143 WAGENACHSENBLECH — WAGENBEREITER
den speichen des rades abgeschnellt, ein mühlengeklapper ...
affectuirte. Boc. GoLTz ein jugendleben 1, 30.
WAGENACHSENBLECH, n., WAGENACHSENEISEN, n. ein
an die hölzerne achse, um ihre haltbarkeit zu erhöhen, angenageltes
hlech, auch wagenachsenschiene.
WAGENACHSENÖL, n. öl zum schmieren der achsen von
%senbahnwagen,
WAGENACHSENSCHIENE, f., dasselbe wie wagenachsenblech.
WAGENACHSMEILE, f. die von einer eisenbahnwagenachse
zurückgelegte meile als rechnungseinheit im eisenbahnwesen , vgl.
xagenmeile.
WAGENAGEL, m. der durch die wagendeichsel gesteckte bolzen,
um den sich die zum anschirren der pferde dienende wage (oben
sp. 365) dreht! wagenagel, so mitten durch die wage gehet,
clavus, cut jugum bigarum in temone infigitur. Frısen 2, 414.
ADELUNG; wagnagel schweiz. idiot. 4, 691. daneben auch wagen-
nagel Zınke 3077. schirrnagel, auch wagennagel Krünırz 232,435.
in Waldeck BaAuerR-CoLLiTz 111.
WAGENAGELBLECH, n. mit einem haken versehener eisen-
beschlag, an den die wage gehängt wird. HEInzE wb. der artillerie-
wiss. 620.
WAGENANKER, m. eine hemmvorrichtung am wagen: Sosanders
wagenanker, eine leichte und doch zulängliche anstalt beym
fuhrwerk, gegen betrübte ungiücksfälle von flüchtigen pferden.
Lemgo 1749,
WAGENARM, m., dasselbe wie wagearm, wagebalkenarm.
WAGENARMBRUST, f. eine auf zweirädrigem gestell ruhende
wrmbrust, die durch eine wage (oben sp. 365) gespannt wird: grosze
deutsche pfeilschleuder, eine wagenarmbrust, welche zu der
gattung der ballisten gehört. Demmin die kricgswaffen? 859,
Ss. auch wagarmbrust.
WAGENAS, f. wagenschuppen. in Steiermark UNGER-KHULL 614°.
vgl. bair. as raum zum aufschütten der garben in der scheuer.
SCHMELLER? 1, 55.
WAGENAUFZUG, m. eine vorrichtung, eisenbahnwagen in die
zıöhe zu heben. v.HOYER u. KREUTER technol. wb.S 1,826".
WAGENBAND, n. 1) wiegenband, zu wage Il. DiEFENBACH
3. 226°, fascia, waghenbant (aus einem nd. glossar).
2) band am wagen.
WAGENBAU, m. verfertigung von wagen.
WAGENBAUANSTALT, /.
WAGENBAUER, m. der verferliger von vollständigen wagen,
während wagenmacher, wagner gewöhnlich in engerem sinn uls
stellmacher, verfertiger von wagengestellen, genommen wird. CAMpe:
ler wagenbau war in der heroischen zeit eine allgemeine
kunst, nachher wurde er von besonderen wagenbauern geübt.
KRÜNITZ 232, 431.
WAGENBAUM, m. 1) zu wage: dasselbe wie wagebaum, wage-
3alken, scapus sive jugum bilancis. STIELER 114. STEINBACH 1,78.
2) zu wagen:
a) langbaum, der balken, der vorder- und hinterwagen verbindet ;
er ist dem hinterwagen fest eingefügt und wird vorn durch den
wagennayel mit der vorderachse und dem lenkschemel verbunden.
Krönıtrz 232, 438. fleche, brancard. RonDdEAU. ndl. wagenboom.
b) einer der beiden langen büäume (im gegensatz zu den quer-
slücken, dem schemel) am wagen, schlilten einer sägemühle (oben
;p. 358), auf dem dus zu sägende holz der säge zugeführt wird.
MoTHES baulex.? 4, 330.
c) ein südafrtkanischer baum mit festem, zu wayenachsen ge-
»gnetem holze, protea grandiflora. Motkes baulex.3 4, 330.
WAGENBAUSCHLOSSER, m.
WAGENBAUTE, /., nur im plur.: wagenholz ... werthvoll
4u feinen holzarbeiten, wagenbauten. MoTaEs baulex.3 2, 31.
WAGENBAUWERKSTATT, /.
WAGENBEDIENTE, m. bei der stadiwuge angestellter schreiber.
‚ACOBSSON 8, 114.
WAGENBEFLÜGELND, adj. dem wagen schnelligkeit verleihend:
sprachs, und trieb das gespann, und geiszelte über die schultern,
(autes rufs anmahnend die ordnungen. alle zugleich nun
lenkten sie, wild aufschreiend, die wagenbeflügelnden rosse
(govodouauras inmmovs). Voss Ilins 15, 354,
WAGENBEHÄLTNIS, n. wagenschuppen: zulezt muszten noch
die schirme vor die fugen der fenster und thüren gestellt und
die leeren koffer und lederfächer in das wagenbehältnisz ge-
bracht werden. STIFTER siudien (1850) 5, 268 (waldsleig).
WAGENBEREITER, m. der aufseher über die wagen; bereiter
war ursprünglich einer der zu pferde etwas besichtigt, vgl. theil
L, 1500: soll auch ein heimburger und niemants anders pfend
WAGENBERÜHMT — WAGENBRÜCKE 1444
zeben, uszgenomen das ires gnedigsten churfurstens und herrn
wagenberider, was dienst und andere anligende notturft be-
'angt, gleichfalsz macht hab, zu pfenden alsz hoch alsz uf
lrei albus. weisth. der Rhrinprovinz 1,1,171,16 (amt Koblenz 1556)
Lörsch; were auch sach, das der inwoner einer oder mehr zu
lem weidwerk von dem weidmann oder jegermeister und sunst
vom wagenberieder ersucht wurde, sullen er oder dieselben
7olgen. 172,9.
WÄAGENBERÜHMT, adj. durch welitkämpfe zu wagen berühmt?
(da) sprudelte Phöbos quell, da schattete süsz Aphrodite’s
garten, Kyrene, dein haupb fruchtbar und wagenberühmt,
Zeus wettkämpfe, sie riefen herbei wie entlegene länder!
A, W, v. SCHLEGEL 2, 7.
WAGENBESCHLAG, m. der beschlag aller theile eines wagens.
JACOBSSON 2, 526.
WAÄAGENBESITZER, m.: endlich wurde der ganze erlös (der
jeute) vertheilt auf pferde und mann, so dasz der fuszknecht
an theil, der reisige zwei, jeder wagenbesitzer so viel theile
’ekam, als sein wagen pferde hatte. FrEyrTAG 18,292 (bilder 2, 1,8).
WAGENBESTÄTTER, m. der für die beförderung der frachten
orge trägt: wagenmeister, wagenbestätter, the waggoner; the
'onveyancer of merchandise over land; the director of waggoner
ınd bail for them. LuDwiG 2365; mein diener Herman von Cöller
lesz wagenbestätersz sohn. briefe des Hamburg. bürgerm. J. Schulte
an seinen sohn 142 (1683).
WAGENBETRAUT, adj. suöstantiviert bei BÜRGER für wagen-
lenker, rosselenker, inndrta:
mangelt dir nun noch gold, das einer der wagenbetrauten
lNions für den sohn zur lösespende dir bringe?
197° (Hlias 2,229);
Phyleus, der wagenbeitraute, sein vater, Kronides liebling,
war nach Dulichion einst, dem vater zürnend, gezogen.
202” (2, 628).
WAGENBETT, n. als beit dienender wagen: sie .. beschlossen,
zn kleines mädchen anzusprechen, welches dort in einem
kinderwäglein sasz. das kind schien ... krankheitshalher in
dem wagenbette zu sitzen. RosEcGER schelm a. d. Alpen 2, 65.
WAGENBLACHE, f. leinwand, die über die reifen eines Wagens
ur bedeckung gespannt wird; blache ist obd. form neben hlahe
heil 2, 61), plahe (7, 1882), blaue (2, 53), plauhe (7, 1930) und
jetzt am häufigsten) plane: der bote blickte halb unwillig, halb
ıeugierig aus der wagenblache hervor ins freie, MEYER-MERMAN
Murcili 137.
WAGENBLUME, f. österreichischer name des groszen masz-
iebchens, der yänseblume, chrysanthemum leucanthemum L., weyen
ler ähnlichkeit mit einem wagenrad (sie heiszt auch radblume).
HOFER 6, 265. LORITZA 140. PrRıTZEL-JESSEN 95.
WAGENBOCK, m. der über die vorderräder eines wugens ge-
völbte sitz für den lenker: die schöne gegend und das auf-
zeklärte wetter lockten mich auf mein reise-belvedere, den
ıohen wagenbock. v. PücKkLER vorletzter wellyang 1,21.
WAGENBORDE, WAGENBORTE, f. bei der polsterung der
wagensitze verwendete, häufig genoppte borte. KarmanscH-HEEREn?
L, 733.
WAGENBRACKE, f. 1) die anspannwage, 2) das ortscheit.
TacoBsson 1,273” führt bracke als bei der preuszischen artillerie,
in Berlin und in der Uckermark, für beides üblich an.
WAGENBREITE, f. der raum, den ein wagen nach der breite
hin. einnimmt: dasz die strasze, wenn man die erhöhungen
für die fuszgänger alhrechnet, an den meisten orten wenig
iber drey wagenbreiten hat. GöTHE 29, 245 (ial. reise 3).
WAGENBREMSE, f.
WAGENBRETT, n. das den boden eines lJastwagens bildende
reit, auch bodenbrett genannt. JACcoBSSON 1,249. DIEFENRACH
gl. 103° carrum, waghenbret.
WAGENBRILLE, f. metaliner beschlag der deichselstangenspitze.
in Steiermark UnNGER-KauLL 614°,
WAGENBRUCH, a. bruch eines wagentheils, besonders einer
ıchse oder eines rades: es vergingen stunden, und mein nachtrab
iehlte immer noch; so dasz ich glaubte, es sey irgend ein
wagenbruch oder gar noch was schlimmeres eingetreten. ARNDT
erinnerungen® 137.
WAGENBRÜCKE, f. 1) eine brücke, deren pfeiler durch wagen
jrbillet werden , wie sie geschlagen wird, wo es auf schnelligkeit
ınkommt, besonders im kriege. HEInzeE wb. der arlilleriewiss. 621,
MoTHES bauler.? 4, 330.
2) die wage, das um den wagenagel drehbare holz, an das die
schwengel oder ortscheite gehängt werden: die wagenbrücke oder
wacht (oben sp. 172). KRÜniıtz 232. 451,