Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

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WAFFE 1 2, 
doch führ’ ich waffen, 
und mich bekümmern die gefahren nicht 
(I am arm’d). Shakespeare Cdsar 1,3; 
Rudolf. seit wann denn führen 
die bürger waffen? 
GRILLPARZER 7,78 (bruderzwist 3); 
ich pflege keine dergleichen wehr und waffen zu führen. 
WızLanD an Merck 2,104. auch ‘die waffen gebrauchen, handhaben’, 
namentlich in verbindung mit einem adverb: warlich, wenig nutz 
schaffen die zarte, weiche, ungeübte und wollüstige leut im 
krieg: die waffen können sie nicht recht führen noch brauchen, 
die kälte, hitze, hunger und kummer können sie nicht er- 
tragen. AÄLBERTINUS der kriegszleut weckuhr 2,17; sind solche 
(enye) ermel auch gut fechterisch und kriegsmännisch, dasz 
man die wehre und waffen desto hurtiger und geschwinder 
führen kan. J. Sommer elhographia mundi 1 E8’; wann die 
stadt belägert, solle er alsobald befehlen, dasz man die 
kirchen öffne, damit die jenigen, so nicht können noch ge- 
schickt seyn die waffen zu führen, allezeit darinnen sich 
finden mögen. GrusErR kriegspolitica (1699) 214. 
2)) die waffen nehmen, greifen, angreifen, ergreifen, 
schwingen wu. dgl.; die waffen ergreiffen, prender, mover le armi. 
KrÄMeRrR 1203; arma movere. HEDERICH 2566; die walfen nehmen, 
arma sumere. STEINBACH 2, 916; 
dö der suntac dö quam, 
je der man sin wäpen nam. 
dä mite träten sie an den hagen, 
sie wurden risch dar abe geslagen. 
livländ, reimchronik 6202 Meyer; 
so bald der tag anbricht, so... nemet ewer woffen, und 
fallet alle sampt hinaus mit einem hauffen, Judith 14, 2; macht 
sich Ptolemeus auf mit seinen knechten, und namen ire 
waffen, und fielen ein zu Simon ob dem mahl, und schlugen 
in ...tod. 1 Mucc. 16, 16; deszwegen Galaor ... erwachet, ge- 
schwind seine waallen nam. Amadis 367 Keller; 
drum muthig — Satan nimmt die waffen — 
auf gürte dich zu lauf und stand! 
ARNDT yed, (1860) 368; 
zeh weg von meinem fenster, geh weg von meiner thür! 
jonst greif ich meine waflen und schlage nach dir, 
Erk-Böume liederhort 2,484: 
wol helden: spart die worte. 
und greifft die wallen an. wir stehn auf diesem orte, 
auf dem man siegen musz. A. GRYPHIUS (1698) 1,65 (Leo); 
nerr, haddere mit meinen haddern, streite wider meine be- 
streiter. ergreiffe den schild und woffen, und mache dich 
auf mir zu helffen. ps. 35, 2; 
nicht ruhig duldet es, dasz eure schwester 
des frechen diebes beute sey. — ergreift 
die waffen! rüstet schiffe aus! 
SCHILLER 14,75 (hraut v. Mess. 2,6); 
‚en‘ izt nahmen das mahl, die hauptumlokten Achaier, 
rasch in den zelten umher, und hülleten straks das geschmeid’ 
um. 
auch die Troer dagegen in Ilios faszten die waffen. 
Voss Ilias 8,55: 
die trommel ward gerührt tang tang, 
und jeder, der sie hörte, sprang 
empor und schwang die wallen. RöckErTt werke 6, 134; 
sämtliche knittelträger ... stürzten schreiend und tobend 
und ihre waffen schwingend nuch vorwärts. IMMERMANN 
Münchh.? 3,36; in jedem dorfe sollte der pfarrer den land- 
sturm aufbieten, wer nur irgend die waffen schwingen konnte, 
muszte mit heran. TREITSCHKE d. gesch.® 1,388; 
die häupter aneinander drückend, 
stand einer glucke gleich die rotte der rebellen, 
und brütete, die waffen plusternd (uusbreitend), 
gott weisz, welch‘ eine unthat aus, 
H. v. Kıgist 2,489 (Vermannsschl, 5, 9). 
diese wendungen auch übertragen von der aufnahme des kampfes, 
dem beginn der feindseligkeien? 
wer furchte wohl nicht Rom, nach wiederholten siegen? 
wer griff die waffen an, und durfte nicht erliegen? 
J. E. SCHLEGEL 1,378; 
Jasz alle unsere unterthanen eine vollkommene freyheit zu 
dienen und sitzen im parlament haben sollen, ob sie schon 
die waffen genommen, feindseligkeiten würcklich verübet, 
oder nur einige beihülffe darzu geleistet haben. BERNB. CHR. 
JÄGER europ. historicus (1701) 1, 375; dasz man die waffen zuerst 
in die hand nehme, zu einem angriff schreiten solle, das 
war über seine vorstellung. Range 3,30; der könig.. nahm 
die waffen wieder auf hier in der entlegenen ostmark des 
reichs. TREITSCHKE d. gesch.? 1,254. die wullen schwingen 
vom kammyfe selbst: 
WAFFE 12, 268 
und laszt (ihr götter) die freye faust nicht zu erhabnen dingen 
umsonst geschaffen seyn, und malte waffen schwingen. 
J. E. SCHLEGEL 1,355; 
sie selbst dachten schon an ihren rückzug über den Rhein. 
aber Maximilian Emmanuel schlug seine streitkräfte nicht so 
zering an; niemals hat er seine waffen kräftiger geschwungen 
‚.. zunächst ward general Styrum ... überrascht und ge- 
ichlagen. RANKE 11, 150, 
3)) an die angeführten verbindungen können prdpositionelle 
jestimmungen angeknüpfl werden: wider, gegen, für jemand 
die waffen nehmen, tragen, führen, ergreifen wu. s. w., auch 
ildlich vom kampf: ich siche vor uns in früge sin, ob uns 
gebürr fürzenemen die waffen und weere wider Alexandrum, 
oder ob sinen gebotten und gedingen syge nachzekumen. 
WYLE franslat. 147,34 (nr. 7) Keller; 
stürzt, oder unterstützt der Römer iyranney, 
ihr seht, hier ist kein rath. zur ruh sich zu bequemen: 
für, oder wider euch, müszt ihr die waffen nehmen, 
J. E. SCHLEGEL 1,339; 
ich leg’ hieher zu deinen füssen nieder 
die wailen, so ich unbesonnen “ 
ausz frevel wider dich geführt. S. Dacy 530 Osterley; 
glaubt mir, ich führte nicht mit frohem herzen 
die wallen wider euch. 
SCHILLER 13,258 (jungfr. v. Orl, 3,3); 
ehe Sylla seine feindliche waffen wider die Athenienser ge- 
[ühret. ABR. A. S, CLara Judas 2 (1690), 29; 
pfui, über dich, empörer! 
die waffen tragen gegen deinen konig? 
KöRNER 3,35 (Husumunde 2,2)3 
Alfred, der seine erste waffen gegen die feinde seines vater- 
landes trug. HaıLer Alfred 8; ein Deutscher, weicher... 
in der feindlichen kriegsmacht dienste nimmt oder die walen 
zegen das deutsche reich oder dessen bundesgenossen trägt. 
strafyeselzb. f. d. deulsche reich $ 88: das mit den ungläubigen 
errichtete bündnisz wieder aufzuheben, und gegen dieselben 
die wallen zu ergreifen. v. Bünau reichs-historie 4, 16°; 
doch die unsterblichen sind zeugen, 
wie ungern’ ich die wallen gegen meine 
geliebtesten ergriff. SCHILLER 6, 139 (Phönic.); 
die einzelnen reichsstände, falls sie nicht ihre waffen für den 
Kaiser erhoben, konnten sich hiernach gar nicht im kriegs- 
stande mit Frankreich betrachten. v.SvsEL kl. hist, schriften 
3,475. die waffen tragen wird (nach lat. arma inferre) auch 
mit örtlichen bestimmungen verbunden? 
einst ein mächtiges volk, das seine gefürchteten waffen 
bis zum Ganges oft trug. WIELAND 16, 123 (Cyrus 5, 13); 
ar verliesz Engelland, und trug seine wallen in Neustrien, 
las er zu seinem eigenthum machte. HALLER Alfred 20; 
Puditanus ... trug, nachdem er anfänglich eine niederlage 
ırlitten, schlieszlich die römischen waffen tief nach Dalmatien 
nein. MomMsen röm. gesch.! 2, 169; Marcus Minucius Rufus, 
ler die waffen längs der Morawa trug und die Skordisker 
ıuchdrücklich schlug. 2, 171; in dem augenblick, dasz er seine 
vaffen in das französische gebiet trug. RANKkE 11,55; schon 
m november war Alexander so gut wie entschlussen, seine 
waffen nach Deutschland zu tragen. TaEıTSCHKE d. gesch.® 1,400. 
auf, wider, gegen jemanı die waffen richten, kehren, wenden, 
zuch gern übertragen gebraucht? die waffen wider einen wenden, 
voltar le arme contro alcunv. KrÄäMErR 1203; fourner ses armes 
;ontre qu. RONDEAU; 
er werd es (mein feind), wenn er will, und het auf mich die 
walien, 
die ich ihm selber gab, mir schutz und ruh zu schaffen! 
J. E. SCHLEGEL 1,104; 
so weis ich schon, für wen ihr euren degen führt, 
und gegen wessen brust ihr diese waffen lenuket. 1,338; 
la er...das gantze obertheil von Hispanien erobert, von 
dar er wieder gegen Gallien seine wuffen gewendet, v. BOnauU 
'eichs-historie 4, 342°; durch welchen (/rieden) Gustav ... die 
ang gewünschte freyheit erhielt, seine waffen gegen den 
tuiser zu kehren. SCHILLER 8, 148 (dreiszigjähr, krieg); warum 
‚udwig XIV. seine waffen nicht sofort gegen Holland ge- 
ichtet habe, mit dem er so manchen streit auszumachen 
natte, RAankg 11,28; erst der übertritt einer abtheilung von 
W00 mann, die sofort die waffen gegen die früheren kameraden 
yundten, setzte dem kampf ein ziel. Mommsen röm. gesch.! 
2,329. mit rein örtlichen hestimmungen: der jetzige so glück- 
ıiche, unverhoffte succesz des kaysers in Ungarn, damit ihm 
zott gezeiget, wohin er seine waffen wenden sollte. LEIBNITZ 
Jeutsche schriften 1, 199 Guhrauer; nachdem er (der feind) sich 
769 
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