Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

1143 WALDHAFT — WALDHÄHNLEIN 
jagdhunde des forstherrn, darum auch hundshafer (vgl. 
hundshaber %heil 4, 2, 1986). KRÜNITZ 14, 613: hec inquam 
bona vendidi ... cum precaria, denariis monetarum, cum 
avena dicta wolthavere et cum omnibus et singulis red- 
ditibus. Meklenbd. urkundenbuch 8, 517 (nr. 5596, v. j. 1885); 
welcher arm mann will buwen ein hus inn der dörfflin 
einem ... 80 soll er denn jährlich geben einem herren, 
der Dornstetten inn- hät, zwei viertel habern, das haist 
waldthabern, und darumb haut er recht zu nüeszen 
wun, weiden, holtz, veldt und waszer. weisth. 1, 383 
Schwarzwald); were seinen waldhabern nit gebe uf den 
dag, als in dan der furster stellet oder soe man die 
andern zinse gebe, der hette sein recht des waldes ver- 
loren. 5, 546 (Pfalz); järs zway mal in das waldgericht 
zü gönd ... und ouch zway fiertail waldhabern zü geben 
zeitschr. f. d. gesch. d. Oberrheins 17, 91 (Engelthal 1483). 
namentlich war die abgabe in Rügen üblich für mastung 
und holznutzung in der Stubbenitzer waldung. DÄHNERT 556: 
de ut den Stübnitzen holten driven vor den woldhafern 
de schwine frei dar in de mast. das Rügische landrecht des 
Matthaeus Normann 82 (73, 1) Frommhold; s. £. g. hatt sich 
über die vom adel auf Jasmunde under der Stubbenitze, 
so sich in der Stubbenitze nicht alleine fur sich holtz 
holen zu lassen, sonder auch andern umb walthabern 
holtz zu holen, zu gestatten, mehr gerechtigheit an- 
massen, als s. f. g. inen gestendig sein konten und wolten, 
... Solliches durch erkenntnus zu entscheiden, furneme 
landt-räte und stende ... verordnet. SASTROW 38, 134. 
WALDHAFT, adj.: waldicht et waldhaft, sylvestris, 
sylvosus, nemorensis. STIELER 2418. 
WALDHAFTDOLDE, f. die waldborstdolde, schaf kerbel, 
’ordylium anthriscus L. HoLL pflanzenn. 50°, 
WALDHÄHER, m. 1) der holzhäher, eichelhäher, corvus 
glandarius IL. NEMNICH 2,1243. ADELUNG. NAUMANN vögel 
Deutschlands 2, 122. BREHM Ihierleben? 5, 455. 
2) der grosze würger, neuntöter, lanius excubitor L., auch 
waldherr, waldather. NEMNICH 3, 323. NAUMANN 2,7. 
WALDHAHN, m. im walde lebender hahn (auch auf andere 
gröszere vögel übertragen). vgl. waldhuhn. 
1) gallus silvester haizt ain walthan und haizt auch 
sin vasant, als Plinius spricht. K.v. MEGENBERG 198, 3: 
ler fasan ist ein waldhan, gar ein schöner vogel, mit 
zleyssenden fäderen als das fheür. HEUSZLIN vogelb. 518, 
2) der auerhahn, tetrao urogallus IL. NEMNICH 4, 1446 
BECHSTEIN ornithol. taschenb. 237. NAUMANN vögel Deutsch 
lands 6,277. UNGER-KHAULL 615% schweiz. id. 2, 1310. 
8) der schwarze waldhahn ist der birkhahn, tetrao 
letrix I. BECHSTEIN 238. NAUMANN 6, 324. 
4) (der wiedehopf) hat oben auf dem kopf eine kuppe, 
Jlaher einige ihn einen waldhahn nennen. J. G. HOFFMANN 
kurze fragen von den natürlichen dingen (1775) 186. vgl. wald- 
hähnlein 1. 
5) der schwarzspecht, picus martius L. BREHM thierleben? 
5, 460: die bauern ... nennen ihn (den schwarzspecht) 
bald tannenhuhn, waldhahn, holzgüggel, bald tannen- 
roller, bergspecht, waldgüggel. TSCcHUDI thierleben der 
alpenwelt 75. schweiz. id. 2, 195. auch der blauspecht, sitta 
caesia I. UNGER-KHULL 615%, 
6) der grosze würger, lanius excubitor L. KRÜNITZ 233,179, 
WALDHÄHNCHEN, mn. benennung von anemonenarten, 
”»gl. auch waldhähnlein, 
1) anemone nemorosa L. PRITZEL-JESSEN 29%* aus Olden- 
burg; das weisze wäldhähnchen. NEMNICH 1, 297. MAT: 
TUSCHKA flora Silesiaca 1,505. 
2) anemone ranunculoides L., das gelbe waldhähnchen. 
HOLL pflanzenn, 15°, 
WALDHAHNENFUSZ, m. benennung von ranunkel- und 
InemoONENATTEN, 
1, a) süszer (d. h. nicht giftiger) waldhahnenfusz heiszt 
bei TABERNAEMONTANUS (1664) 119 und MATTUSCHKA fora 
Silesiaca 1, 518 ranunculus auricomus L. 
b) der giftige hahnenfusz, ranunculus sceleratus L. CAMPE. 
2) der weisze waldhahnenfusz ist anemone nemorosa L., 
%uch waldhähnchen. NEMNICH 1,297. HOLL nflanzenn. 15°, 
MATTUSCHKA 1, 505. 
WALDHÄHNLEIN, n. 1) diminutiv zu waldhahn (s. d. 4): 
wiedhopff, kohthahn, dreckhahn, waldhähnlein, la hupe, 
le coq sawvage, cochet. RÄDLEIN 1060%°. daran scheint an. 
WALDHALLE — WALDHÄNSEL 1144 
relehnt ein seltsames waldhähnel dei ÄAVENTIN, das er als 
kriegsleute’ kennt und (mit etymologischer ausdeutung) für 
Wahlen (Galli) öraucht; es gehört eigentlich zu walten, vgl. 
zewalthahn ‘gewaltthätiger” schweiz. id. 2, 1310: so hat bei 
ıns über obgenante land geherscht künig Walther ... 
‚waiundsechzig jar; wirt kurz Walh genent. sein kriegs- 
70olk und hofgesind hat man die waltknecht und wald- 
ıänl (wie man dan noch die kriegsleut in Baiern nent 
ınd noch ein sprichwort ist) kurz Walhen genent. 4, 232, 28 
vexer; das lang vor Christi gepurt von dem wasserflusz 
N pis in das welsche land hinein an die wasser Sau 
ınd Donau von dan pis an das mer gewont haben die 
3aiern, so in der g’main ‘Galli, Gallograeci” genant werden, 
las ist ‘die Walhen, walthänl und milchweissen knecht 
an Kriechenlant’. 4, 330, 7; es (Italien) gieng und raicht 
aber ditzmal nit weiter gegen uns her dan pisz an Ari- 
nino, Boloni und Genua; alles was von disen gränitzen 
jegen uns werts heraus ligt, hiessen si ‘Gallia cisalpina’, 
las ist ‘die Teutschen und waldhändl herehem des pirgs’. 
Lt, 401, 29, 
2) name von ranunkel- und anemonenarten, vgl. wald- 
ıähnchen und waldhahnenfusz. 
a) der goldgelbe hahnenfusz, butterblume, ranunculus 
zuricomus I. NEMNICH 5, 622; der scharfe hahnenfusz, 
ranımculus acris IL. HoLL pflanzenn. 146°, 
b) anemone nemorosa und ranunculoides L.: weisz, geel 
valdhenle, L. FucHS (1543) 57°; weisz, geel waldhänlein. 
TABERNAEMONTANUS (1664) 115 (der auch noch ein liecht- 
voth und ein purpurbraun waldhänlein anführt); weisz, 
zelb waldhändlin. LONICERUS (1679) 369; gelbe waldhähn- 
‚ein. MATTUSCHKA flora Silesiaca 1,506. ohne zusatz be- 
leutet waldhähnlein anemone nemorosa bei HoLL pflanzenn, 
15°; waldheelin in Ostpreuszen FRISCHBIER 2, 453, PRITZEL- 
TESSEN 29%, 
3) nach CAMPE auch benennung der bergflockenblume, 
’entaurea montana L. vgl. waldhühnchen. 
WALDHALLE, f.: in den feierlichen waldhallen, durch- 
ichauert vom morgenhauch. ALEXIS hosen® 116. 
WALDHAMMER, m. mit dem zeichen (wappen, buch- 
staben) des waldherrn versehener hammer, der in die abzıu- 
jebenden gefällten baumstüämme eingeschlagen wird, auch 
valdaxt, waldeisen, waldstempel. ZInKE ökon. lex.? 3087. 
3EHLEN lex. der forst- u. jagdkunde 6, 251. ADELUNG: diese 
verurteilung stützt sich ausschlieszlich auf die feststellung, 
angeklagter habe mit einem ihm gehörigen, für seinen 
)rdnungsmäszigen gebrauch bestimmten waldhammer auf 
:inen ihm nicht gehörigen haufen holz das seinen namen 
narkierende zeichen ‘A. S. 33.’ eingeschlagen. entschei- 
tungen des reichsgerichts in strafsachen 25, 244. 
von J. PAUL (der aber an bezeichnung der erst Zu 
’chlagenden bäume denkt) bildlich gebraucht: endlich hatten 
yeder anstrengung, noch leidenschaften, ihren wald- 
hammer in dieses schöne gewächs (den jüngling) ge- 
schlagen und ihm war noch kein todesurtheil, das seinen 
'all bezeichnet, in seine rinde eingeschnitten. unsichtb. 
‘oge 1,50; in kollegien und an höfen bleibt ohne verbin- 
lung keiner aufrecht. ‚.. am sohne war nichts zu fällen, 
sondern am vater, für den man den wald- und opfer- 
ı1ammer wahrscheinlich so lang aufgehoben schweben 
ässet, bis er mit seinem kopfe darunter steht, der ohne 
zeine zurückkunft nicht zu haben ist. Hesperus 3, 125. 
WALDHANDEL, m. 1) verkauf von waldholz. STAHL 
‘orst-, fisch- u. jagdlex. 4, 1047: ein förster ... ist derjenige, 
welcher .,. zum haushalten über cin gewisses revier oder 
sinen forst, zur aufnahme des holzes und besorgung des 
Faldhandels, gesetzt ist. KRÜNITZ 14, 535. 
2) der plur. waldhändel, causae forestales, sylvaticae. 
STIELER 754, 
WALDHANG, m. : 
am waldhang überm wiesengrunde 
wie ruht sich’s gut zur mittagstunde. 
GEIBEL 4, 27 (spätherbstbl.). 
lafür auch waldhänge, f.: auf dem Luri, einer waldhänge 
zwischen Wiesenacker und Deusmauer. SCHÖNWERTII 
zug der Oberpfalz 2,358. 
WALDHÄNSEL, m. im bairischen ‘ein mann, der sich 
larauf verlegte in wäldern und gebirgen wurzeln und kräuter 
at sammeln, und sie als arzneimittel an den mann zu 
11 
brın 
yella 
kl. 
A 
müt 
echt 
gerv 
luft 
W 
harz 
W 
ward 
Tscı 
sein! 
setz‘ 
den 
der 
hase 
2) 
stäm 
poly. 
FÜCHe 
W 
bona 
W 
W 
grün 
von 
W 
der ı 
STEI 
W 
eines 
VWes 
lex. 
gegeb 
W 
auf 
gezin 
baun 
WW 
38 SO 
nolez 
Baad 
SWer! 
hawcı 
3ECZ€ 
zu € 
meist 
seine 
lin 1 
mm 
Wi 
sehen 
367 (f 
w- 
8. Wa 
WW! 
dasz 
und 
MAND 
viele 
zeset; 
Nisser 
in de‘ 
aM)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.