270 Mailand oder Milano. Mainz.
jede Specialschuld, 5 pCtige Rentenscheine auf den Namen
lautend, wovon 1830 gegen circa 7 Miill. Lire 4 pCt. auf den
Inhaber ausgestellt, convertirt wurden. Die Papiere lauten
auf die Rente oder den jährlichen Zins, so daß eine Urkunde
von 500 fl. ein Kapital von 10,000 fl. repräsentirt.
Die österreichischen Fonds, die hier circuliren, werden wie
in Wien notirt und fur jeden fl. 3 Lire austr. gerechnet.
Oeffentliche Handels⸗-Anstalten.
Die Camera di Mercanti, eine Handelskammer mit einem
Handelsgericht verbunden.
Der Monte di Milano, oder das mailänder Leihaus, welches
Vorschüsse auf Staatspapiere und andere Effecten giebt und
die Geldgeschäfte der Regierung besorgt.
Der NMonte delle sete. Eine bedeutende Anstalt, im
Jahre 1837, von einer Actien-Gesellschaft gegründet, deren
Zweck es ist, den Seidenbau und Seidenhandel zu befördern.
Der Fond der Gesellschaft besteht in 12 Mill. Liré, die Actien
in Apoints zu 500, 5000 und 10000 Lire.
Mainz,
die Hauptstadt der Großherzoglich-Hessischen Rheinprovinz und
deutsche Bundes festung, liegt am linken Rheinufer am Abhange
eines Hügels, jedoch längs dem Rhein, über den eine 2100
Fuß lange Schiffbrücke nach dem Sladtchen Kassel führt, wel—
ches jetzt als Festung mit Mainz verbunden ist. Der Ort zählt
etwa 27000 Einwohner, treibt starken Wein- und Speditsons⸗
handel nach den Niederlanden und dem nördlichen Deutschland,
hat Fabriken in Tabak, Seife, Leder, Weinessig u. f. w.
Maaße, Gewichte, Münzen
wie Darmstadt.
Alte Maaße und Gewichte.
Der Fuß — 129,13 pariser Linien.
Der Kameralschuh — 127,36 pariser Linien.
Die Elle — 244,17 pariser Linien.
Die Ruthe — 4,6 Metre.
Der Getreidemalter hat 4 Viernsel, 16 Kümpfe, 64 Ge⸗
scheid, oder 5598 pariser Kubikzoll.
Vom Getränkmaaß hat die Ohm Wein 20 Viertel, 80
kleine Maaß à 4 Schoppen; die kleine Maaß für Wein, Braͤnnt⸗
wein u. s. w. hält 835,433, und die große Maaß fur Bier und
e pariser Kubikzoll; die Ohm Wein also 6834 variser
ubikzoll.