch ADELUNG 
wieder bekannter wurde, die litterarischen belege bezeugen, dasz 
vadel, wedel auszer in Niederdeutschland, wo die bedeutung “voll- 
nond’, die ADELUNG noch bekannt ist, jelzt erloschen ist, auch im 
janzen süden (auch im Elsasz, Schwaben, Baiern, Franken) noch 
in der älteren nhd. zeit verbreitet war; in Müteldeutschland scheint 
%, wenigstens in der ursprünglichen bedeutung, früh ausgestorben 
zu sein (nach J. GrRımms — sonst nicht bestälister — angabe, myl'h.* 
593, ist wädel als ‘vollmond’ noch in Deutschbühmen üblich); bei 
vollem leben erhielt sich das wort in der Schweiz: 
d6 diu mäninne suintet, 
dä si wider deme sunnen wintet, 
si negät niht ze seele 
an deme niu noch an deme wedele 
unt newirt nimer muode, DiEemer d, ged, 342,28; 
ılsz der mon, der sich stetigs bewegt und nit hleibt in eim 
wesen: jetzt so ist er nüw, ietzt foll, ietzt alt, ietzt ist die 
erst quart, jetz die ander quart, ietz ist es wedel. KEISERSBERG 
postill 136° bei SCHERZ-ÜBERLIN 1955; 
in keinem wädel d’ sonnen kan 
natürlich finsternussen han, 
ihr finsternusz gar nicht einfalt, 
ler mon sey dan dreyssg tagen alt. 
ler mon verlfinstret wirt allein 
natürlich in dem wädel g’mein, 
wann er i-t alt fünffzehen tag, 
anderst es nicht geschehen mag. 
REBMANN nalurae mugnalia (Bern 1620) 49; 
es ist yctz zum drittenmal wädel oder bruch, tertia jam lunae 
se cornua Lumine complent. MAALER 79°; es seien sonne, mond 
ınd sterne gleich geblieben, alle vier wochen sei wädel... 
JOTTBELF 9,159 volksausg. (Anne Bäbi 2). wedel ist namentlich 
ler (in den einzelnen monaten verschiedene) tag, auf den vollmond 
ällt, zuweilen auch mit einschlusz der darauf folgenden lage, 
und dient so zur zeilbestimmung:? hornungswedel, aprillenwedel, 
Nertzenwedel u. s. w. kalender von 1350, Alemannia 1, 155; der 
nertz hauwet die alten mit dem schlack ...wan es ist sein 
wedel, sein volmon. KEISERSBERG v, menschl. baum 19 bei SCHERZ- 
)BERLIN 1955; daz wir die ostern muszten begen in dem 
ihrellenwadel; nu chumpt daz selb wädel gar ungeleich. 
Yünchener hs. bei SchmELLEn? 2, 848; den juden ist in der 
ılten e geboten, daz sy daz osterlam solten essen an aberellen 
wedel, daz ist an dem funfzehenden tag des nuwen manen. 
>, 849; dasz solche erdbidem hy inen (nid dem wald) seydt 
601 nie ullgehört „.., deren sonderlich zwen gsin, namlich 
ler ein in dem wedel um das mittel octobris, den andern 
n dem nächst daruff volgenden wedel uf samstag den 6. tag 
10vembris. geschichtsfreund 3,115; dat ein ider meister des 
ınptes alle jahr in sunte Mychaelis wadel sös lange, gude 
seckhesteren vorschaffen sall. Hamburger zunfirollen (1566) bei 
SCHILLER-LÜRBEN 5,572. die allgemeine bedeutung ‘lag des mond- 
wechsels’ scheint noch an folgender stelle vorzuliegen: setzie er 
keinen tag an... anlers, wan auff den newen mon oder auff 
jen fullen mon, dan nach dem wadel hielten sie es un- 
zlncklich. Kantzow chronik 266 Böhmer, wedel faszt auch die 
janze zeit des abnehmenden mondes zusammen: swilich man 
sich hi nider leizit ... di mac sich hi woli virsuchi ein niuwe 
ınde ein wedil, daz sint vir wochin Mühlhauser ralsgesetzgebung 
57 Lambert; wer mit uns hy in der stad siczit nuwe und 
wedel und koyfflt und vorkoyfft oder unser statrechte gebrucht. 
stadtrecht von Rudolstadt bei MicgeLsen rechtsdenkm. aus Thüringen 
209: wer in der pfarr Alten-Glan einen wachsmonath oder 
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