Full text: W - Wegzwitschern (13. Band)

1412 
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UNGEN : 
‚65, 19: 
1413 
WALZEN 
nanic man get uf &ren valze 
ıoh en bor, als ob er waltze, 
lem rehte re doch nie wart bekant. 
HuGoOo v. TRIMBERG renner 930, 
walzen lassen: 
ewre reden lasst ir walzen, 
so ir zusamen. kumpt, 
das sich oft ainer ruempt, _ 
las im nit halb geschehen ist, 
GRAF GOTTFRIED WERNER VON ZIMMERN 
in der Zimmerischen chron.2 4, 225, 1. 
“) von einer last: und brachte seine entfernung der 
Danede eine neue sorge, als auf die nun alle last walzete, 
sich gegen ihrem vatter ,.. in gute verfassung zu stellen. 
ANTON ULRICH V. BRAUNSCHWEIG Aramena 4, 115. 
&) übertragen ist dann walzen (vgl. oben y vom glück) 
‘veränderlich, unbeständig sein’. zunächst in bdildlichen 
wendungen: es ist lust, glust, eer uff den dingen stilston, 
die nit mögen bleiben, es waltzet als under den füssen. 
KEISERSBERG brös. 1, 59*; was ist es nün wunder, dasz 
ietzt ausz der wüsten wildtnus Germanie ein paradeisz 
ist worden, und sich das plätlein umbkert hat. es müsz 
doch alles in seinem centro umbgehn, und auff einer 
kugel waltzen, was gewesen ist, das nimmer sei, und 
wider werd. S. FRANCK teutscher nat, chron. (1539) 4%. ferner : 
wile unde stunde 
walzent allumbe, . 
1 megen uns lihte entrinnen ; 
woltest dü diner söle gewinnen 
ain Ewige baimuot, ... 
gewunnest dir ain gruntfeste, 
kaiserehronik 3642 Schröder ; 
nu han ich iu gemachen kunt 
lie zit die jungsten stunt, 
wie der welte froude welzit 
und wie si wirt versmelzit 
von des fiures starken brunst. 
HuGoO v. LANGENSTEIN Martina 211, 65; 
laster und &re, verlust, gewin 
waltzent in diser werlde unstete. 
HUGO v. TRIMBERG renner 3763; 
die neun geschmeck auch teglich umb walczen 
im eling stand, pey arm und reichen. . 
H. SACHS fab. u. schw. 1,55, 6 Götze; 
Aas schwert (des engels im paradies) was feürin und 
waltzend oder kerlich ... auch ist si (die hoffart) walzend 
und kerlich, wann si pfligt sich in mancherley weis zü- 
verandern, züverkern. KEISERSBERG siben schwerter aa 4°; 
hencken wir uns an disz elend, walzend, hinfellig, crea- 
turisch wesen und leben und bestehn als butter an der 
sonnen. S. FRANGK sprichw. 1, 95%, 
n) walzen mit einer richtungsbestimmung in übertragenem 
gebrauch kann ‘sich wohin wenden, wozu gelangen’ sein: 
gert ir miner minne, . 
wie habt ir minne an mich erholt? ... 
lät walzen iwer kranken gir 
if ander minne dan ze mir. 
W. v. ESCHENBACH Parz, 510, 7; 
so waltzen doch ihre begierden in eytel blüt, mord und 
krige, S, FRANCK kriegsbüchlin des friedes 47°; 
do bereite ouch sich her Gäwän 
als ein kampfbazre man 
hin für den künec von Ascalün .., 
gein sorgen wielzen siniu dinc, 
W. v. ESCHENBACH Parz. 335, 30; 
ein wile sprach sie ja, ein wile nein, 
‚sie was herte als ein stein. 
lo ir gemute an also manic ende wieltz, 
und ir daz herze smielz 
als das wachs, gegen dem fiwer ... 
Koloeczaer codex. 223; 
ob wir nun auch müssen solch ärgernisz sehen, wie sollen 
wir ihme thun? gott wil die lcute vexiren. wirds nun 
auf mich waltzen, so will ich inen die nehrlichste wort 
geben. LUTHER &schr. 330”. 
daraus erklärt sich wol walzend ‘sich verbreitend’, das 
2och in neueren quellen erscheint: 
sein (Aleranders) walzender triumf zermalmte tausend städte 
zertrat die halhe welt. WIELAND 9, 5 (Musarion 1); 
cin walzendes getöse ‘welches sich umher verbreitet‘. CAMPE. 
"gl. wälzen 2,c am ende. 
5 walzen kann auch “rerlaufen, vor sich gehen’ sein. 
ein rat huldet geleich bebstlichen gewalt und kurfürst 
licher wal und hat in seinem fürnemen einen guten grund: 
es waltz die sach wohin sie wöll, so weisz ein rat sein 
ere bewaren ... es neme ein ende wie es wöll, so haben 
WALZEN 1414 
lie ratgeben von Nurenberg ein groszen namen. MEISTER: 
LINS Nürnberger chron., d. städtechron. 3, 139, 4 (1488); 
ez muoz nu walzen als ez mac: 
etswenne ouch höhes muotes tac 
mit freuden künfte sit erschein. 
W., v. ESCHENBACH Wüillehalm 12, 1; 
wer ein lant mit richeit wol berihte 
und het ez wol erbowen, ez wer niht gut ob ers ach ver- 
NIC % 
waz danne ez muz nu waltzen mit freuden so mit trouren, 
den heilen disen haltzen ... jüng. Titurel 3685 Hahn. 
ı) auf walzen in der bedeutung ‘veränderlich sein” geht 
las part. walzend zurück, das in bestimmten verbindungen 
n der rechtssprache anwendung fand und z. th. noch jetzt 
lich ist, 
1)) walzende güter, walzende grundstücke, walzende 
stücke, die an die erben ohne unterschied gleich getheilt 
vurden und nach belieben veräuszert werden konnten, im 
jegensatz zum geschlossenen besitz: walzende oder theil- 
bare güter. M. ZEILLER episteln 4, 398. ZINKE Öökon. lex. 
1753) 2903; walzende stücke, alias teilbare güter vocantur 
praedia allodialia, quod dividi et alienari queant. STIELER 
2421; waltzende stücke, bona allodialia, quae ad quosque 
heredes devolvuntur. HAYME Jurist. lex. 1293. ADELUNG; 
walzende grundstücke. SCHMELLER? 2, 911. F, B. WEBER 
kon. lex. (1838) 633®*; walzendes grundstück, wandeläcker. 
BRUNS volkswörter der provinz Sachsen 26; dasz fürohin 
3zinem unterthane und lehen-manne, welcher gemeine 
zins-lehen oder auch erb-zins-lehen und güter, und 
walzende stücke besitzen, nicht höher, dann auf das 
irittel des werth ... ein consens .,. ertheilet ... werden 
solle. corpus const. Brandenb.-Culmbac. 2,1, 244; immer 
ı1eue linien entstehen und verschwinden wieder, die thü- 
ingischen lande sind in ewiger bewegung wie die walzen- 
len grundstücke einer dorfflur; in anderthalb jahrhun- 
lerten wechselt die herrschaft Römhild fünfmal ihren 
ıerrn, mit jeder neuen theilung verwirren und verfitzen 
sich die grenzen. TREITSCHKE d. gesch.? 2, 396; man findet 
ıuch einige landstriche, z. b. das Gartethal, theile des 
ımtes Eimbeck, ... in welchen sich grosze höfe nach 
;sächsischer sitte mit festem kern erhalten haben; walzend 
war nur ein theil des grundbesitzes. SCHLITTE die Zu- 
:ammenlegung der grundstücke 2,537. ähnliche walzende 
'eldlehne ‘güter, deren besitzer dem herrn einen Jjärlichen 
vinsz entrichten, fronen leisten, bei kauf: und veränderungs- 
ällen den ehrschatz bezalen und die öffentlichen abgaben 
ntrichlten’. ESTOR teutsche rechtsgelahrtheit 1, 801. . 
2)) walzende frohnen ‘die als realdienste den gegensatz 
ler persönlichen bilden, indem sie auf dem gute selbst 
haften, nicht persönlich sind’. F. B. WEBER ökon. lex. suppl. 
1844) 81®* (aus Hessen und Baden). 
8)) walzendes geschosz, abgabe, die nicht dauernd an 
nem besitz haftet, sondern mit dem besitzer wechselt: 
ıachdem die heuser oder güter zu Roszwein nicht stehend, 
)esondern waltzend geschosz haben. KNAUTH Altzellische 
;hronik 8, 297. 
4)) walzende gerichte ‘zum unterschiede von den erb- 
zerichten diejenigen dorfgerichte, wo das richter- und 
ichöppenamt der reihe nach wechselt’. KRÜNITZ 233, 293. 
\DELUNG. 
5)) walzende schöffen, d.%. wechselnde, im gegensatz zu 
len lebenslänglichen: es sitzen zwölf schöpfen an diesem 
‚ericht, die geben: Helmitzheim 2, so gemeiniglich bei 
iem examen sein und mücessen ir lebtag an der zent sitzen. 
Aarck-Einersheim 2 ... disz seind walzende schöpfen, so 
ılle peinliche gerichtstäge an der zent mit iren schul- 
heisen erscheinen müessen. KNAPP die zenten des hoch 
stiftes Würzburg 1,1, 548 (1576). 
x) die bedeutung ‘“walzer tanzen’ erklärt sich von der 
Irehenden bewegung der füsze aus, die beim tanz auf dem 
oden schleifen (vgl. oben ax walzen vom gang). das wort 
n diesem sinn ist von Oberdeutschland ausgegangen, Läszt 
ich aber auch hier vor der mitte des 18. jahrh. nicht nach- 
veisen; in der älteren sprache steht ihm schleifen (fh. 9, 592) 
um nächsten; walzen und schleifen bilden den gegensatz 
u hüpfen, hopsen. beides sind in Deutschland einheimische 
änze, darum auch deutsch tanzen. SCHMELLER?* 2, 911 
Führt eine verordnung vom 15, okt. 1760 an, nach der 
walzende und schutzende tänze auf dem lande verboten 
RAO*
	        
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