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Schwedische Obligationen.
Der schwedische Staat hat keine anderen Schulden, als die
innere Zettelschuld. Die auf einigen Börsen circulirenden Obli—
gationen der schwedischen Hypotheken-Cassa-Anleihen, J. und
3. Serie, sind Schuldverschreibungen eines Vereins von Berg—⸗
werks-Besitzern, über 25 Mill. Mk. Bceo., die derselbe in Ko—
penhagen mit Genehmigung, aber nicht unter Garantie des
Staates, aufgenommen hat. Die Obligationen, auf Mk. Bco.
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am 1. Januar, 1. April, J. Juli u. J. October, der 2. Serie am
15. Februar, 15. Mai, 15. August u. 15. November) zahlbar sind.
Der Cours dieser Papiere hat sich seit langer Zeit auf 96
à 97 pCt. gehalten.
Banken.
Die schwedische Reichsbank, im Jahre 1668 errichtet, ist
Leih-, Giro-, Zettel- und Depositenbank. Als letztere nahm
sie früherhin alle einheimischen Münzen an und stellte darüber
die sogenannten Transportzettel aus. Diese Scheine, auf 600
Mill. Thaler angewachsen, wurden 1776, um das damals in
Verfall gerathene schwedische Geldwesen zu reguliren, zum
größten Theile gegen neue Bankzettel (Banco-Sedlar), auf Tha—
ser Species ausgestellt, umgetauscht, deren Bestimmung war,
gleich dem baaren Gelde zu circuliren und auf Verlangen ge—
gen Silber eingelöst zu werden. Allein die Seltenheit des
baaren Geldes und die zu große Zahl der ausgegebenen No—
ten machten die Realisirung derselben unmöglich, und ihr Cours
sank bis auf den dritten Theil ihres Nennwerthes. Die ge—
zenwärtige Regierung, im Verein mit den Ständen des Rei—
ches, ist fortwährend eifrig bemüht das Papiergeld zu vermin—
dern und die Silberwährung allein einzufüuhren. In Folge
dessen haben 1835 die Baarzahlungen der Bank, und zwar
zu dem bereits früher festgesetzten Course von 128 Schilling
Banco für 1 Thaler Species in Silber, wieder begonnen.
Nach der im Juli 1841 von der Bank veröffentlichten
halbjährigen Uebersicht ihrer Lage, besaß dieselbe nicht allein
hinreichende Deckung für alle Schulden und Verpflichtungen
⸗on beinahe 33 Mill. Thaler Banco, sondern einen reinen
Ueberschuß von 5 Mill. Thalern, das Grundeigenthum der Bank
nicht mitgerechnet.
Die schwedischen Provinzial- und Privatbanken geben eben—
falls Noten, jedoch unter gewissen Beschränkungen, ans.
SDier befindet sich das sogenannte Eisen-Comptoir, ferner
eine Discontokasse, ein Lombard und einige Seeassecuranzen.