2759 WECHSELSCHALL—WECHSELSCHIESZEN
habenden mann bekommen und vom todt erlöset hat
D. FEDERMAN sechs triumph (1578) 67, vgl. 52.
WECHSELSCHALL, m. widerhall DANNHAWER Ccale-
chismusmilch 9, 3. abwechselnd ertönender schall:
bei spiel und tanz, beim wechselschall der lieder,
sei drum die kurze zeit der lust geweiht.
HERLOSZSOHN buch der lieder 148. —
wechselschalter, m., -schaltung, f., z. db. für glüh-
lampen STÖCKHARDT lehrb. d. elektrotechnik®* 155. —
wechselscheibe, f. im pl. ältere bezeichnung für
flaschenzug (?): wo würde man im bawwesen fortkommen,
und einigen last begwältigen, wann weder hebel, wechsel
scheiben oder haspel weren MÖöGLING mechan. kunst
kammer (1629) 10. — wechselschein, m. 1) abwech
selnder, wechselnder schein:
dasz roth und schwarz (morgenrot und dunkle büsche) sich
lieblich mischen
ım angenehmen wechselschein.
TRILLER Doet. betrachtungen 6, 353;
man kann nicht verneinen,
dasz des mondes wechselschein ...
hieran (an ebbe und flut) sollte ursach seyn.
BROCKES 1, 299.
3) interimswechsel ZEDLER 53, 1719. auch wechselbrief
MERCK ausgew. schriften 142. — wechselscheinend,
adj. :
auch wenn Luna in Orions glanze
wechselscheinend sich ergetzt.
GÖTHE 3, 225 Weim. ausg. —
wechselschere, f., auch rutschschere, in das bohr-
gestänge eingeschobene laschenverbindung, um die fort-
pflanzung des aufstoszes zu verhindern VEITH 3890. —
wechselscherz, m. wechselseitiger scherz E. WAGNER
bei CAMPE. wechselnder scherz:
meine falschen brüder gelten
mehr mit leichtem wechselscherz.
GÖTHE 16, 1938 Weim. ausg.;
rosenfingernd spielt zuerst
an leichten wölkchen Eos bunten wechselscherz.
41, IL, 33.
scherz beim wechseln, von kränzen 18, I, 14. — wechsel-
schicht, f. 1) vertauschung (mhd. schiht “‘geschehnis,
anordnung‘) H. v. MEISZEN lieder 8, 3, 7 Ettmüller.
2) schichtwechsel:
ein bergmann kan nicht immer hauen,
er hat auch seine wechselschicht.
MÜHLPFORT ged. 268.
3) schicht von wechselziegeln MOTHES baulex.3 4, 353%. —
wechselschichten, verb. refl. sich wechselsweise an:
ordnen, ereignen, sich ändern, bes. zum schlechten, bei
zinigen schriftstellern des 17. jahrh. belegt:
siehstu nicht wie alles tuhn
dann als nun,
nun alsz dann, sich wechselschichtet?
ROBERTIHN ged. d. Königsberger
dichterkreises 161 neudr.;
wie hat sichs aber seitdem, mit diesen beiden löblichen
nationen gewechselschichtet FRANCISCI das eröffnete lust-
haus 289; also wird sichs dort auch, mit denen, die
allhie in würden, oder groszer herren gnade, geblühet,
‚.. Wwechselschichten weg der ewigkeit 1641; unterdessen
musz alles, was irdisch, sich wechselschichten VALVASSOR
Crain 2, 3. — wechselschichtung, f.: die veränderung
und wechselschichtung aller zeitlichen dinge FRANCISCI
die alleredelste veränderung 443. — wechselschick-
sal, n.: so überträgt anı ende wohl eine akademie die
wechselschicksale, wie sie ihr auch bereitet seyn mögen
GÖTHE briefe 42, 35 Weim. ausg.; Istriens wechselschick:
sale Schlegels deutsches museum 1, 362. — wechsel:
schickung, f.: durch deren (der gestirne) einflusz auch
die natürliche veränderungen des erdkreiszes ... eine
starcke neigung zu dieser oder jener wechselschickung
empfahen BUuTSCHKY Pathmos 8. — wechselschie-
ber, m. schieber, der die richtung des dampfes in einer
maschine ändert STENZEL seemänn. wb. 459°. DABOVICH-
HEINZ ergänz. 837*, — wechselschieszen, n. abwech-
selndes schieszen: der banck hinder der brustwehren...
musz zwo stafflen haben, ... dasz die schützen im
wechselschieszen für einander kommen können SPECKLE
WECHSELSCHLAG—WECHSELSCHRIFT 2760
urchitectura zu vestungen (1589) 27*, — wechselschlag,
m. 1) pl. wechselseitige schläge:
wan da ergienc wehselslege gnuoc.
HARTM. V. AUEg Iwein 1047.
wechselseitiger vogelschlag:
süszer, als in lenzgehägen
wechselschlag der nachtigall.
KInD ged. 4, 216.
7) regelmäszig abwechselnder schlag:
X) wann des cyclopen faust läst auf den ambos fallen
des hammers wechselschlag.
v. HOHBERG der habspurgische Ottobert K 8*®;
schallend klappt in eurer scheuer
mauntrer drescher wechselschlag.
KInD ged. 2, 200;
ler wechselschlag unterscheidet sich nur dadurch vom
;cheinlauf, dasz während der eine fusz anferset (mit der
ferse das gesäsz berührt), der andere standfest bleibt
JAHN turnkunst 18;
zu lauschen so mit sel’gem beben
auf unsrer herzen wechselschlag!
FREILIGRATH (1870) 2, 161.
mit dieser geiszel geiszelte
der Griech’ Archilochos; er flocht sie selbst
aus lang und kurzer sylben wechselschlag.,
F. L. STOLBERG 3, 4;
ler wechselschlag der (verschränkten) reime alttisches
nuseum bei CAMPE. 3) pl. wechselnde, verschiedenartige
ıchläge: wie grausam verfolgen dich die wechselschläge
les schicksals! GuTzKOW (1872 ff.) 6, 188. 4) abtrieb von
volzbeständen, bei dem zwischen kahlhieben holzstreifen
tehen bleiben WEBER Ökon. lex. 638%, FÜRST forst- u.
jagdlex, 134°, — wechselschlusz, m. 1) sententia alter-
rabliva STIELER 1843, dilemma CAMPE verdwb. 2) wechsel
kerbeiführender beschlusz:
weil der zeiten wechselschlusz
sich an meinem fall ergetzet.
abgewechselte liebes-flammen (Hamburg 1672) 511 *.
3) buchstabenversetzung, anagramm HARSDÖRFFER Doet,
*richter (1647) 2, 17. gesprechspiele 4, 188. 4) vereinbarung,
»orvertrag über ausstellung eines wechselbriefes Nürn-
jerger wechselordnung v. 1722, einl. KUNTZE wechselrecht
2, — wechselschmaus, m.: ‘alias kränzchen, cir-
zumpotatio” STIELER 1869; wechsel- ö krantz-schmaus
KRAMER ©%.-ital. dict. 2 (1702) 598°. — wechselschmerz,
m. wechselseitig geäuszerter schmerz J. PAUL Levana 1,
‘17. — wechselschmied, m. leichtfertiger oder be-
'rügerischer aussteller von wechseln LAUKHARD leben 4,
‚1, 357. — wechselschnelle, f. wechselnde schnelle:
der planeten wohnungen,
die vier häuser für des mondes wechselschnelle, baue recht!
RÜCKERT werke 7, 74.
sich ablösende schnelle:
dem lanfen gleicht der füsze wechselschnelle.
GRIES Ariosts ras. Roland 3, 392. —
vechselschnitt, m. der grundfläche nicht paralleler
ereisschnitt in einem schiefen kreiskegel oder -cylinder. allg
2. bibliothek 87, 473. KRÜNITZ 235, 338, MOTHES baulex.
‘, 353%, — wechselschöffe, m. pl. abwechselnd amtende
ıchöffen, -schöpfen, auch walzende schöpfen, jahrschöpfen
XNAPP die zehnten des hochstifts Würzburg 2, 238. —
vechselschreiben, n. wechselschrift (2), wechselbrief
ınd von dannen nach Rom er so gute wechselschreiben
sehabt, als sonsten feine leute, die reisen anabaptisticum
; enthusiastieum Pantheon (1702) 2, 56*. — wechsel-
;schreiber, m. wechselaussteller, trassirer HEYDIGER
vechselrecht (1676) 77. ZEDLER 53, 1721. — wechsel-
schrift, f. 1) die ältesten belege zeigen die bedeutung
gegenschrift’, die allein ADELUNG (als selten) und CAMPE
”uchen: dasz der könig scharffer anzüge halben, den
inigungsverwanthen dieselbige replica, damit die sache
lurch solche wechszelschrifft nicht . .. verbittert würde,
zar nit wolte lassen zustellen M. BEUTHER ordentl. ver-
‚eichnusz (1561) 6°; wie solches die handlungen und
wechselschrifften gegen den keiser auszweisen RÖSLIN
prodromus (1612) 168. pl. gewechselte streitschriften: hier-
iber sind beyderseits scharfe wechselschrifften abgangen
l. T. WELLER deutscher adler (1666) 261; in den gleich-
‚eitigen wechselschriften bevder partheyen LESSING 9, 60.
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