desselben dienen kann. Namentlich hat man hierbei auf die
Länge des einfachen Secunden-Pendels Bedacht genommen, und
diese mit Berücksichtigung der Umstände, die darauf von Ein-
Auf sind, ermittelt, und in demjenigen Maafse ausgedrückt,
welches man dauernd sichern wollte. Wenn alsdann die Länge
des Secunden-Pendels aufs Neue gemessen wird, so ergiebt
eine einfache Proportion wieder die gesuchte frühere Maa(s-Ein-
heit. Es fragt sich aber, ob die Genauigkeit, deren diese Ope-
ration an sich fähig ist, derjenigen Schärfe nicht nachsteht, welche
das Urmaafs hat, und mit welcher es mit den Copien verglichen
werden kann. Ist dieses nicht der Fall, so kann solche Ablei-
tung des Urmaafses aus der Pendel-Länge auch nicht zur voll-
ständigen Lösung der Aufgabe führen, und es ist nicht möglich,
die Länge des alten Maalses in hinreichender Schärfe auf die-
sem Wege wieder zu finden.
Eine einfache Betrachtung zeigt, dafs die Messung des
Secunden-Pendels weniger genau ist, als die Vergleichung
des Urmaafses mit einer Copie. Im letzten Falle braucht man
nämlich nur eine sehr einfache und möglichst bequem vorbereitete
Längen- Messung zwischen scharf bezeichneten Punkten auszu-
führen, wobei also der Beobachtungsfehler sehr geringe bleibt.
Geht man dagegen auf das Pendel zurück, so sind sehr ver-
schiedenartige und zum Theil sehr schwierige Messungen und
sonstige Untersuchungen anzustellen, deren jede mit ihren un-
vermeidlichen Fehler behaftet ist. Der wahrscheinliche Fehler
der ganzen Operation stellt sich daher viel gröfser heraus. Dals
das Pendel, auf welches man zurückgeht, nicht nur in einer be-
stimmten geographischen Breite und Erhebung über dem Mee-
resspiegel, sondern wegen der Ungleichmäfsigkeit des Erdkörpers
sogar an einer bestimmt bezeichneten Stelle schwingen mus,
bedarf kaum der Erwähnung. Es ist freilich nicht schwer, dem
Pendel eine solche Länge zu geben, dafs es annähernd mittlere
Secunden schwingt, und die Correctionen seiner Länge in Be-
treff der noch bleibenden Fehler der Schwingungs-Zeiten bieten
keine Schwierigkeiten. Dagegen mufls man aus den verschiede-
nen Massen, woraus das Pendel besteht, und aus der Lage sei-
ner Schwingungs-Axe die Länge des einfachen Secunden - Pen-
dels herleiten, während die Massen nicht als gleichmälsig vor-
ausgesetzt werden dürfen, und am wenigsten die Schneide, um
welche das Pendel schwingt, eine mathematische Linie ist. Dem-